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Selbstverständlich geben alle Manometer nur den Wasserdruck (Überdruck oder Vakuum)
an der Stelle an, an welcher sich die Feder bezw. der Quecksilberspiegel des Gefäßes befindet.
Soll also die Pressung an einer Stelle der Zuleitung, die höher oder tiefer liegt als die ebengedachte,
bestimmt werden, so ist die Höhendifferenz beider Stellen für das Ausmaß zu berücksichtigen.
Die Federmanometer werden — besonders für Messung großer Wassertiefen in Seen —
auch mit Maximumzeiger versehen, der stehen bleibt, so daß die Tiefe nach Herausziehen des
Manometers abgelesen werden kann. Bei Messung von Meerestiefen ist natürlich das größere
spezifische Gewicht des Wassers zu berücksichtigen. Der Wasserstand in Brunnen, Schächten
von Sammelkanälen ete. kann mit Manometern in der Weise bestimmt werden, daß man eine
kleine Taucherglocke auf die Sohle einläßt, von deren oberem Ende eine Druckleitung (am besten
ein Kupferrohr von 3 Millimeter Lichtweite) nach dem an beliebiger Stelle angebrachten Manometer
abgeht. In diesem Falle ist die Luftpressung in der Glocke dann, wenn die Länge der Leitung
200 Meter nicht überschreitet, sehr annähernd gleich der Pressung vor der Manometerfeder, und
der Wasserstand läßt sich aus der Größe dieser Pressung ohne weiteres bestimmen bezw. direkt
auf dem Manometer ablesen [9]. Wir kommen auf diese Einrichtungen bei den Fernmeldern unter i)
eingehender zurück.
Behufs Kontrolle des Richtigzeigens von Federmanometern erhalten letztere einen besonderen
Flansch (in Deutschland einen ovalen, in den meisten anderen Ländern einen runden) zum Be-
festigen der sogenannten Kontrollmanometer, die so angebracht werden müssen, daß sowohl
das zu prüfende als auch das kontrollierende Manometer unter gleichen Bedingungen arbeiten.
Die Prüfung und Adjustierung der Federmanometer erfolgt in Frankreich durch Vergleich mit
dem offenen Quecksilbermanometer am Eiffelturm in Paris.
Wegen der Preise und wegen weiterer Ausstattungen der vorbeschriebenen Instrumente
verweisen wir auf die Kataloge der betreffenden Armaturfabriken.
Eiteratur
über Manometer.
[1] Grashof, F., Theoretische Maschinenlehre. Bd. 2. Leipzig 1883. — [2] Marie, Ventil
zum exakten Messen hoher hydraulischer Spannungen. Zeitschr. d. Ver. deutsch. Ingen. 1881,
S. 721. — [3] Thometzeck, Federmanometer. Zeitschr. d. Ver. deutsch. Ingen. 1872, 8. 476. —
[4] Zuverlässigkeit der Federmanometer. Zeitschr. d. Ver. deutsch. Ingen. 1873, 8. 47, 73. —
[5] Martens, Die Meß-, Kontroll- und Registrierapparate auf der Hygieneausstellung in Berlin.
Zeitschr. d. Ver. deutsch. Ingen. 1883, S. 691. — [6] Rosenkranz, Neuerungen an Federmanometern.
Zeitschr. d. Ver. deutsch. Ingen. 1896, S. 495; 1902, S. 1003. — [7] A. Martens, Meßdose zum
Messen großer hydraulischer Drücke. Ebenda 1904, S. 1026; 1906, S. 1310. — [8] Aufsuchung
einer Undichtheit an einem Wasserrohrnetz durch Druckmessung (Manometer) und Nivellierung.
Journ. f. Gasbel. u. Wasservers. 1904, S. 1128 u. 1905, S. 132. — [9] Vakuumpeilapparat zur
Messung der Grundwasserspannungen. Ebenda 1907, S. 70 u. 76.
e) Rohrprobiervorrichtungen.
Die zu Wasserleitungen benutzten gußeisernen Röhren und Formstücke werden
zwar in der Regel von bewährten Fabriken vor der Versendung in ausreichender Weise
auf ihre tadellose Beschaffenheit und Widerstandsfähigkeit gegen inneren Überdruck ge-
prüft, können aber auf dem Transporte zur Bahn und zur Baustelle durch Umladen ete.
noch Schäden erleiden, die äußerlich verborgen sind und erst nach dem Verlegen der
Röhren sich geltend machen. Im letzteren Falle sind dann meist sehr lästige Nach-
arbeiten am fertigen Rohrstrange zu vollziehen. Um dies möglichst zu vermeiden, emp-
fiehlt es sich, die Röhren vor dem Verlegen nochmals mittels Rohrprobierpumpen und
Einspannvorrichtungen einer Prüfung zu unterziehen; ebenso sollte der verlegte Rohr-
strang vor dem Eindecken nochmals geprüft werden. Nur dann hat man einige Gewähr
für die Haltbarkeit der Anlage. Im folgenden sollen nun die diesbezüglichen Einrich-
tungen besprochen werden.
Probierpumpe (Preßpumpe). Bei den Rohrpressen und beim Prüfen der Rohrstränge
werden in der Regel Propierpumpen nach Fig. 654 zur Erzeugung des vorgeschriebenen Probe-
drucks angewendet. Die Einrichtung einer solchen Pumpe besteht aus dem transportablen
Wasserkasten W, der an den Griffen gg durch beiderseits eingesteckte Traghölzer an die Bau-
stelle von Hand getragen werden kann, und aus der eigentlichen einfachwirkenden Probier-