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ziehen. — Ein Vorzug, der diesem Drehschieber besonders bei großen Kalibern (etwa von 400 Milli-
meter an) und bei großen Pressungen (etwa von 6 Atmosphären an) innewohnt, ist der, daß er sich
nicht in die Höhe baut, also keine tiefen Schächte erfordert, daß er einen fast zylindrischen Hohl-
körper bildet, der nur durch den rechteckigen Verschlußkasten unterbrochen ist, und daher großen
inneren Pressungen widersteht; ferner daß er keinen belangreichen Widerstand gegen Öffnen oder
Schließen leistet, weil die Pressungen auf die um ihre Mitte bewegliche Klappe sich zu beiden
Seiten der Achse in der Querrichtung des Rohres nahezu aufheben.
Bei den gewöhnlichen Absperrschiebern mit Verschlußkeil beträgt z. B. der auf dem Keil
lastende Wasserdruck analog dem bei Fig. 265 gerechneten Fall bei 400 Millimeter Lichtweite und
6 Atmosphären Pressung einerseits: 1257 Quadratzentimeter — 6 Kilogramm-Quadratzentimeter
= rd. 7500 Kilogramm, welcher Druck auf den metallenen Dichtungskeilflächen einen Reibungs-
widerstand gegen Bewegung des Keils von 20 Prozent, das ist 1500 Kilogramm, erzeugt. Nicht
berücksichtigt ist hierbei die Zwängung des Schieberkeils in seinen beiden Keildichtungen, da
bei dem Drehschieber die eigentliche Abdichtung auch nur mittels entsprechenden Einzwängens
der Klappe in den sie umgebenden kreisrunden Dichtungswulst, der in der Gehäusewand ein-
gefalzt liegt, erreicht werden kann. Allein bei der Bewegung der Klappe ist nur dieser
Zwängwiderstand und nicht auch ein hydraulischer Reibungswiderstand zu überwinden. Das Ge-
stänge, mit welchem der Drehschieber bewegt wird, ist daher viel weniger Verbiegungen, Ver-
windungen oder Brüchen augsesetzt.
Die gezeichnete Schneckenradübersetzung ist eine alte langbewährte Vorrichtung zur Be-
wegung der Klappe; die Welle an der Schnecke ist bis zur Erdoberfläche verlängert zu denken, wie
etwa bei den gewöhnlichen Absperrschiebern. Das Schneckenradsegment ('!J Kreisbogen, weil
eine Drehung von 90 Grad die vollständige Öffnung des geschlossenen Drehschiebers bewirkt)
ist in der Zeichnung mittels Keiles auf der Schieberachse befestigt. Diese Befestigungsart kann
durch eine andere einfachere ersetzt werden, welche den Vorteil bietet, daß etwa infolge eines
Hindernisses im Inneren bei gewaltsamem Drehen an der Schneckenwelle (dem Schiebergestänge)
einer allenfallsigen Zerstörung des Drehschiebers vorgebeugt wird. Es kann das Segment ähnlich
wie die Klappe mittels Stahldornes auf der Welle verstiftet werden, wie oben bei den Schleusen
Fig. 266. Längsschnitt Querschnitt Schneckenantrieb
eines Drehschiebers (Drosselklappe) amerikanischer Bauart, 1150 mm lichte Weite, Maßstab 1:40.
erläutert wurde. Die Stifte im Inneren sind dagegen von Kupfer oder Messing angefertigt, damit
sie nicht rosten. Der Stahldorn, ein konischer Stahlstift von etwa !/3 bis !!; der Wellendicke, wird
bei gewaltsamer Drehung abgeschert und weitere Zerstörung verhütet. Es kann dann nach dem
Hindernis gesucht werden und ein neuer Stahlstift ist bald wieder beschafft.
Mittels der aus der Zeichnung ersichtlichen Gummidichtung kann ein stets gleichbleibender
dichter Abschluß erzielt werden. Die sonst bei Drosselklappen empfindlichen Stellen gegenüber
dem Dichthalten um die drehbare Achse herum, weil dieser Teil der Klappe eine Kugelform erhält,
da er als zylindrischer Körper sich nicht quer zu dem zylindrischen Gehäusering drehen könnte,
sind bei den Drehschiebern durch beiderseits angeordnete Ringe mit Gummidichtung versehen,
welche mittels je zweier Druckschrauben so an die Klappe gepreßt werden, daß diese Stellen eben-
falls abdichten. Die theoretisch nötigen Kalotten sind hier am Gehäuse durch Metallgerundringe
ersetzt, welche stopfbüchsenartig im Gehäuse eingebaut werden, während an der Kla ppe Metallhülsen
mit Stoßscheiben über die Achse gestreift sind. Zwischen jenen Grundringen und den Stoßscheiben