Full text: Der Rotationsinduktor

  
  
  
58 Berücksichtigung der Temperaturänderungen ete. 
einem Quecksilbernäpfchen bewerkstelligt, und den konstanten Strom 
von nur geringer Intensität erhielt man durch Anwendung eines schon 
längere Zeit im Gebrauche befindlichen Meidingerschen Ballon- 
elementes. 
Berücksichtigung der Temperaturänderungen 
und der Polarisation. 
Bei der angewendeten Methode zur Bestimmung des Korrektions- 
gliedes z blieben zwei Fehlerquellen unberücksichtigt: 1) die Tem- 
peraturerhöhung, welche der Strom in dem Leitersystem hervorbringt, 
und 2) die Polarisation, welche beim Einschalten des Elementes ent- 
steht. Beide können aber unter ungünstigen Verhältnissen das Resultat 
beträchtlich abändern. In der That zeigte sich die Einwirkung der 
Temperaturänderungen bei den beschriebenen Versuchen dadurch, dass, 
der Kontaktpunkt © von Zeit zu Zeit verschoben werden musste, 
damit die Intensität des Stromes in der Brücke MC bei dauerndem 
Stromschluss in O0 auf Null erhalten blieb. Da die Induktorwindungen 
nicht wie bei einem einfach ausgespannten Draht durch ein Bad auf 
konstanter Temperatur erhalten werden können, so ergiebt sich, um 
den Einfluss der Temperaturänderungen auf ein Minimum herab zu 
drücken, als einziges Mittel die Anwendung von Strömen von kurzer 
Dauer. 
Bei Anwendung letzterer gewinnt aber die Polarisation einen 
erheblichen Einfluss. Während bei langem Schlusse des Stromes ein 
Einfluss der Polarisation nur insofern eintritt, als die Nadel infolge 
der längeren Dauer des Polarisationsstromes gegenüber dem Induk- 
tionsstrome streng genommen keinen. Stoss mehr erhält, wird bei 
kurzem Schlusse die Wirkung von der Dauer des Stromschlusses 
(dieselbe wenigstens solange vorausgesetzt, als der Induktionsstrom 
dauert) abhängig. Der sehr bedeutende Einfluss, der unter Um- 
ständen denjenigen der Temperaturänderungen weit übertraf, liess 
sich auf das deutlichste nachweisen, nachdem man an der Stelle O 
ein Gefäss mit angesäuertem Wasser, in welches zwei Platinplatten 
eintauchten, in die Kette eingeschaltet hatte. Um hiernach Ströme 
von kurzer Dauer anwenden zu können, musste ein Arrangement 
getroffen werden, bei welchem die Polarisation unschädlich gemacht 
wurde. 
Taf. I Figur 4 stellt dieses Arrangement dar. LM bedeuten, 
wie in Figur 14 die Induktorwindungen, MN, NbC, CA2L die 
—H- 
Le nn
	        
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