Full text: Die Gleichstrom-Dynamomaschine

14 Capitel III. 
Ein elektrischer Strom entsteht in einem Leiter, wenn zwischen 
zwei Punkten desselben eine Differenz der elektromotorischen Kräfte 
herrscht. Elektromotorische Kräfte können wir, wie in dem ein- 
leitenden Capitel dargelegt, durch Aufwand von mechanischer Arbeit 
erzeugen, wenn wir einen Leiter durch ein magnetisches Feld be- 
wegen. 
Es ist ohne weiteres klar, dass wir einen gleichgerichteten 
Strom von gleicher Intensität und Spannung im Leiter erhalten, 
wenn wir den letzteren mit constanter Geschwindigkeit unter gleichen 
Verhältnissen bezüglich seiner Lage und Richtung durch ein homo- 
genes magnetisches Feld bewegen. 
Da nun aber jedes magnetische Feld begrenzt ist, so hat die 
Inductionswirkung desselben auf den Leiter ein Ende, sobald der 
Leiter das magnetische Feld verlässt, wir erhalten mithin nicht 
dauernd eine Differenz der elektromotorischen Kräfte, also auch 
keinen dauernden elektrischen Strom. Lassen wir den Leiter eine 
hin- und hergehende oder Vor- und Rückwärtsbewegung durch das 
magnetische Feld ausführen, so bewegt er sich nicht mehr unter 
gleichen Verhältnissen bezüglich seiner Bewegungsrichtung durch 
das magnetische Feld. Die Folge davon ist, dass wir bei der Vor- 
wärtsbewegung eine Zunahme der elektromotorischen Kräfte im 
Leiter nach einer anderen Richtung hin erhalten, als bei der 
Rückwärtsbewegung. Es kehrt sich also die Richtung des Stro- 
mes um. 
Wir erreichen den beabsichtigten Zweck, einen gleichgerichteten 
Strom zu erzeugen, durch eine Rotationsbewegung eines Leiters, wie 
nachstehend auseinandergesetzt werden soll. 
In einem endlichen magnetischen Felde, welches etwa durch 
zwei gegenüberstehende ungleichnamige Pole gebildet sein mag, siehe 
Fig. 7, und das wir uns wiederum durch Kreisströme von der Ge- 
schwindigkeit R ersetzt denken, möge sich ein Leiter AB in einer 
Kreisbahn in der Richtung des Pfeiles mit der Geschwindigkeit v 
bewegen, vergl. Fig. 17. Der Leiter AB soll bei dieser Bewegung 
durch zwei leitende Schienen Su. S,, die zu Ringen zusammen- 
gebogen sind, geführt werden. Die beiden Ringe S u. S, sind ferner 
durch einen Leiter, der in p und p, an den Ringen befestigt ist, 
verbunden. 
Es wird zweckmässig sein, gleich an dieser Stelle zwei Begriffe 
zu erklären, welche bei den nachfolgenden Erläuterungen vielfach zu 
    
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
 
	        
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