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weniger übertriebene Hineinzwängung des Keiles statt, um, besonders bei etwas angegrifienen
Schieberflächen, dennoch einen wasserdichten Verschluß herbeizuführen. Doch kann mit
diesen Kräften nicht gerechnet werden; es sei daher nur der Flächendruck von 6 Kilogramm-
Quadratzentimeter auf den Querschnitt des Rohres von 1150 Millimeter Lichtweite (d. i. auf
10 387 Quadratzentimeter mit rund 62000 Kilogramm) als verbleibender Ruhedruck auf den
Keil betrachtet. Nach Beendigung etwaiger Anschlußarbeiten an dem entleerten Rohrstrang
soll der letztere wieder in Betrieb gesetzt werden. Es wird dann bekanntlich zuerst die Um-
gangsvorrichtung benutzt (in der gezeichneten Figur ein oberhalb des Rohrstranges sitzender
gewöhnlicher Absperrschieber von 150 Millimeter Lichtweite), welche den leeren Strang all-
mählich auf die Betriebsspannung bringt. Hierdurch wird zunächst an dem Hauptschieberkeil
keinerlei Entlastung bewirkt, da er ja, wie angenommen war, zwischen den beiden Dichtungs-
ringen mit der dem Betriebsdruck entsprechenden Kraft eingezwängt wurde. Für den ersten
Angriff der Schieberspindel auf den Schieberkeil hat diese den Keil unter der Reibung des Belastungs-
druckes zunächst einfach zu ziehen ; sie kann also auf Zug berechnet werden, falls sie nicht gedreht
zu werden braucht, um den Keil zu lüften. Ersteres ist bei der gezeichneten Antriebsvorrich-
tung der Fall. An den beiden Handrädern bezw. den Kurbelgriffen drehen 2 Mann mittels eines
Stirnrädervorgeleges eine Schnecke um, diese dreht das zugehörige Schneckenrad auf der nicht
drehbaren Schieberspindel weiter. Der Effekt ist eine in Richtung der Spindelachse sich äußernde
Fortbewegung (bei vertikalen Schiebern Heben oder Senken) der Spindel. Bei der gezeichneten
liegenden Anordnung des ganzen Schiebers wird sinngemäß aus dem sonst bei vertikalen Schie-
bern auftretenden Sich ‚heben“, ein Ausziehen der Spindel aus dem Schiebergehäuse, aus dem
Sich senken“ ein Hineindrücken in das Gehäuse stattfinden. Bei dem angenommenen Flächen-
druck von 62000 Kilogramm und einem Reibungskoeflizient von 0,2 ergibt sich eine Spindel-
zugkraft von 0,2.62 000 = 12400 Kilogramm. Dies erfordert bei Bronzespindeln mit 200 Kilo-
gramm-Quadratzentimeter Beanspruchung einen Querschnitt von 12 400 : 200 = 62 Quadratzenti-
meter entsprechend rund 100 Millimeter äußerem Gewindedurchmesser der Spindel. Würde
nun der Keil mit sich drehender Spindel, wie gewöhnlich, gelüftet werden, also die Spindel
selbst auf Torsion und Zug beansprucht sein, so ergäbe sich eine weit größere Dimension.
Bemerkenswert ist die kleine Baulänge. Bei den normalen Flanschenschiebern beträgt
die Baulänge D-+ 200 Millimeter; dies wäre für den vorliegenden Fall 1150 + 200 = 1350 Milli-
meter. Es sind hier aber nur 800 Millimeter bei allerdings durch Rippen verstärktem recht-
eckigen Gehäuse gewählt worden. Bei großen Drücken, etwa über 6 Atmosphären, dürfte diese
Querschnittsform sich nicht genügend widerstandsfähig erweisen und wäre dann die ovale oder
die zylindrische Form besser. — Daß bei dem gezeichneten Schieber der mehrere Zentner wiegende
Keil auf einer horizontalen Bahn schlittenförmig geführt sein muß, ist einleuchtend. Daß sämt-
liche Betriebsteile außerhalb des Schiebers liegen und gut geschmiert, sowie stets revidiert werden
können, ist für die leichte Ingangsetzung von Vorteil. Das gußeiserne Gehäuse mit dem an-
montierten Trieblagerbock ruht in dem gemauerten Schacht auf 3 Fundamentklötzen auf.
Die beiderseits an dem Absperrschieber angebrachten Anstoßrohre mit Abzweigen für die Um-
sangsvorrichtung dienen zum Einbau in den Rohrstrang. Erwähnenswert mag noch sein, daß
die Schieberspindel den Keil mittels Zapfens in einem Schlitzloch faßt und hin oder her schiebt;
die durchbohrte Keilmitte und der Verschlußdeckel gegenüber dieser Durchbohrung bezwecken
die bequeme Herausnahme des Keiles und der Spindel bei der Anfertigung in der Fabrik.
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Drehschieber (Drosselklappen).
Fig. 266 zeigt einen Drehschieber amerikanischer Konstruktion. Diese im Maschinenbau
unter dem Namen Drosselklappe oder Drosselventil bekannte Absperrvorrichtung besteht aus
einem meist gußeisernen Gehäuse, innen zylindrisch ganz hohl, ohne nennenswerte Vorsprünge,
daher für Wasserleitungen besonders geeignet. Für den Einbau in Rohrstränge kann das Gehäuse
wie gezeichnet beiderseits mit Muffen, oder mit Flanschen, versehen sein. Gegenüber den normalen
Absperrschiebern hat der Drehschieber nur den einzigen Nachteil, daß bei geöffnetem Schieber
der volle lichte Rohrquerschnitt nicht frei ist, sondern durch die eingebaute, um eine Achse dreh-
bare und auf dieser mit Stiften befestigte kreisrunde tellerförmige Platte (die Klappe) verlegt,
d. h. eigentlich in 2 Teile gespalten wird. Es hat dieser Umstand jedoch keine große Bedeutung.
Im normalen Betriebe, also bei geöffneter, in der Achsenrichtung des Rohrstranges liegender
Klappe, wird der Durchflußquerschnitt nicht verengt, da infolge der Ausbauchung des Gehäuses
an dieser Stelle mehr an Querschnittsfläche gewonnen als durch die Klappe vom Rohrquerschnitt
weggenommen wird. Es kommt also nur der Druckverlust für Erzeugung und Unterhaltung der
Wirbel in Betracht. In Ausnahmefällen (bei Rohrreinigungen ete., wo etwa Bürsten, Kratzer
oder selbst Menschen durch den Strang schlüpfen sollen) kann die den Weg versperrende Klappe
nach Wegnahme des Verschlußdeckels durch die Deckelöfinung ausgebaut werden. Vorher sind
natürlich die Befestigungsstifte von der Achse zu entfernen; dann ist die Achse seitlich herauszu-
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