Full text: Einzelbestandteile der Wasserleitungen (Band 2, 2. Abtheilung)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
über deren Geäst hinweg die Wasserstandsleitungen frei hängen sollen. Bei Regenwetter darf 
ein Ast den Draht nicht berühren, weil wieder der elektrische Strom vom Draht ab- und über 
den nassen Baum zur Erde geleitet wird. Hierauf ist besonders zu sehen, wenn Leitungen durch 
Wälder zu führen sind; man umgeht den Baumwuchs dann meistens mit Versetzen der Maste 
einmal auf die rechte, einmal auf die linke Seite des Waldwegs, so daß die Drähte in einer Zick- 
zacklinie über den Weg hängen. Im übrigen wird durch rechtzeitiges Ausschneiden der fort- 
gesetzt heraufwachsenden Äste, auch bei Obstbäumen, dafür zu sorgen sein, daß die Leitungen 
stets frei hängen. 
Führen die Drähte durch bewohnte Orte, wo sie nicht selten an Häusern ihre Unterstützung 
finden, so können lose gewordene Blechdachrinnen, die sich quer über die beiden obersten Drähte 
legen, Störungen im Zeigerwerk verursachen. Die zwei, obschon gleichnamige Elektrizität führen- 
den Wasserstandsleitungen, werden durch die Blechrinne leitend verbunden, und sobald im 
Kontaktwerk dann einer der Kontakte Strom durchfließen läßt, so leiten beide Drähte den Strom 
über die Rinne zur Erde. Im Zeigerwerk werden daher beide Anker angezogen, d. h. der Zeiger 
sowohl nach vorwärts, als auch nach rück- 
wärts gerückt; er bleibt also stehen, und der 
Apparat funktioniert nicht. 
Auch Fahnen, die bei festlichen An- 
lässen von den Dächern wehen und die Lei- 
tungsdrähte einwickeln, sind Feinde einer ge- 
ordneten Wasserstandsfernmeldung. 
Damit dürften die Hauptstörungen ge- 
nannt sein; es sind nur solche, denen in ganz 
gleicher Weise die Unzahl von Telephon- und 
Telegraphendrähten ausgesetzt sind. Man 
sieht daher auch stets ein Aufgebot von Ar- 
beitskräften mit der Revision und Instand- 
haltung dieser Leitungen beschäftigt; leider 
sind diese Truppen oft die Ursache gerade 
  
Fig. 726. Meidinger- Fig. 727. Leclanch6- von Störungen im Wasserstandszeigerbetrieb. 
Element. na. So oft nämlich Verlegungen von Telegraphen- 
leitungen vorgenommen werden, selbst wenn 
die Wasserstandslinie ihre eigene Trace auf besonderen Masten geht, kommt (bei Kreuzungen z. B.) 
vorübergehend ein Telegraphendraht quer auf die beiden Wasserstandsleitungen zu liegen und die 
Folge ist eine Unordnung im Zeigerapparat. Diese Zwischenfälle sind unvermeidlich und für den 
Wasserwerksbetrieb dann ohne Belang, wenn von seiten der Telegraphen- ete. Behörden über die 
beabsichtigten Leitungsarbeiten eine vorherige Verständigung mit dem Wasserwerkspersonal erfolgt. 
6. Die Batterien zum Betriebe der Wasser- 
  
  
  
  
  
et I, standszeigerwerke. Es gibteine ganze Reihe von galvani- 
—r-— hr schen Elementen, aus denen eine Batterie zusammengestellt ist; die 
zi=k am meisten gebräuchlichen sind: 
- Fig. 726. Das Meidinger-Element, bestehend aus 
Fig. 728. Stromfluß einem Standglas mit Bittersalzlösung, in der ein Zinkzylinder sich 
3 un befindet, einem kleineren Glas am Boden des Standglases mit ein- 
gesetztem Kupferzylinder und einem oberen Glasballon, der mit 
Kupfervitriol gefüllt ist, unten eine kleine Öffnung hat und durch 
diese die Bittersalzlösung aus dem Standglas zu den Kupfervitriol- 
kristallen gelangen läßt. Vom Zinkzylinder und vom Kupferzylinder 
N. geht je ein Draht mit Klemmschraube aus dem Glas herauf, die 
Pie 739 Gelvamdhs beiden Pole (+) und ee) bildend. a 
Batterie aus vier Elementen. Fig. 727. Das Leclanch&-Element, bestehend aus 
einem Standglas mit Salmiaklösung, in der ein Zinkstab mit (—) 
Polklemme sich befindet, einem Braunsteinkohlenzylinder mit Kohlenklemme für den (+) Pol 
und aus einer Porzellanrinne, die mit Gummibändern um den Kohlenzylinder anschließt um 
den (—) Zinkstab von der (+) Kohle zu isolieren. Die elektromotorische Kraft jedes der beiden 
Elemente ist etwa 1 Volt. 
In Fig. 728 soll noch kurz der Vorgang in einem Element gezeigt werden, wenn die beiden 
Pole (Enden) der verschiedenen Metalle: Kupfer-Zink, Kohle-Zink u. a. miteinander durch 
einen Draht verbunden sind. Man ist übereingekommen, den aus dem Element beim Kupfer- 
pol herauskommenden galvanischen Strom als positiv (+) anzunehmen; er fließt durch den Draht 
nach dem (—) Zinkpol und vom Zink als negativer Strom durch die Flüssigkeit wieder zum Kupfer. 
Dauernd aufrecht erhalten wird der Strom durch die sogenannte elektrische Scheidungskraft, 
    
	        
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