4
mechanischer Arbeit zu dienen hat; zu letzterer Verwendungsart des elektrischen
Stromes gehört auch diejenige für den Betrieb von Straßenbahnen.
6. Die unterirdischen Telegraphen- und Fernsprechleitungen, und zwar solche
für polizeiliche Zwecke, solche für Feuermeldezwecke, solche für den Telegraphen-
dienst und solche für den Fernsprechdienst.
7. Die Rohrpostanlagen.
8. Die pneumatischen oder elektrischen Leitungen für den Betrieb von öffent-
lichen Uhren.
9. Die Anlagen für die Versorgung der die Straßen begrenzenden Gebäude
mit Wärme.
10. Die Anlagen zur Versorgung der Stadt mit anderweitiger motorischer
Kraft, als Druckwasser, Leuchtgas und Elektrieität (z. B. mit Druckluft).
11. Die Anlagen für Kabelbahnen.
In manchen städtischen Verwaltungen wird auch der „Brückenbau“ dem
städtischen Tiefbau eingereiht.
Der „Städtebau“ bildet eine Art Mittelglied oder Uebergang zwischen Hoch-
bau und Tiefbau. Er greift in gewisse Gebiete der Architektur und des Bau-
ingenieurwesens ein. Bestimmte Gebiete der Architektur und des städtischen Tief-
baus bilden sogar einen integrierenden Teil des Städtebaus.. Man könnte sagen,
daß der moderne Städtebau in seiner mannigfaltigen Gestaltung mit einem Fuße
auf den ästhetischen Anforderungen der Architektur, mit dem anderen auf den
konkreten Bedingungen des städtischen Tiefbaus steht.
Aus dem im vorstehenden unter 1 bis Il gegebenen Verzeichnis der bau-
lichen Anlagen, welche den städtischen Tiefbau bilden, geht auch die hervorragende
hygienische Bedeutung des letzteren hervor. In der sog. „Gesundheitstechnik“ oder
„Bauhygiene* nimmt der städtische Tiefbau einen der ersten Plätze ein, und so
weit es sich um die Städtehygiene im besonderen handelt, muß innerhalb dieser
dem städtischen Tiefbau die allererste Stelle zugesprochen werden. Die hohe Be-
deutung dieses Zweiges des Bauingenieurwesens ergiebt sich auch aus dem Um-
stande, daß die technischen Hochschulen allmählich besondere Lehrstühle dafür
errichten.
Die Konstruktion und Ausgestaltung der Straßenflächen wird, abgesehen von
den hygienischen Anforderungen, einerseits und in erster Reihe durch den daselbst
stattfindenden Verkehr bedingt. Andererseits sind aber auch viele bauliche Anlagen,
die sich unter der Straßenoberfläche befinden, zum Teile von wesentlichem Einfluß.
Deshalb könnte man den städtischen Tiefbau auch die Wissenschaft der städtischen
Versorgungsnetze nennen. Die städtischen Straßen hatten ursprünglich nur die
Bestimmung, Verkehrswege zu bilden; seit langer Zeit ist aber eine zweite hinzu-
getreten, nämlich: Raum abzugeben für das Unterbringen aller Versorgungsnetze.
Die Lösung der letzteren Frage, das Unterbringen der verschiedenen Ver-
sorgungsnetze, ist in kleineren Städten mit verhältnismäßig geringen Schwierigkeiten
verbunden. In großen Städten hingegen ist sie eine der allerschwierigsten.
In den allermeisten Fällen, namentlich in wenig verkehrsreichen Städten, wurden
von alters her die Versorgungsnetze in den Fahrdamm verlegt, und zwar in die
Erde gebettet; dabei wurden sie nahezu parallel zur Straßenaxe angeordnet, und
die nach den Grundstücken führenden Anschlußleitungen durchquerten unter-
irdisch die Bürgersteige. Diese Art und Weise, die städtischen Versorgungsnetze
unterzubringen, führt schon an und für sich zu Unzuträglichkeiten; in stark