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von reinem Wasser bespült, den Sand zu beiden Seiten der Waschtrommel ablagert. Das beim
Waschprozeß sich bildende Schlammwasser fließt, der Schräge der Trommel folgend, von seiner
Eintrittstelle am kleinen Trommelende nach dem großen Trommelende zu, also entgegen dem
Weg, den der Sand macht, und gelangt von dort über eine Bordwand, deren lichter Durchmesser
etwas größer ist als derjenige des kleinen Trommelendes, unter die Waschmaschine zur Fort-
leitung in Abwasserkanäle. Diese Trommelsandwäsche ist eine einfache Einrichtung und infolge
der Verlegung der beiden Lager außerhalb der Trommel von Reparaturen der beweglichen Teile
5.
ie:
WE,
Fig. 687. Rotierende Sandwaschtrommel im Wasserwerk Tegeler-
und Müggelsee in Berlin. M=1:50.
befreit. Allerdings ist mangels der Reibung, welche der Schlammsand in der Trommel ja nicht
erfährt, indem er nur immer übereinanderstürzt, der eigentliche Wascheffekt wohl nicht so
kräftig, wie in anderen Sandwaschmaschinen, in welchen, sei es durch hin und her gehende
oder sich drehende Schaufeln ein Zerreiben des Schlammes zwischen Schaufel und Trommel
stattfindet. (Vgl. auch Clarksons Patentsandwaschtrommel, Engineering 11. Januar 1907.)
Die Firma Breuer & Cie. in Höchst am Main baut Sandwaschtrommeln mit Antrieb durch
Peltonmotor, während die Anlage in den Berliner Wasserwerken mittels Lokomobile getrieben
wird. Der Antrieb mit Peltonmotor hat entschiedene Vorteile. Er bedarf keines eigenen Maschinen-
wärters, da der Peltonmotor (eingekapseltes Turbinenrad) ein höchst einfacher Wassermotor
ist und dessen etwa notwendige Regulierung während des Betriebes von einem bei der Sandwäsche
beschäftigten Arbeiter durch einfaches Auf- oder Zudrehen des Absperrventils bewirkt werden
kann. Ferner, und das ist der Hauptvorteil, kann das zum Betriebe des Motors verwendete
Druckwasser, welches in der Regel mit einem Druck von 3 bis 6 Atmosphären zuströmt,
beim Verlassen des Motors mittels einer Rinne der eigentlichen Sandwaschtrommel zugeführt
werden und hier den Waschprozeß vollziehen. Es ist also entweder Betriebs- oder Waschwasser
als kostenlos zu betrachten. Das Waschwasser ist bei Dampf- oder anderen Betrieben stets mit
genügendem Druck (nicht unter 2 Atmosphären) der Waschtrommel besonders zuzuführen. Zum
Betrieb der Trommelwäsche genügen 4 bis 6 Pferdekräfte; die Leistung beträgt 3 bis 5 Kubikmeter
fertig gewaschenen Sand pro Stunde bei einem Waschwasserverbrauch von 15 bis 20 Kubikmeter
pro Kubikmeter gewaschenen Sandes. Die Verlässigung darüber, ob der Sand rein gewaschen ist,
erfolgt so, daß in einem Glas das Waschgut aufgefangen und nach Absetzen des Sandes beobachtet
wird, ob die darüber befindliche Flüssigkeit sich bis zur Durchsichtigkeit klärt. Bei noch trüber
Flüssigkeit muß weiteres Waschwasser auf die Maschine geleitet werden.
Damit immer genügendes Waschwasser zur Verfügung steht, ist es gut, wenn (außer dem
Abwasser von Wassermotoren) eine Zuführung von Druckwasser entlang der Maschine geleitet
und von dieser Zuleitung an mehreren Stellen, besonders an denjenigen, wo etwa Sand sich an-
häufen kann, Abzweigungen mit Hähnen oder Ventilen angebracht werden. Je nach dem Erfolg
des Waschens wird dann das eine oder das andere Ventil geöffnet und damit der sich anhäufende,
also in Ruhe verharrende Sand durch den Druckwasserstrahl zerteilt und gewaschen. Da bei den
Trommelwäschen, wie erwähnt, der Wascheffekt nicht durch mechanisches Reiben erfolgt, ist
durch reichliches und vielseitiges Bespritzen des Sandes die Wirkung der Trommel zweckmäßig
zu unterstützen.
Die dritte Art der mechanischen Sandwäschen ist aus den beiden vorbeschriebenen hervor-
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