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ungefährer Gleichgewichtszustand erst bei annähernd voller Be-
lastung ein.
Die Kompoundmaschine.
(Fig. 51 und 52.)
Wir haben bei der Serienmaschine gesehen, dass die Bürsten-
spannung bei einer Verminderung des äussern Widerstandes, resp.
Vergrösserung des Stromes, zunimmt; umgekehrt hat bei der Neben-
schlussmaschine eine Vergrösserung der Stromentnahme eine Zu-
\ nahme des Armaturverlustes, |
SUN mithin eine, wenn auch nicht NN
bedeutende, Abnahme der
Bürstenspannung zur Folge. «
Durch Kombination der beiden
Schaltungsweisen sind wir da-
her im stande, nicht nur eine
vollständig konstante Bürsten-
spannung an der Maschine zu
erzeugen, sondern auch ge-
wünschten Falles durch soge-
nanntes „Überkompoundieren“
die Spannung am Ende der Leitung selbst konstant zu erhalten.
Die Eigentümlichkeit der letztern Methode wird aus einem
Beispiele sofort klar werden:
Setzen wir den Fall, die zu beleuchtende Anlage sei ziemlich
weit von der Dynamomaschine entfernt, und es betrage der totale
Verlust in der Leitung, wenn sämtliche Lampen eingeschaltet sind,
ca. 140/o der gesamten Maschinenspannung*), so ist einleuchtend,
dass auch bei vollständig gleichbleibender Bürstenspannung die
Spannung am Ende der Leitung. niemals konstant bleiben kann,
sondern je nach der respektiven Belastung innert 14/0 varlieren
wird. Die natürliche Folge hievon wird einesteils eine Unregel-
mässigkeit in der Beleuchtung, anderseits eine Überbeanspruchung
-(®
Fig. 51.
*) In Wirklichkeit darf dieselbe niemals so viel betragen.