Full text: Einzelbestandteile der Wasserleitungen (Band 2, 2. Abtheilung)

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befindet sich die gespannte weiche Gummidichtung, welche bei der Drehung der Klappe die Ver- 
änderung der Zylinderform in der Schlußstellung, zur Kugelform in der offenen Stellung in sich 
aufnimmt. 
Es könnte den Anschein erwecken, als sei für die Bewegung des Drehschiebers wegen der 
ausgeglichenen Belastung keine mechanische Kraftübersetzung nötig, als könnte die Klappe mit 
einem einfachen Hebel an der Achse direkt auf und zu gemacht werden. Abgesehen von der doch 
einigermaßen starken Zwängung der Klappe in dem Gehäusering könnte dies auch geschehen; aber 
man bedenke, welche Folgen ein so leichtes, daher rasches Öffnen und Schließen eines Schiebers 
von diesen Dimensionen (400 Millimeter und mehr) im Wasserleitungsbetrieb haben müßte. Daher 
die vorgesehene Einrichtung mit der langsam wirkenden Schnecke. Es wurde weiter oben bereits 
gesagt, daß die Pressungen bei geschlossenem Schieber sich oberhalb und unterhalb der Drehachse 
nahezu aufheben, weil die.z.B. auf die obere Klappen- 
hälfte auf Schluß hinwirkende Wasserpressung gleich- 
zeitig bei der unteren Klappenhälfte auf Öffnung 
wirkt. Infolge dieses ausgleichenden Drehmomentes 
ist eben der Schieber sehr leicht zu bewegen. — Bei 
genauem Zusehen findet sich indessen aus dem Längs- 
schnitt, daß die Klappe zwei nicht ganz gleiche 
Halbkreishälften dem Wasserstrom zukehrt. Die 
obere Hälfte, auf der Deckelseite, nähert sich infolge 
der Abschrägung für die Dichtungsringe oben mehr 
dem zylindrischen Gehäuse, als es auf derselben 
Wasserseite die untere Klappenhälfte tut. Die Folge 
hiervon ist, daß dieobere Hälfte einen nicht unwesent- 
lichen Flächenüberschuß über die untere Hälfte er- 
hält, daher bei einigermaßen schneller Wasserströ- 
mung in der Nähe der Schlußstellung diese Dreh- 
schieber die Neigung haben, selbst zu schließen. Man 
kann sich hiervon leicht überzeugen, wenn man die 
Schnecke außer Eingriff bringt und die Klappe sich 
selbst überläßt; sie wird vom Wasserstrome mit hef- Fig. 267. Drosselklappe für 30 Atmosphären 
tigem Schlag zugedrückt. Schon aus diesem Grunde Betriebsdruck im Wasserkraftwerk Luzern- 
ist der hemmende Schneckenantrieb unbedingte Not- Engelberg. (Zeitschr. d. Ver. deutsch. Ing. 
er 1906, 8. 1520.) 
wendigkeit. ; 
In Amerika sind bei den großen Wasserleitungen diese Drehschieber von 500 bis 1200 Milli- 
meter Lichtweite vielfach im Gebrauch, wie in [11] berichtet wird. In Europa kommen die Dreh- 
schieber wegen ihrer leichten Beweglichkeit und Handlichkeit in Lichtweiten bis zu 2000 Millimeter 
und mehr vor, hauptsächlich beiden mit Wasserkraft betriebenen neueren großen Elektrizitätswerken, 
woselbst sie in die oft recht ansehnlichen Triebwasserzuleitungen unmittelbar vor den Turbinen 
eingebaut sind und die Drehklappen von den Regulatoren zur Erreichung einer bestimmten Wasser- 
menge bezw. Turbinengeschwindigkeit auf mehr oder weniger komplizierte Art bewegt werden. 
Um bei diesen großen Leitungen schädliche Stöße zu vermeiden, öffnet sich automatisch vor völ- 
ligem Schluß der Klappe ein direkt vorher angeschlossener Entleerungsschieber, der die gehemmte 
Wassermenge ins Freie ausströmen läßt. Fig. 267 zeigt eine derartige Drosselklappe für 
30 Atmosphären Betriebsdruck. 
  
  
  
  
  
  
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Literatur 
über Absperrschieber. 
[1] Mittag, Absperrschieber. Praktische Maschinenkonstrukt. Bd. 16 (1883), S. 130. — 
[2] Schneider, Über die Armstrongschieber der Wiener Hochquellenwasserleitung. Zeitschr. d. Ver. 
deutsch. Ingen. 1887, S. 74. — [3] Schieber mit zweiteiliger Abschlußwand, von welcher jeder 
Teil getrennt für sich horizontal ausziehbar ist. Engineering, Bd. 53 (1890), S. 35. — [4] Schieber 
von C. L. Roland, Brooklyn. Engineering. Bd. 56 (1893), S. 32. — [5] Wasserleitungsabsperr- 
schieber mit Kontroll- und Reinigungsvorrichtung. Journ. f. Gasbel. u. Wasservers. 1893, S. 350. 
— [6] Wasserschieber für weite Hochdruckleitungsrohre des Manchester Wasserwerkes. Prakt. 
Maschinenkonstrukt. 1893, 8. 25. — [7] Absperrschieber Lethuillier & Pinel. Rev. ind. 1894, 
Sul: [8] Double faced slide valve constructed to bear heavy pressure on either side. Kennedy 
Valve Manuf. Co. New York. Engineering Rec. Bd. 33 (1896), S. 194. — [9] High pressure gate 
valves, Walworth Manuf. Co. Boston. Iron Age. Bd. 57 (1896), S. 645. — [10] Lunkenheimer Co. 
Cincinnati, clip gate valve. Iron Age. Bd. 60 (1897), S. 17. — [11] Viney, F., Absperrschieber für 
Wasserleitungen. Eng. News. 1898, 8. September. — [12] Hochdruck-Wasserschieber. Eng. News. 
1898, 8. 210. — [13] Ein 1524millimetriger Wasserschieber. Eng. News. Dezember 1898, 3. 420. 
  
  
  
 
	        
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