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Teilkasten mit Grundablaß und Spuntkasten.
In Straßenkreuzungen werden Abzweigungen vom Hauptstrang öfters nach
mehreren Richtungen nötig, zu welchem Zwecke sogenannte Teilkasten dortselbst an-
gelegt werden.
Sie bestehen, wie Fig. 206 zeigt, 'aus einer Trommel mit gewölbtem Boden und ge-
wölbtem Deckel; die Wölbungen deshalb, weil sie die Widerstandsfähigkeit gegen Wasserdruck
erhöhen. Am Umfange verteilt, je nach der verlangten Richtung, in der Regel rechtwinklig übers
Kreuz, sind die Abzweigstutzen angegossen; einer der Stutzen ist an der tiefsten Stelle ange-
bracht, um den Teilkasten zugleich als Schlammtopf zu benutzen. An diesem tiefsten Stutzen
wird dann ein Absperrschieber für den Grundablaß zwecks Rohrspülung angeschlossen. An den
etwas höher liegenden eigentlichen Verteilungsstutzen sind die Flanschen stets in solcher Ent-
fernung von der Trommelwand anzuordnen, daß die Flanschenschrauben bequem von der
Trommelseite aus eingebracht werden können. Der oberhalb der Verteilungsstutzen befind-
liche Hohlraum dient als Windkessel, da sich bekanntlich die in Rohrnetzen ausscheidende Luft
am leichtesten dann vom Wasser trennt, wenn sie mit dem Wasser an einen größeren Querschnitt
gelangt, woselbst sich die Wassergeschwindigkeit verringert, somit die Luft Zeit erhält, aus dem
Wasser herauszugehen, zumal an derlei bedeutenden Querschnittsänderungen stets Wirbel-
bildungen vor sich gehen, welche ein Aufschließen des Wasserstromes bewirken und damit die
Luftausscheidung begünstigen. An dem Deckel angegossen befindet sich ein den Luftraum des
Teilkastens durchdringendes, in den Wasserinhalt tauchendes Rohrstück (Taucherrohr, Siphon),
auf welches oben sehr zweckmäßig ein Hydrant aufgesetzt wird. Die bei Hydranten infolge
schnellen Schlusses häufig eintretenden Wasserstöße, die jedem Rohrnetz schaden, werden hier
bei genügendem Luftgehalt des Windkessels ausreichend gedämpft.
Es ist bedauerlich, daß viele Rohrnetze der Neuzeit von diesen überaus zweckmäßigen Teil-
kasten immer weniger Gebrauch machen. Hier ist Verteilung, Grundablaß, Windkessel und
Hydrant in einem Gußstück, das bei richtiger Dimensionierung ein Körper von guten Festigkeits-
eigenschaften ist, vereinigt. Statt dessen finden sich neuerdings, unter dem Bestreben, nur Norma-
lien einzubauen, die wunderlichsten Kombinationen, um die gleichen Zwecke zu erreichen. Viel
leichter und mit geringeren Längenausdehnungen als mit den normalen T-, Kreuz- und anderen
Abzweigstücken lassen sich mit den Teilkasten, die ebenfalls normalisiert werden könnten, Ab-
zweigungen herstellen, die ohnehin stets mit Absperrschiebern ausgerüstet sein sollen und welche
dann mitsamt dem Teilkasten in einem gemeinschaftlichen Schacht unterzubringen sind. — Der
von verschiedenen Seiten geltend gemachte Einwand, daß ein Schacht stets in Gefahr sei, mit
Leuchtgas gefüllt und in die Luft gesprengt zu werden, kann gegenüber den erwähnten Vorteilen
umsoweniger eine Rolle spielen, als die Erfahrung lehrt, daß Explosionen aus dieser Ursache zu
den größten Seltenheiten gehören. Auch kann man durch geeignete Ventilationseinrichtungen
diesbezüglichen Übelständen vorbeugen.
Streif- oder Spuntkasten dienen zur Besichtigung, Reinigung und häufig auch
zur Entlüftung der Rohrleitungen.
Vom Kgl. württemb. Hüttenwerk Wasseralfingen werden Streifkasten nach Fig. 207 und
den Maßen der nachstehenden Tabelle angefertigt. Diese Kasten werden auch Revisionskasten
genannt und befinden sich dann in zugänglichen Revisionsschächten untergebracht, von wo aus
die üblichen Kontrollbesichtigungen des Leitungsinneren und, wenn nötig, die Einführung der
Rohrreinigungswerkzeuge stattfinden. (Vgl. a. Fig. 208.)
BEER verttn. tiinen eme
Maße: | | | ee n |
nn 25 | 40 | 50 | 60 | 70 | so | 90 | 100 | 115 | 195 | 150 | 175 | 200 | 250 | 300 | 850
A Millimeter | | | | |
B Millimeter | 250 | 260 | 270 280 290 | 300 | 325 350 | 420 a0 450
EDER EEE BRETT ERTRT REEL
| 375 | 400 | | | 600 | 650 | 700
C s ‚180 | 190 | 195 | 200 | 210 220 1240| 260 | 285 | 310 1: 320 | 320 320 | 400 | 425 | 425
D „| v0! eo| es| zo| 7s| ss| 90 95 | 100 | 110 | 120 | 185 | 150 | 180 | 210 | 240 :
Gewicht kg | 7| ı2| 14| ı6| 20l83| | 00|3|85 0 125 | 160 | 195 | 255
I
Kompensationen (Ausgleichungsröhren) [392] bis [394].
Es wurde bereits oben bei den gelenkigen Rohrverbindungen (Fig. 149) darauf hin-
gewiesen, daß bei Temperaturänderungen in den Rohrleitungen Bewegung in axialer Rich-
tung des Rohrstranges eintritt, welcher man durch Kompensationen, das sind Ausgleichs-
Wr