Full text: Einzelbestandteile der Wasserleitungen (Band 2, 2. Abtheilung)

  
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Nahtlose Patentstahlrohre mit Langrippen werden nach Fig. 64 von der 
Firma „Duisburger Eisen- und Stahlwerke in Duisburg a. Rhein” auf Walzen her- 
gestellt. Röhren von 130 bis 235 Millimeter Durchmesser bei 3 bis 10 Millimeter Wand- 
stärke bestehen auseinem Stück bis 10 Meter Länge ohne jede Schweißung. Durch 
die mit dem Rohr gleichzeitig ausgewalzten Langrippen besitzt dieses, wenn die Rippen 
oben und unten gelegen sind, eine bedeutend vermehrte Festigkeit gegen Durchbiegungen 
bei Terrainsenkungen u. 8. w. 
Zum Schlusse geben wir in Fig. 65 einen aus Schmiedeisen hergestellten Verteiler 
für Badeanstalten, Spitäler u. s. w., um die Tauglichkeit des Materials auch für solche 
Zwecke vor Augen zu führen. 
Dieses Armaturstück bildet in der Regel den Anschluß an den Hauptabsperrschieber inner- 
haib großer Wasserabnehmergebäude, von wo aus die Verteilungsleitungen nach den einzelnen 
Bedarfstellen: Kesselspeisung, Dampfwäscherei, Bäder, Kochküche ete. abzweigen und je durch 
ein besonderes Absperr- 
| ventil mit der betreffenden 
Leitung verbunden werden. 
Die in der Figur dar- 
gestellte Form ist bei 
-— schmiedeisernen Verteilern 
üblich, wie sie z. B. von 
Balcke, Tellering & Co. in 
Benrath bei Düsseldorf 
durch Schweißung, also 
ohne jede Naht hergestellt 
wird. Vielfach werden 
auch gußeiserne Verteiler 
angewendet, die sich nur 
insofern von der gezeich- 
neten Form unterscheiden, 
als gegenüber der Eintritt- 
stelle der gleiche Stutzen 
mit Flanschenverschluß 
Fig. 65. Schmiedeiserner Verteiler für Badeanstalten ete. von Balcke, angebracht wird, damit der 
Tellering & Co. in Benrath. Kern bei der Gußform bei- 
derseitig sein Auflager fin- 
det. Bei dem schmiedeisernen Verteiler ist der gedachte Stutzen mit einem eingeschweißten 
Boden geschlossen. An der tiefsten Stelle des Verteilers wird die Entleerung angebracht. Die 
einzelnen Verteilungsleitungen erhalten je nach dem Verwendungszweck an verschiedenen Stellen 
emaillierte Aufschriftschilder. 
Im allgemeinen bereitet die Herstellung von Fassonstücken bei den schmied- 
eisernen Röhren erheblich größere Schwierigkeiten als bei den gußeisernen, was 
wir hier ganz besonders und als einen Nachteil hervorheben müssen, der bei 
Anlage von Rohrnetzen in Städten sehr gewichtig ist. Man hilft sich dann in der 
Weise, daß die Formstücke in Gußeisen und nur die geraden Röhren in Schmiedeisen 
hergestellt werden. Die Verbindungen (Muffen oder Flanschen) zwischen Guß- und 
Schmiedeisen sind dabei jeweils für den einzelnen Fall zu bestimmen, da hierüber Nor- 
malien noch nicht bestehen. 
Die Eigentümlichkeit der Herstellung von Mannesmannröhren z. B. bedingt, daß deren 
Handelskaliber wegen der Dorne nur nach den Lichtweiten der Normaltabelle für gußeiserne 
Muffenröhren bemessen sind, dagegen infolge ihrer geringeren Wandstärke einen wesentlich 
kleineren äußeren Durchmesser haben als die gußeisernen Rohre; dies läßt die Verbindung 
der Mannesmannröhren mit gußeisernen normalen Formstücken, deren Mufienweiten bedeutend 
dickere Bleiringe ergeben, gewagt erscheinen. Um darüber Gewißheit zu erlangen, ob derlei 
Verbindungen widerstandsfähig sind, wurden in Stuttgart Versuche mit 200 mm - Stahlröhren 
und eingebleiten normalen gußeisernen Formstücken, wobei sich Dichtungsfugen in einer Stärke 
von 15 mm (statt der normalen 8 mm) ergaben, hinsichtlich des Verhaltens der Bleiringe bei 
Drücken von 25 Atmosphären vorgenommen. Das Ergebnis war nicht abweichend von dem 
Verhalten der normalen 8 mm starken Bleiringe bei Gußröhren. Allerdings wurden die Muffen- 
    
  
  
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Fig. 64. Nahtloses Patentstahlrohr mit Langrippen. 
 
	        
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