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verursachen. Zur Verhütung der Übelstände sind deshalb sämtliche Ventilationsöffnungen
eventuell mit Metallgaze zu überziehen; auch empfiehlt sich ein häufiges Nachsehen an den
Einrichtungen.
4. Die Gewitter bilden eine ständige Gefahr für die elektrischen Wasserstandszeiger,
sofern die Blitzschutzvorrichtungen nicht wirksam angebracht sind. Letztere werden meist ent-
sprechend Fig. 725 mit der Leitungsanlage installiert; die gegenüberstehenden Spitzen der beiden
Metallplatten gestatten dem Blitz, wenn er die (+) Leitung irgendwo getroffen hat, überzuspringen
und leiten die Elektrizität schadlos mit dem (—) Draht zur Erde. Der galvanische Batterie-
(+) Strom ist anderseits zu schwach, um den Luftraum zwischen den Spitzen zu überspringen.
Diese Blitzschutzvorrichtungen sind an und für sich einfach und sicher; dagegen läßt die Ableitung
des Blitzes nach der Erde manchmal zu wünschen übrig. In der Regel erfolgt der Anschluß der
Blitzleitung an eine bestehende Blitzableiterleitung, häufiger noch an die Wasserleitungsröhren.
Bei letzteren Anschlüssen ist die erste Bedingung: vollkommen metallische Berührung. Zu diesem
Zwecke wird das Wasserleitungsrohr an der Stelle, an welcher der Anschluß stattfinden soll, auf
dem ganzen Umfang des Rohrs in einem ca. 40 Millimeter breiten Streifen vom Teerüberzug
gereinigt und mit der Feile blank bearbeitet, so daß blankes metallisches Gußeisen ringsum zu
sehen ist. Hierauf wird ein ca. 30 Millimeter breites und 2 Millimeter dickes Kupferband, das
vorher metallisch blank geputzt wurde, um diesen blanken Rohrstreifen mehrmals umgewickeit
und mittels Kupferdraht festgebunden. Das freie Ende des Kupferbandes wird mit
der kupfernen Erdleitung des Blitzschutzapparates metallisch gut verlötet, und über 62)
die so geschaffene Anschlußstelle wird Isolierband (mit Gummi oder Asphalt ge-
'tränkte Jute) in einer solchen Dicke fest aufgewickelt, daß mechanische Beschädi-
gung durch Stoßen, Reiben u. dgl. nicht mehr zu befürchten steht; schließlich
wird das Ganze mit heißem Teer oder Asphalt satt getränkt, um Feuchtigkeit
abzuhalten. Wird der Anschluß der Blitzleitung auf diese Weise sorgfältig ausgeführt,
so kann auf die Wirksamkeit der Blitzschutzvorrichtung mit Sicherheit gezählt a
werden. Nur dann richtet der Blitz Zerstörungen in den elektrischen Apparaten an,
wenn er auf dem ihm durch die Erdleitungen vorgezeichneten Weg auf irgend ein vorriehtung.
Hindernis stößt, und dies sind isolierte oder nicht leitende Stellen. So sind
z. B. die Gummidichtungen zwischen Flanschenröhren, Schiebern, Formstücken u. dgl. derlei
Hindernisse; die einzige metallische Verbindung zwischen solchen Stücken sind in solchem Falle
die Mutterschrauben, die aber meist nicht sehr eben und zumal nur auf der mehr oder weniger
mit Asphalt überzogenen Gußhaut der Flanschenrückseite anliegen. Es kann daher von einer
gut metallischen Berührung keine Rede sein. Solche Formstücke sollten deshalb nie zu einem
Blitzableiteranschluß gewählt werden; vielmehr gehe man in solchen Fällen mit der kupfernen
Erdleitung entlang des Rohrstranges innerhalb des Reservoirs so weit, nötigenfalls auch bis
außerhalb der Schieberkammer, bis alle Flanschenverbindungen hinter dem Anschluß liegen,
also bis an das erste der Muffenrohre, deren Bleidichtungen durch die Art der Herstellung im
glühend heißen Verguß eine Gewähr für metallische Berührung und die Rohre selbst durch ihre
große Berührungsfläche mit feuchter Erde genügende Zerteilung der elektrischen Entladung er-
möglichen. Vergl. auch [6], [7], [10], [11].
5. Anordnung der Freileitun gen. Die Freileitungen selbst geben nur insofern
zu Störungen im elektrischen Wasserstandsbetrieb Veranlassung, als sie bei mangelhafter Mon-
tierung hinsichtlich des ungleichen Durchhanges Berührungen mit anderen Leitungen erfahren,
die vielfach neben den Wasserstandsdrähten als Telephon-, Telegraphen- und Feuermeldelinien
auf ein und denselben Masten einhergeführt werden. Bekanntlich hängen im Sommer die Tele-
graphendrähte bedeutend mehr durch als im Winter, da die Ausdehnung in der höheren Tem-
peratur ihre Länge vergrößert. Bei Stürmen geraten dann die durchhängenden Drähte in pendel-
artige Schwingungen, welche, wenn sie alle synchron, d. i. zur gleichen Zeit gleichmäßig erfolgen
würden, eine Störung nicht verursachen könnten, denn ihr Abstand voneinander beträgt meist
30 cm und darüber. Befinden sich unter der Schar von Drähten aber solche, die mehr oder weniger
tief durchhängen, weil sie beim Auflegen nicht genau mit den anderen gerichtet wurden, so ver-
ändern sich mit der Länge des Pendels die Schwingungszeiten, d. h. die einzelnen Drähte schwingen
dann asynchron oder ungleichzeitig; wenn der eine Draht hinschwingt, schwingt ein benachbarter
her, und sie kommen einander so nahe, daß sie sich berühren. Ist zufällig einer der berührenden
Drähte mit negativer Elektrizität geladen, eine Wasserstandsleitung aber positiv, so bedeutet
dies so viel, als hätte im Kontaktwerk ein Kontakt stattgehabt, worauf natürlich das Zeigerwerk
mit einem Vor- oder Rückschub des Zeigers reagiert. Finden, wie es bei Stürmen der Fall ist,
viele solche Stromimpulse statt, so gerät das Zeigerwerk in totale Unordnung. Die allgemeine
Disposition muß also diese Übelstände zu vermeiden suchen.
Eine etwas harmlosere, weil leicht zu kontrollierende Unzuträglichkeit liefern die Bäume,
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