eng
nn
TE
aufwand geöffnet werden kann. In den Fig. 254—256 ($. 163) sind noch einige andere Lösungen
gezeigt. Fig. 254 stellt einen Schieber mit zweiteiliger Abschlußwand vor. An diesem. Schieber
mit großer Lichtweite ist der Abschlußkeil in zwei ungleiche Teile zerlegt, einen kleinen 8,, der
zuerst mittels der Klaue K und dem Getriebe G, unter geringem Kraftaufwand geöffnet werden
kann, und einen großen Teil S,,, welcher nach dem kleinen geöffnet wird unter Benutzung des
Vierkantes V und Getriebes @,. Beide Schieberkeile führen einander gegenseitig mit Nute und
Feder an ihren zugekehrten Seiten, anderseits an der Gehäusewandung. Fig. 255 zeigt einen
Druckausgleich bei dem Absperrschieber für hohen Druck von Münstermann. In dem dick-
wandigen, mittels Nute und Zapfen einzudichtenden Gehäuse
bewegt sich zwischen Bronzesitzflächen der Abschlußkeil bei stei-
gender Spindel, deren Mutter M, im Gehäuseoberteil fest gelagert
ist. Der Keil wird durch eine zweite Mutter M,, mitgenommen,
welche sich jedoch erst dann gegen den oberen Keilsteg legt, wenn
die nach unten verlängerte Spindel mit ihrer Spitze 8 so viel
zurückgedreht worden ist, daß der vorher abgeschlossene Bronze-
ventilsitz geöffnet wird und so die Verbindung zwischen den beiden
Rohrseiten durch die Kanäle KK stattfindet. Nach eingetretenem
Druckausgleich, wenn eine Strömung nicht mehr wahrgenommen
wird, öffnet man dann mittels Hochdrehen der: Spindel den
Schieber. Die Mutter M,, muß gut verstiftet werden. Fig. 256
stellt Reuthers Patententlastung für Schieber (D. R.-P.
Nr. 52 747) dar. Der Schieber unterscheidet sich von den nor-
malen Schiebern nur durch die im Keilkopf eingelegte, unten
kegelförmig abgeschliffene Mutter M, welche beim Aufdrehen der
Spindel zuerst sich von den Kanälen KK abhebt, durch die der
Druckausgleich bewirkt wird, indem dann beide Schieberseiten’
miteinander kommunizieren. Nach erfolgtem Überströmen legt
sich beim Weiterdrehen der Spindel die Mutter an den oberen
Keilsteg, diesen wie gewöhnlich mit in die Höhe ziehend und den
Schieber öfinend. Die Konstruktion der S. 159 u. 161 erwähnten,
heutzutage verbreitetsten Schieber mit Sprengringen als Sitz-
Fig. 257. Reuthers Normal- flächen für den Keil ist in Fig. 257 wiedergegeben. Es ist dies
schieber. (Linke Hälfte für a SR ö BE: Pr = a
Muffenschieber, rechte Hälfte die gegenwärtig als normal geltende Ausführung der deutschen
für Flanschenschieber.) Absperrschieber. Die Baulänge bei Muffen ist wesentlich ge-
ringer als die bei Flanschen; beide Maße sowie diejenigen der
anderen wichtigsten Dimensionen sind in der nebenstehenden Schiebertabelle enthalten.
Konstruktion und Ausführung dieser Schieber ist in vielen tausend eingebauten Exemplaren
im Gebrauch bewährt und kaum noch einer Verbesserung fähig; auch der bisher abgesperrte
Hohlraum unter dem Keil ist neuestens (1907) von Reuther durch einen Kanal mit einer
der beiden Rohrseiten verbunden worden, so daß beim Öffnen des Schiebers alle etwa dort
angesammelten Fremdkörper weggespült werden. Die Bearbeitung der schräg zueinander
liegenden Sitzflächen, in welche die Sprenerinse eingelegt sind, geschieht auf besonders für
diesen Zweck durchsebildeten Spezialmaschinen. Der Probedruck der normalen Schieber ist
20 Atmosphären.
Wie schon bemerkt, gibt es außer den Schiebern für normalen und für hohen
Druck (bezw. für 10 Atmosphären Betriebsdruck und darüber) auch solche für niederen
Druck von 1 bis 2 Atmosphären. Da bei diesen niederen Pressungen die Gehäuse nur un-
bedeutend auf Dehnung beansprucht sind, hat man ihnen eine flache Form gegeben (wie
die in Fig. 258 gezeigte von der Armaturfabrik Nürnberg mit der Lichtweite 1350 Milh-
meter) und damit besonders bei größeren Kalibern sehr geringe Baulängen erzielt, wo-
durch diese Niederdruckschieber sich bequem in Brunnenstuben, Reservoirkammern,
Filterregulierungsschächten, überhaupt in solchen Räumen unterbringen lassen, welche
beschränkte Dimensionen unter der Erdoberfläche erhalten sollen und in denen der
Schieber für die verschiedenen Zwecke der Zuflußregulierung, des Ablassens, ‚der
Verteilung nach mehreren Richtungen u. s. w. in größerer Anzahl beisammen sein
müssen.
Nach Prospekten der Firma Bopp & Reuther in Mannheim werden solche Schieber
in den Dimensionen von 40 bis 1500 Millimeter lichter Weite mit 2 Atmosphären Probe-