Full text: Einzelbestandteile der Wasserleitungen (Band 2, 2. Abtheilung)

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64.16 .15°,.10 
3*. 3500 . 3,5 
bei könnte sich das Ventil um 35:3,5 = 10 Millimeter erheben, also 52,50 Sekundenliter 
Wasser durchlassen, sofern dem Ventil diese Wassermenge zuströmen kann. — Bei weniger 
Durchlaß findet geringere Druckabnahme und kleinere Federung statt. Der auf dem Druck- 
reglergehäuse jenseits des Ventils aufgesetzte Manometer M zeigt die jeweilige Druckhöhe der 
reduzierten Pressung an. Beispielsweise wird bei 21 Millimeter Federung, entsprechend 21: 3,5 
= 6 Millimeter Ventilerhebung, der Durchfluß nach der Tabelle nur 31,50 Sekundenliter sein 
Kate 2 BI 
und der Druck auf die Feder: ?P= ee = 2 z en — rd. 1,73Kilogramm, welcher bei 
der 3,5fachen Hebelübersetzung 1,73 .. 3,5 = rd. 6,0 Kilogramm Ventildruck und bei der der 
Rechnung zu Grunde liegenden oberen Ventilmehrfläche von 10 Quadratzentimeter: 1 Atmo- 
ee 6,0 Kilogramm 
- 10 Quadratzentimeter 
ergibt, gleich 16 Meter Wassersäule. Es entspricht somit bei den angenommenen Verhältnissen 
jedem Millimeter Ventilerhebung 1 Meter Wassersäulendifferenz infolge Belastung durch die Feder. 
Will eine geringere Differenz gestattet werden, so muß eine schwächere Feder eingesetzt werden, 
bei größerer Druckabnahme eine stärkere. Diese Eigentümlichkeit befähigt den Apparat ge- 
wissermaßen als Wassermesser zu funktionieren, da an der Federskala nicht nur die Erhebung 
des Ventils, sondern auch die hierdurch bedingte Durchflußmenge ersichtlich gemacht wer- 
den kann. 
Die Firma Dreyer, Rosenkranz & Droop in Hannover baut diese Sicherheitsdruckregler 
in Größen von 60 bis 300 Millimeter lichtem Durchgang und wendet den vorhandenen Druck- 
verhältnissen entsprechend verschiedene Verhältnisse der Doppelkegel YV, an. Bei einmal be- 
stimmtem Verhältnis derselben, sowie der Hebellänge für die Feder- 
wage, kann beim Einbau mittels Verschieben des Gegengewichtes @ u | | u 
und Einstellen der Feder F ein innerhalb gewisser Druckgrenzen ry 
sicheres Funktionieren des Druckreglers, das heißt ein sicherer Ab- 
schluß bei Erreichung der Druckgrenze, erwartet werden. Steigt 
der Druck auf der Niederdruckseite, so schließt sich eben das 
Ventil, weil das obere Ventil V, größer gewählt wurde als das untere. 
Eine andere Art Regulierventil zeigt Fig. 294. Bei diesem 
wird der von links kommende Hochdruck, der das Ventil V zu 
öffnen strebt, nicht nur durch die der Öffnung entgegenwirkende 
Druckbelastung des kleinen mit dem Ventil verbundenen Kolbens 
nach oben aufzuheben gesucht, sondern es unterstützt diese dros- 
selnde Wirkung noch ein zweiter größerer Kolben, der unter dem 
reduzierten Wasserdruck steht und das Ventil V ebenfalls zu 
schließen sucht. Nur durch Einregulierung der Feder F mittels 
Herabschraubens des obersten Handgriffs kann die gewünschte Re- 
duktion konstant erhalten werden. 
Inwieweit die Bezeichnung „Sicherheitsdruckregler“ bei den 
erwähnten Apparaten zutrifft, muß dahingestellt bleiben. Wenn 
z. B. in dem Niederdruckrohrstrang keine Wasserentnahme statt- 
fände, so müßte sich bei der geringsten Undichtheit der Doppel- 
ventile oder Kolben früher oder später der volle statische Wasser- 
druck der Hochdruckseite auf die Niederdruckseite fortpflanzen. Fig. 29. 
Es muß daher zur Sicherheit noch ein eigentliches „Sicherheitsven- 
til“ auf dieser Seite eingeschaltet werden, was am einfachsten 
geschehen kann durch Anordnen eines oder mehrerer laufender 
Brunnen. Denn die Erfahrung lehrt, daß Ventile hängen bleiben, daß Federn brechen 
oder mindestens lahm werden; auch die seitliche, im Grundriß der Fig. 293 ersichtliche Stopf- 
büchse St der Daumenwelle bietet Anlaß zu Unregelmäßigkeiten: ein schiefes Anziehen der 
Stopfbüchse, welches in einem dunkeln engen Schachte nicht zu den Unmöglichkeiten gehört, 
kann ein Klemmen der Daumenwelle herbeiführen und dadurch die feinste Justierung der 
Federwage in Frage stellen. Bei etwa nicht ganz reinem oder viel Stein absetzendem Wasser ist 
der Gebrauch von Reduzierventilen überhaupt zu widerraten. 
Sicherheitsventil gegen Überdruck. Bei langen und großen Rohrleitungen wird 
aus Ersparnisrücksichten die Wandstärke nicht immer dem statischen Drucke entsprechend ge- 
wählt, sondern dem um den Gefällsverlust verminderten hydraulischen Drucke gemäß bestimmt. 
Ereignet sich dann der Fall, daß die gesamte Wasserzufuhr unterbrochen werden muß, so würde 
der statische Druck zur Wirkung kommen und die Leitung gefährden. Diesem soll durch das in 
differenz entsprechende Federung erleiden von 5 = — rd. 35 Millimeter. Hier- 
— 1,6 Atmosphären Druckdifferenz zwischen beiden Wasserseiten 
‘ 
  
Reduzierventil mit Doppel- 
kolben von Bopp & Reuther. 
  
  
  
 
	        
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