WERERUE TEEN
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nung ersichtlich, ist die Verstellkraft für das Ventil !/; der Auftriebkraft des Schwimmers. Hierbei
ist die beträchtliche Reibung in den Rollenführungen FF, in der oberen Führung O und die
Reibung in den vier Bolzengelenken B nicht berücksichtigt. Aus diesem ergibt sich, daß das Schwim-
mervolumen wie das Schwimmergewicht reichlich groß bemessen werden muß. Das Ventil selbst
ist hohl ausgeführt, so daß es sich im Wasser selbst trägt, daher sein Gewicht für die Spindelreibung
nicht in Frage kommt, dennoch ist die Ventilspindel Sp zur Sicherheit der zentrischen Führung
des Ventils in dem Einlaufkasten @
bei der Eintrittsseite in einem ein-
gesteckten Kreuzring K auf einer
Rolle R nochmals geführt. Da der
Druck des einströmenden Wassers
auf Schluß des Ventils wirkt, bleibt
für den Schwimmer nicht mehr viel
zu tun übrige, dafür wirkt sein be-
deutendes Gewicht beim Sinken des
Wasserspiegels umso energischer auf
Öffnen des Ventils, als mit der Ab-
wärtsbewegung das Hebelparallelo-
gramm verschoben wird und damit
das Verhältnis der Kräfte stetig
wächst; in der Mitte des Hubes sind
sie gleich groß. Für großen Über-
druck darf das Ventil nicht angewen-
det werden, da ein etwaiges Tanzen
des Schwimmers nachteilige Folgen
für die Leitung haben könnte.
Dieses Tanzen tritt in der Nähe des
Ventilschlusses infolge Schwanken
des Druckes gerne auf, und da die
Ventiltellerfläche auf der Einström-
seite größer ist als auf der Reservoir-
seite, so wirkt der Leitungsdruck
verstärkt auf Schluß des Ventils hin,
was bisweilen mit heftigem Schlag
verbunden sein kann.
Bezüglich der vorstehend be-
N schriebenen Einrichtungen ist fol-
gendes zu bemerken. Hatein selbst-
tätiges Abschlußorgan gegen hohen
Druck oder gegen wechselnden
Druck in einer als Verteilungsleitung
dienenden Druckleitung (Förder-
leitung) abzuschließen, so können
Klappen oder Ventile, auf welche
Fig. 349, Schwimmerventileinrichtung im Reservoir am dieser Druck ebenfalls wirkt. in Re-
Wolfsberg (Pforzheim) mit Hebelparallelogramm. i : ee ;
servoiren nicht mehr mit Vorteil
angewendet werden. Wie auch die Hebelübersetzung zwischen Schwimmer und Ventil ge-
artet sein mag: stets wird nach eingetretenem Schluß ein Gleichgewichtszustand der Auftrieb-
kraft einerseits und der hydrostatischen Belastung anderseits nur so lange bestehen können, als
an beiden Kräften sich nichts ändert. Dies ist bei Leitungen mit wechselndem Druck nicht der
Fall, und in allen Leitungen wechselt erfahrungsgemäß der Druck fortwährend, wenn auch manch-
mal in engen Grenzen. Tritt ein namhafterer Druckwechsel auf, z. B. bei plötzlicher Entnahme
größerer Wassermengen und bei schnellem Schließen von Hydranten u. dgl., so wird im ersteren
Falle die Klappe entlastet, der Schwimmer taucht um die durch das Hebelverhältnis bedingte
Strecke aus dem Wasser heraus, welches Maß bei elastischen Abdichtungen der Klappen nicht
unbedeutend sein kann. Selbst bei metallischen Diehtungsflächen, wie die eingeschliffenen Ventile
sie besitzen, äußert sich dieses Austauchen, und zwar hier infolge des bei allen Mechanismen mit
der Zeit eintretenden sogenannten „toten Ganges“ in den Gelenken; es wird das Maß der Aus-
tauchung umso größer, je größer die Anzahl der.Gelenke und je größer der Spielraum in ihnen ist.
Erfolgt die Entlastung hinter dem Ventil plötzlich, so schnellt der Schwimmer im Wasser empor,
um sofort wieder mehr als nötig zu sinken.
Dieses Spiel heißt man das „Tanzen“ des Schwimmers. Es arbeitet auf raschere Abnutzung
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