Full text: Einzelbestandteile der Wasserleitungen (Band 2, 2. Abtheilung)

    
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Die Herstellung gußeiserner Röhren [117] bis [126]. Bei der 
Friedrich-Wilhelmshütte in Mülheim a. d. Ruhr, welcher die nachstehenden Angaben 
entnommen sind, und wohl bei allen modern eingerichteten Röhrengießereien werden 
die Rohre unter Verwendung eines Formkastens nach Fig. 53 stehend (wie die Figur 
zeigt) gegossen, die Rohrspitze (Zopfende, Schwanzende, glattes Ende) nach unten. 
Zur Erzielung von Dichtheit und gleichmäßigen Wandstärken ist stehender Guß bei 
  
  
  
  
  
Fig. 51. Verstärkung durch 
Schrumpfringe. 
  
Fig. 52. Verstärkung äurch gußeiserne 
Stege. 
Zu Fig. 53. 
qq Zweiteiliger Formkasten. 
ad Zentrierung des Kernes. 
bed Aufgestampfter Sand. 
£g Über die Strohseilwicklung aufgetragene 
Kernmasse. 
kk DBlechtrommel des Kernes. 
xx Luftlöcher in der Trommel. 
ss Kernspindel. 
y bis e Verlorener Kopf. 
  
  
  
  
Fig. 53. Formkasten mit gegossenem Rohr 
der Friedrich -Wilhelmshütte in [Mülheim 
a. d. Ruhr. 
geraden Röhren, unter Ausschluß von Kernstützen und Kernnägeln, unbedingt geboten. 
Früher goß man die Röhren stehend mit der Muffe nach unten, überzeugte sich jedoch 
bald, daß das Spitzende als der schwächste Teil des Rohres möglichst zu stärken sei, 
was unter dem Drucke einer flüssigen Eisensäule von 3 bis 4 Meter, entsprechend 2 bis 
3 Atmosphären, geschieht, indem das untere Eisen dichter wird. Von allergrößter Wich- 
tigkeit ist die Verwendung guten Roheisens, und zwar ist der gefährlichste Feind des 
Eisens in Bezug auf Festigkeit bei vorübergehenden Formänderungen, wie sie bei den 
Druckproben, Erschütterungen beim Transport und Verlegen, Stößen im Betrieb durch 
rasches Schließen von Hydranten, Schiebern u. s. f. an Röhren vorkommen, ein zu 
großer Phosphorgehalt. 
Nachstehende Tabelle zeigt einige chemische Analysen von 7 verschiedenen Marken der 
Gießereiroheisensorten, welche gattiert, d. h. so gemischt verwendet werden müssen, daß das 
erzeugte Roheisen aus dem die Röhren gegossen werden, einen Phosphorgehalt von nicht über 
1 Prozent erhält. 
   
   
   
    
  
    
    
   
   
  
  
  
  
   
    
     
	        
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