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schon vor Jahren eine Reihe von Mitteln vorgeschlagen, welche
seither in der Praxis häufig Anwendung gefunden haben (siehe
1. Auflage, März 1891, 2. Auflage, Jan. 1892; Elektro-
technische Zeitschrift, 3. Febr. 1893; Lumiere Blectrique, Juni
1893; Teknisk Tidskrift, März 1893; Eleetrieian, Mai 1893 ete.).
Dieselben lassen sich in zwei Kategorien einteilen :
1. direkt wirkende,
2. indirekt wirkende.
Zu der ersten Klasse gehört eine
Kompensationswicklung, welche auf den
Magneten derart angebracht wird, dass
ihre magnetische Axe mit derjenigen der
Armatur zusammenfällt, jedoch mit um-
gekehrter Richtung der Kraftlinien (Fig.
117, s. Seite 153, 2. Auflage).
Eine analoge Anordnung wurde von
Prof. Ryan drei Vierteljahre nach den Fig. 117.
ersten Veröffentlichungen des Verfassers*) angegeben. Die resultie-
rende Wirkung ist hier gleich der Differenz der aw der Armatur
weniger denjenigen der Kompensationswieklung. Vom praktischen
Standpunkte aus lassen sich gegen diese Anordnung gewichtige
Einwendungen erheben, indem eine konstruktive Ausführung sozu-
sagen nur bei Maschinen mit sehr grossen Stromstärken von meh-
reren Tausend Ampere erreichbar ist, wobei eine einzige Windung
genügt, so dass sämtliche Stäbe parallel geschaltet werden können.
Der Verfasser hat daher eine modifizierte Anordnung für nur
teilweise Kompensation vorgeschlagen und auch probiert, deren ver-
schiedene Varianten aus den Fig. 118—120 ersichtlich und ohne
weiteres verständlich sind. Bei Fig. 120 ist die Wicklung behufs
leichterer Montage nach beiden Seiten zurückgeschlagen. Die erste
Maschine nach diesem Systeme lief bereits im November 1891 mit
vorzüglichem Resultat. Selbstverständlich muss diese Kompensations-
wicklung vom Hauptstrom durchflossen sein.
*) Sibley Journal of Eng., Oct. 1892.