Full text: Die städtischen Strassen (Band 1, 1. Heft)

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große Breite erhalten müssen. In neuester Zeit ist indessen das Motiv des Thor- 
bogens als Straßenabschluß doch wiederholt zur Anwendung vorgeschlagen worden, 
so z. B. in ganz vortrefflich gelungener Weise bei der Stadterweiterung von Worms 
durch den Stadtbaurat Hofmann*), und zwar zur Ueberbauung der Fischergasse 
an der Mündung in den Nibelungenring. 
Endlich sind einspringende Winkel ganz besonders dazu angethan, den 
Eindruck der Ruhe und vornehmen Abgeschlossenheit des Platzes zu vertiefen. Sie 
sind für die Aufstellung von bildnerischem Schmuck, wie Springbrunnen, Standbildern, 
Denkmälern u. s. w., vorzüglich geeignet. 
Als Beispiele für das eben Gesagte mögen der berühmte Hallesche Markt- 
platz (Fig. 32), ferner der äußerst malerisch wirkende Franziskanerplatz zu Frei- 
  
  
   
Fig. 32. Lageplan des Marktplatzes zu Halle a.S. 
burg i. Br. (Fig. 33), zwei höchst interessante Plätze zu Braunschweig, nämlich der 
Altstadtmarkt und der Kohlmarkt (Fig. 34 und 35), und endlich der prächtige 
Marktplatz zu Lübeck (Fig. 36) dienen. 
Außer diesen Anordnungen, welche den architektonischen Schmuckplätzen der 
Stadt einen abgeschlossenen malerischen Charakter verleihen sollen, spielt die Wahl 
in der Größe des Platzes nach den obigen Ausführungen eine bedeutende Rolle. 
H. Maertens (Der optische Maßstab. 2. Aufl., Berlin 1884) hat die Begründung 
dafür geliefert, daß für die richtige Würdigung eines architektonischen oder bildneri- 
*) Siehe: Denkschrift über die Ufer- und Hafenbauten von Worms, hrsg. von der Bürger- 
meisterei zu Worms. Worms 1893.
	        
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