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vorrichtungen, begegnen und die andernfalls schädliche Einwirkung auf den Verband der
Röhren aufheben kann. Die Längsbewegungen der Rohre nehmen mit der Größe des
Temperaturwechsels und mit der Rohrlänge proportional zu. Bei Leitungen ım Boden
kommen erhebliche Längenänderungen nicht vor, da das kühle Erdreich eine wesentliche
Temperaturerhöhung verhindert. Bei Flußwasserleitungen kommen Temperaturwechsel
des Wassers von 0,5 bis 20 Grad C. und darüber vor, bei Seewasser von 3 bis 15 Grad,
bei Grund- und Quellwasser nahezu keine. Im nachstehenden sind einige der gebräuch-
lichsten Kompensationen für Brückenübergänge, in Tunnels, Stollen u. dgl. angeführt.
Fig. 208, Streifkasten mit Entlüftung und Kompensationsstopfbüchse. Diese in tunne-
lierten oder seicht liegenden Rohrstrecken z. B. unter Brücken verwendete Einrichtung dient
zur Revision und zeitweisen Einführung von Rohrreinigungswerkzeugen und besteht aus einem
Streifkasten auf dessen Deckel d die Entlüftungsschraube ! sitzt, deren Muttergewinde in
der viereckigen Metallmutter im Deckelaufguß sich befindet. Die Verlängerung des Streif-
kastens nach rechts bildet eine Stopfbüchse s, die mit Tuckschnur (in Talg getränkte Baumwoll-
schnur) oder mit in Talg getränkten geflochtenen Hanfzöpfen verpackt wird. In der Stopfbüchse
verschiebt sich bei Längenänderungen infolge Temperaturwechsels (mit ca. 1,1 Millimeter pro
Meter Länge bei 100 Grad C. Differenz) das Endstück der anschließenden Leitung, welches bis
nahe an die Flansche glatt überdreht ist, um möglichst wenig Widerstand an Stopfbüchsenreibung
zu verursachen. Wenn Rostbildungen befürchtet werden, muß die Stopfbüchse sowohl als auch
der Grundring im Stopfbüchsengehäuse (Fig. 208) mit Bronze an den Gleitflächen gefüttert sein,
damit die bearbeiteten Teile leicht gleitfähig bleiben. Da der Wasserdruck die Rohre in der Längs-
richtung auseinanderzuschieben sucht, ist Vorsorge zu treffen, daß bei Anwesenheit von Bögen
im Leitungsstrange diese den Schub aufnehmen können.
Bei Leitungen, die verschiedenen Temperaturen, wie z. B. in Aquädukten, unter Brücken ete.,
und damit Längenänderungen ausgesetzt sind, hat Dehne eine Kompensationseinrichtung zur Aus-
oleichung der Längsverschiebungen nach Fig. 209 getroffen, welche nur die Stopfbüchsenreibungen
als den in der Richtung der Rohrachse wirkenden Widerstand zu überwinden hat, nicht auch den
Schub, den die Flüssigkeitspressung auf Auseinanderziehen der Rohre wie in Fig. 208 ausübt.
Die in Fig. 209 gezeichnete nach den D. R.-P. Nr. 57 756 und 94 534 von der Maschinenfabrik
A. L. @. Dehne in Halle a. $. hergestellten Kompensationsröhren sind in sich selbst entlastet,
denn es wirkt der innere Druck auf die Stirnflächen beider Rohrstränge, sowohl auf den Boden des
Laternenrohres durch dessen Schlitze ee das Wasser strömt, als auch auf den Boden des Zwiesel-
rohres bei t. Diese Röhren sind daher nicht besonders fest zu legen, da auch der durch die Aus-
dehnung hervorgerufene Schub von der Vorrichtung aufgenommen wird.
Mit einem Teilkasten läßt sich die Kompensation von Rohrsträngen nach Fig. 210 ver-
einigen, wenn die beiden Anschlüsse mit Stopfbüchsen S versehen werden. Der Teilkasten ist
hier am Fundament festgemacht, die Rohrstränge schieben sich bei der Ausdehnung in den kugel-
förmigen Innenraum des Teilkastens, der wie üblich am höchsten Punkt eine Entlüftung !, am
tiefsten Punkt die Entleerung e zum Spülen und senkrecht zu den Hauptsträngen Abzweige m
in der Mitte hat. Die Rohre bewegen sich auf eisernen Rollenunterlagen rr mittels untermauerter
Wagen hin und her, die Rollen laufen wiederum auf eisernen Platten, die in Steinfundamenten
ruhen und gegen Gleiten durch eingerammte eiserne Nadeln gehindert sind. Wegen des hier frei
auftretenden Schubes, der die Rohrleitung auseinanderzuziehen sucht, müssen Bögen und Kurven
besonders fest gesichert werden.
Bei dem Überschreiten des Kanals von Verdon für die Wasserversorgung von Aix (Frank -
reich) wurden nach den Nouv. Ann. de la Constr. 1876 an zwei schmiedeisernen Rohrsträngen
von je 1,752 Meter lichter Weite diese Rollen in großer Anzahl verwendet.
Fig. 211 zeigt eine vertikale Steigleitung, wie sie in Bergwerken zur Wasserförderung be-
nutzt wird, mit den wesentlichsten Teilen. Der untere Fußkrümmer bildet den einen festen
Punkt der Steigleitung; auf diesem baut sich die meist schmiedeiserne Leitung, Standrohr
genannt, auf (gußeiserne Rohre sind zu schwer). Das Standrohr ist unterwegs je nach den
örtlichen Schachtverhältnissen vielfach geführt, so daß es mittels zweiteilig aufgebrachter Rohr-
schellen an senkrechten Stegplatten in Schlitzen auf und ab gleiten kann. Der obere Teil
des Standrohres trägt da, wo der hydrostatische Druck bedeutend vermindert ist, die Kom-
pensationsstopfbüchse, damit deren Dichtung leichter in stand zu halten ist. Die gleitenden
Stopfbüchsenteile sind sämtlich aus Bronze erstellt. Den zweiten festen Punkt der Steigleitung
bildet ein auf Konsolen befestigtes Fußstück, dessen unterer Teil ein Bronzerohr ist, welches
in die Stopfbüchse des Standrohres eintaucht und je nach den Streckungen oder Verkürzungen
desselben mehr oder weniger tief darin geführt wird. Oberhalb des erwähnten Fußstückes
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