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Bei Heberleitungen, welche aus örtlichen Gründen nicht gegen den Sammelbrunnen bezw.
gegen die Pumpstation ansteigend verlegt werden können, sondern meist dem Terrain folgend
sogar fallen, muß die Entlüftung durch besondere Luftleitungen, die jeweils an dem höchsten
Punkt der Verbindungsstelle des einzelnen Rohrbrunnens mit der Heberleitung ansetzen und
mit je nach Entlüftung eines Brunnens sich vergrößerndem Durchmesser (es genügen in der Regel
schmiedeiserne galvanisierte Röhren in den geläufigen Handelskalibern von 1 bis 3 Zoll = 25 bis
80 Millimeter) in Steigungen nicht unter 1: 1000 nach der Pumpstation zur Luftpumpe, Strahl-
apparat u. del. geführt werden. Dabei kann die Luftleitung im gleichen Rohrgraben mit der Heber-
leitung liegen, nur mit dem Unterschiede, daß sie beide vom Beginn an in der Höhenlage stetig
auseinander gehen; während die Heberleitung horizontal oder fallend verlegt wird, steigt die Luft-
leitung bis zum Ende. Da letztere nur Luft führt, kann die Rohrdeckung bis zu 1,0 Meter ge-
nommen werden. Noch seichter sie zu verlegen ist wegen der Bodensenkungen, die durch zufällige
Belastung entstehen können, nicht empfehlenswert.
Das Beispiel einer ausgeführten fallenden Heberleitung bietet die Wasser-
gewinnungsanlage von Pforzheim. Dort werden aus 8 Rohrbrunnen, die über eine Länge von rund
1000 Meter verteilt sind, mittels einer gußeisernen Muffenrohrleitung von 150 bis 425 Millimeter
Lichtweite im Gefälle von durchschnittlich 0,0015 pro Meter, entsprechend dem verursachten
Druckverlust durch die transportierten Wassermengen der einzelnen Rohrkaliber, 8,5—98,5 Se-
kundenliter Grundwasser nach der Pumpstation geführt, während die schmiedeiserne galvanisierte
Entlüftungsleitung vom äußersten Ende der Heberleitung, wo sie etwa 0,5 Meter über derselben
liegt, mit 1 : 1000 Steigung in 25 bis 63 Millimeter Lichtweite bei der Pumpstation 2,80 Meter hoch
über jener mit der Rohrdeckung von 1,0 Meter endigt. Die Entlüftungsleitung wirkt an jeder der
Saugleitungen zu den Einzelbrunnen sowohl als auch am Anfang und Ende der Heberleitung;
dadurch ist eine gründliche Luftabsaugung gewährleistet. Die Heberleitung selbst liegt mit ihrem
Scheitel in Höhe des normalen Grundwasserstandes und hat im allgemeinen ca. 1,5 Meter Boden-
deckung; sie ist also eventuell durch Aufgrabung rasch zu erreichen und deshalb wurde hier von
einem Stollen abgesehen. Die Anlage ist seit 1898 im Betrieb und hat bis jetzt (1906) noch keiner-
lei Reparatur erfordert. Fallend mußte die Heberleitung angelegt werden, weil die Spiegellage der
Brunnen nicht in gleicher Meereshöhe sich befindet; es wäre letzteres nur dann erreichbar gewesen,
wenn man die Brunnen in den Berg hinein gelegt hätte (das Grundwasser in Pforzheim kommt
aus Buntsandstein), und das war der Kosten wegen undurchführbar. Gegenüber der steigenden
Heberleitung hat die fallende den Nachteil, daß beim Aufhören des Pumpenbetriebes jeder ein-
zelne Brunnen abgeschlossen und beim Beginn wieder geöfinet werden muß; übrigens umfaßt
der Betrieb stets lange Perioden, so daß dieser Nachteil kaum empfunden wird. Es liegt also kein
Grund vor, die fallenden Heberleitungen — wie das manchmal geschieht — als unzweckmäßige
Dispositionen zu bezeichnen, sofern sie richtig ausgeführt und durch die bestehenden Verhältnisse
begründet sind. Das Ab- und Anstellen der entfernt liegenden Absperrschieber an den einzelnen
Brunnen kann bei Vorhandensein von Starkstrom auf elektrischem Wege von der Pumpstation
aus geschehen, wie in $ 54 bei den Schiebern 8. 167 angegeben ist.
c) Entlüftung von Filtratsammelleitungen (Fig. 367).
Einen besonderen Fall für die Entlüftung bieten diejenigen Leitungen, welche
das filtrierte Wasser aus den Reinwasserschächten 8
von Sandfiltern sammeln und es mit natürlichem
Gefälle zu einem tiefer gelegenen Reinwasser-
behälter führen. Diese Sammelleitungen Z laufen
gewöhnlich mit der gleichen Lichtweite vom ersten
bis zum letzten Filter eines Filterwerks entlang
den Reinwasserschächten, in welche die einzelnen
Filter ihr Filtrat in der Regel über einen erhöhten
Überlauf (vgl. $ 60 bei den Filtermeßvorrichtun-
gen) ergießen, und schließen mit ebensoviel Ab- | IE
zweigen an die betrefienden Reinwasserschächte ppm
an. Ist nun das örtliche Gefälle von diesen Mies 2
Schächten nach dem Reinwasserbehälter (bei Gra-
vitationsversorgung ist dieser Behälter zugleich |
\ N i T. RE Fig. 367. Schematische Darstellung der
das Hochreservoir) so groß, daß das Wasser ın Entlüftung von Filtratsammelleitungen.
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