Der sogenannte schwarze oder englische Kitt dient dem gleichen Zweck und besteht
aus Steinkohlenteer, der bis zum Sieden erhitzt wird und in den man 12 Prozent gepulverten
Schwefel verrührt. Hierauf wird mit Wasser zu Pulver gelöschter Kalk in kleinen Mengen so
lange unter beständigem Umrühren zugemischt, bis eine Probe, auf einen kalten Gegenstand ge-
bracht, erstarrt. Dieser wasserdichte Kitt ist nicht direkt verwendbar, da er erhärtet; er muß
erst vor der Verwendung durch Hammerschläge weich geklopft werden. Er wird meistens bei
Eisen in Eisen zu kittenden Teilen angewendet, die wieder lösbar sein müssen.
Das Löten ist die dichte metallische Verbindung zweier gleichartiger oder ungleichartiger
Metalle. Von der Höhe des Schmelzpunktes des weicheren Metalles hängt die Wahl des Lotes
ab. Man unterscheidet deshalb Weichlot oder Hart(Schlag)lot. Ersteres wird bei niederen Tem-
peraturen (mit dem Lötkolben), oft schon unter 100 Grad C., flüssig, je nach der Wismut-, Blei-,
Zinnlegierung, letzteres schmilzt schwerer und nur im Feuer, gibt aber eine festere Verbindung als
das Weichlot und wird daher vorzüglich zum Löten von Kupfer, Messing, Eisen (Guß- und
Schmiedeisen) benutzt. Das Hartlot besteht in der Regel aus einem sehr zinkhaltigen Messing
(49 Teile Kupfer, 31 Teile Zink, schwerer schmelzbar; 45 Teile Kupfer, 55 Teile Zink, leichter
schmelzbar). Nachstehend einige Schmelzgrade von Weichlotlegierungen („Hütte“).
ee |
| Legierung aus Teilen Schmelz-
Nee grad Bemerkungen
|Wismut| Blei | Zinn | Celsius
| ge Er |
Weichlot mit niederen Schmelzgraden:
GradC.
3 5 3 100 3 Teile Kadmium, 15 T. Wismut, ST. Blei, 4 T. Zinn 56
2 8 8 A 113,3 | 1Teil i 4 2 2a al er eo
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S : eine Metallschmelzgrade sind:
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14 ae 1 241 | für Messing- und Kupferröhren
15 En Ss 00 089 | (siehe auch Kupfer-, Messing- und Zinnröhren)
Beim Löten müssen die Oberflächen metallisch rein sein; durch Abbeizen mit Lötwasser
(verdünnte Salz- und Salpetersäure) und Einhüllen in leichtflüssige Substanzen, wie Borax, Kolo-
phonium, Glaspulver, oder dampfende Salze, wie Salmiak, Lötsalz (Chlorzinksalmiak), werden vor
bezw. beim Löten die Flächen rein gemacht bezw. vor Oxydation geschützt, und zwar wird beim
Weichlöten mit Lötkolben Kolophonium, Salmiak oder auch Öl angewendet, beim Hartlöten im
Feuer dagegen Borax, Glaspulver u. s. w.
Literatur
über Löten u. dgl.
[394a] Löten von Gußeisen. Zeitschr. f. Elektrotechn. 1900, S. 443. — [394b] Menzel,
Anleitung über das Härten, Schweißen und Löten von Stahl und Eisen, nebst vielen Rezepten
zur Herstellung praktischer Hilfsmittel. Hannover 1900.
Schläuche und biegsame Metallröhren.
Für vorübergehende Zwecke bedient man sich zu Wasserzuführungen statt der
Rohrleitungen, besonders wenn die Verlegung oberirdisch geschehen kann, mit Vorteil
der Schläuche. Je nachdem es sich um größere oder kleinere Strecken, um niederen
oder hohen Druck, um einmalige oder häufigere Verwendung handelt, ist die Wahl