Full text: Einzelbestandteile der Wasserleitungen (Band 2, 2. Abtheilung)

   
   
  
   
    
   
  
  
   
   
  
   
   
  
  
  
  
      
      
     
    
      
    
  
   
  
  
   
  
  
  
  
    
163 
Verdeckt liegende Schieber werden mittels eines sog. „Steckschlüssels, Schieberschlüssels“ 
bedient, der für alle Lichtweiten der Schieber passen muß; nur für sehr große Schieber sind 
besonders starke Steckschlüssel nötig. Damit nun bei Hantierungen mit den roh geschmiedeten 
Steckschlüsseln die vierkantigen Köpfe der Bronzespindeln der Schieber nicht notleiden, sind 
diese Köpfe mit satt aufgepaßten und verstifteten Schonern von rohem Gußeisen versehen, 
bei tiefliegenden Schiebern mit gußeisernen Kuppelmuffen für das Verlängerungsgestänge. Die 
Schoner haben alle das gleiche Vierkant, oben 
25x25, unten 31 X 31 bei 50 Millimeter Länge, 
auf das der Steckschlüssel paßt und das ver- 
möge seiner rohen Gußhaut genügend Wider- 
stand gegen Abnutzung leistet. Ein Schieber 
mit Gestänge, Kuppelmuffe und Schoner ist 
in Fig. 261 (S. 168) gezeigt. 
Aus Fig. 252 sind die äußeren Formen 
eines ovalen Wasserschiebers zu entnehmen, 
wie sie öfters zu zeichnerischen Darstellungen 
dienen. Das elliptische Gehäuse wird im 
Grundriß mittels Kreisbögen nachgeahmt. 
Gute Verhältnisse ergeben sich, wenn man 
um den Mittelpunkt einen Hilfskreis mit einem 
Halbmesser = !/; des Rohrkalibers schlägt und 
in den Schnittpunkten dieses Hilfskreises mit 
der Rohrachse die Radien für die großen Bö- 
gen, in den Schnittpunkten mit der senk- 
rechten Mittellinie die Radien für die kleinen 
Bögen des Schiebergehäuses beginnen läßt. 
  
  
  
  
  
  
  
a} 
© 
Gi) 
SEAN ORION 
SI 
  
  
  
  
  
  
Die Stopfbüchse wird im Grundriß unter Zu- Fig. 254. Schieber mit zweiteiligem Keil. 
hilfenahme des Kreises der zylindrischen Kup- 
pelmuffe gezeichnet, indem die Mittelpunkte nn 
GE ee), 
der Ovalkreise je in den Achsenschnitten mit 
dem Außenkreis der Kuppelmuffe liegen. Die 
Dimensionen des Schiebers sind aus der auf 
S. 165 folgenden Tabelle ersichtlich. 
Fie. 253 eibt die Ansicht eines zylin- 
drischen Schiebers mit steigender Spindel und 
mit Umgangsvorrichtung. Wenn Schieber 
in Brunnenstuben, Reservoirkammern u. del. 
dunkeln Lokalen sich befinden, so ist die An- 
ordnung mit steigender Spindel und außen- 
liegendem Gewinde nicht ohne Vorteil, da man 
den Stand des Schieberkeiles und die nötige 
Drehrichtung ohne weiteres erkennen kann. 
Diese Schieber wurden zuerst als Dampf- 
schieber eingeführt, sie sind jedoch in ihren 
Einzelheiten (Rotgußspindel und” -mutter, 
Bronzeringe der Sitzflächen etc.) genau wie Z 
die Wasserschieber gebaut; es ist also kein 
Grund vorhanden, sie nicht auch für Wasser- Fig. 255. Schieber Fig. 256. Schieber- 
leitungszwecke zu gebrauchen. Die zylin- Münsteritann: entlastung Pat. Reuther. 
drische Gehäuseform ist bei hohen Drücken ie an ang. Vorrchlinen ab Abspurrsonchert, 
überhaupt geboten, da sie die einzige ist, die behufs Entlastung des Schieberkeiles (Druckausgleich). 
sich nicht deformiert. Ovale Schieber blähen 
sich auf, wie oben bereits erwähnt, und die Deckeldichtungen rinnen, sobald der Druck über 
den normalen steigt oder gar wechselt. 
An der Fig. 253 ist eine Umgangesvorrichtung ersichtlich, die eine einfache Lösung des viel 
versuchten Problems des Druckausgleiches vor und hinter dem Keil zeigt. Öffnet man den 
kleinen Schieber, der übrigens auch durch ein Ventil oder durch einen Hahn ersetzt werden 
kann, so strömt Wasser von der Druckseite des großen Schiebers nach der leeren Seite. Der 
Druckausgleich ist in der Regel dann beendet, wenn sich das Sausen des zuerst mit großer 
Geschwindigkeit in den leeren Rohrstrang überströmenden Wassers verloren hat. Man erkennt 
diesen Zeitpunkt sehr leicht, wenn man das Ohr an den Steckschlüssel des großen Schiebers 
hält, in Fig. 253 an das Handrad desselben, worauf der Hauptschieber ohne besonderen Kraft- 
   
       
  
   
Tg 
UONDOLNTRLEN 
Im! 
Bi 
  
  
  
  
  
  
  
MER AERE 
EEE VERRATEN ER 
D
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.