Full text: Gründliche Darstellung des Electro-Magnetischen Telegraphen, nach dem System des Professor Morse

  
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Hierauf nehme man den Draht b, Fig. 8, und dehne ihn 
ebenfalls, ſo daß er bequem in den Quedffilber-Napf P, Fig. 4, 
dem andern Pol der Batterie kann gebracht werden, und in 
demſelben Moment wo dies geſchieht, wird man bemerken, daß 
der Federträger an der Seite der Stifte in die Höhe ſchlägt, 
denn die beiden Magnetſchenkel innerhalb der Knäuel, die vor- 
her ganz gewöhnliches Eiſen waren, wurden plöulih fo ſtark 
magnetiſch, Durch, aus der Batterie mittelit des Kupferdrahtes 
ihnen zugeführtes Fluidum, daß ſie im Stande wären, 20 bis 25® 
Gewicht zu tragenz folglich ziehen ſie auh die Armatur D nieder, 
und da dieſe mit dem Federhalter in Connexion ſteht, ſo fchla- 
gen an der entgegengeſeßten Seite die Stifte in die Höhe und 
auf das Papier. — Sobald aber der Draht þ wieder aus 
dem Queckſilber- Gefäß herausgehoben wird, hört auch die 
Anziehungsfraft auf und die Armatur D ſchlägt wieder, 
durch Hülfe der Stahlfever M in die Höhe, und in diefer Art 
wird die Action genau auf einander folgen, je nachdem die 
Leitung hergeſtellt oder unterbrochen iſ, und erfolgte ſie auch 
noh ſo ſ{nell. — Geſeßt den Fall nun, die Batterie wäre 
eine Meile von dem Magnet entfernt, ſo iſt die Wirkung ganz 
dieſelbe oben beſchriebene; ja man entferne fie 10, 100, ja 
1000 und 100,000 Meilen, das ändert in der Sache nichts, 
die Armatur und durch fie der Federhalter, wird ſeine Schul- 
digkeit eben ſo exact thun, als ob die Batterie nahe bei dem Mag- 
net befindlich wäre. Und fomit wären hiermit die Grundſätze 
und Prinzipien dargelegt, auf welche Morfens Eleetro-Magnet. 
Telegraph baſirt ift, und welcher den entfernteſten Bewohnern 
der Erde die Macht giebt, fich fo mit einander zu unterhalten, 
als ob ſie nahe bei einander wären. 
Wir gehen nunmehr zu den verſchiedenen Theilen des 
Schreibapparates über, dur< welche der Electro-Magnet ge- 
zwungen wird, der Ueberbringer unſerer Gedanken, ſelbſt in 
die entfernteſte Gegend zu werden. 
Fig. 9. 
Dieſes Bild liefert uns die Anſicht von der mechaniſchen 
Schreibvorrichtung des electro-magnet. Telegraphen. — Der 
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