Full text: Einzelbestandteile der Wasserleitungen (Band 2, 2. Abtheilung)

      
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
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Röhreninneren angebracht, welcher die Verkleidung um 5 Zentimeter übersteht; diese Verbindung 
ist zusammengesetzt aus einem Blatt von biegsamem vulkanisierten Asbest, mit Bleiweiß be- 
strichen, bedeckt mit einer Bandage aus Blei, das über dem Rohr verstemmt wird. Ein zweiter 
Bund, dazu bestimmt, dem ersten Anlage zu geben, besteht in einer Bandage ähnlicher Art wie 
jene der Röhren und aus denselben Stoffen zusammengesetzt. Das Gießen dieser Röhren vollzieht 
sich wie früher beschrieben. 
Die Leitungen aus Eisen und Beton haben den gußeisernen und Betonleitungen gegen- 
über einige Vorzüge, welche ihre Verwendung erklären: sie sind genügend undurchlässig, nicht 
oxydierbar, und der Stahl bleibt so lange intakt, als sich die Zementumhüllung erhält. Die absolute 
Sicherheit der Konstruktion ist verbürgt, wenn man das Stahlgerippe so berechnet, daß dieses 
allein den ganzen Druck aufnimmt; man darf die größte Spannung mit 8 bis 10 Kilogramm pro 
Quadratmillimeter des Querschnittes annehmen, sofern die Zugfestigkeit mindestens 50 bis 60 Kilo- 
gramm -Quadratmillimeter beträgt. Von dem Beton erwartet man nur die Abdichtung und die 
Fähickeit, an dem Gerippe festzuhaften. Die Solidität der Röhren nimmt im Laufe der Zeit zu, 
bezw. wird größer als bei den Versuchen. — Die Widerstandsfähigkeit wurde bewiesen durch einen 
Versuch im Jahre 1893 an dem städtischen Hebewerke zu Clichy. Ein Rohr von 500 Millimeter 
Lichtweite, bestehend aus einem inneren Blechrohr, umwickelt mit Stahlspiralen, mit ähnlichem 
Profil wie Fig. 69, versenkt in eine Zementmörtelfüllung von 35 Millimeter Wandstärke, war be- 
rechnet, einem Drucke von 2 Atmosphären zu widerstehen, indem man als größte zulässige 
Spannung 8 Kilogramm -Quadratmillimeter annahm. Bei den Versuchen widerstand das Rohr 
12,5 Atmosphären, also einem sechsmal größeren Drucke als vorgesehen. Nach dem Versuche 
wurde das Rohr durchschnitten. Die Zementumhüllung hing noch fest mit dem einen Rohr zu- 
sammen und das ganze Rohr war noch vollständig intakt. 
Die Kosten solcher Rohrleitungen sind natürlich bedeutend höher als jene für einfache 
Zementröhren, und es wird erst nach genauer Bekanntgabe derselben entschieden werden können, 
ob man das System mit Vorteil an Stelle von Eisenröhren treten lassen kann, wenn nicht zum 
vornherein die letzteren ursächlich der durch das Wasser an den Innenwänden hervorgerufenen 
Korrosion von der Verwendung ausgeschlossen sind. Vgl. auch die Patentschriften. 
Literatur 
über Zementröhren. 
[222] Thierry, Les tuyaux en ciment pour conduites d’eau. Journ. de l’agricult. 1870, S. 220. 
— [223] Badenheim, Rohrleitung aus Zementguß. Zeitschr. d. Ver. deutsch. Ingen. 1875, S. 665. 
— [224] Aigner, Über die Fabrikation von Zementröhren am k. k. Salzbergwerk Ischl. Dingl. 
polyt. Journ. Bd. 220 (1876), S. 506. — [225] Über die Fabrikation von Zementröhren. Maschinen- 
bauer. 1877, 8. 121. — [226] Renette, Tuyaux en beton comprime. Monit. ind. belge. 1877, 
S. 463. — [227] Neue Form zur Herstellung gepreßter Zementröhren. Dingl. polyt. Journ. Bd. 232 
(1879), 8. 411. — [228] Moules Ribiere pour tuyaux en ciment. Monit. ceramique. Bd. 11 (1880), 
S, 316. — [229] Hamilton, Machine for constructing continous concrete pipes. Eng. Bd. 55 (1883), 
S. 386. — [230] Betonröhren für Wasserleitungen. Gewerbebl. a. Württemberg. Bd. 35 (1883), 
S. 38. — [231] Formen der Zementrohre. Dingl. polyt. Journ. Bd. 250 (1883), S. 205. — [232] 
Concrete water pipes. Scient. Americ. Suppl., Bd. 18 (1884), S. 7091. — [233] Conduites 
d’eau en fonte et en beton de ciment. Monit. industr. belge. Bd. 6 (1879), S. 149. — [234] Zement- 
röhren mit Drahteinlage. Zeitschr. f. Maschinenbau und Schlosserei. Bd. 6 (1889), 8. 383. — 
[235] Frohnhäuser, Röhren aus Beton und deren Herstellung. Dingl. polyt. Journ. Bd. 287, 
S. 79. — [236] Gary, Urteile aus der Praxis über die Verwendung von Zementröhren; zusammen- 
gestellt im Auftrage des Vereins deutscher Portlandzementfabrikanten. Stettin 1895. — [236a] 
Über Wasserleitungsröhren aus Eisenzement. Journ. f. Gasb. u. Wasservers. 1903, 8. 212. — 
[236b] Teeranstrich zum Schutz von Zementrohrkanälen, ebenda, 1904, S. 446. — [236c] Ein 
Standrohr aus Stahlbeton in Milford, Ohio, ebenda, 8. 446. — [236d] Ein Wasserleitungskanal 
in Eisenbeton, Zement und Beton. 1904, 8. 11. — [236e] Ast, Ferd., Zementrohre, Eine An- 
leitung zur Herstellung. Berlin 1906. — [236f] Gary, M., Zementröhren, ihre Verwendung, Prü- 
fung und Bewertung in der Praxis. Berlin 1906. 
Deutsche Reichspatente 
über Betonkanäle, Zementröhren und Monierröhren. 
Nr. 6445. Lehrgerüst für Betonkanäle, um diese in der Baugrube zu fertigen. Chailly. — 
Nr. 12 337. Maschine zum Modellieren von Röhren aus Zement etc. Malgat. — Nr. 14 673. Her- 
stellung von Zementröhren mit Eiseneinlage. Wayß. — Nr. 15 832. Röhren, Zisternen oder andere 
Flüssigkeitsbehälter, welche aus Metallblech mit schwalbenschwanzförmigen Wellungen herge- 
stellt werden, das an dem Orte der Verwendung zusammengenietet und innen und außen mit 
Zement oder ähnlichem plastischen Material bekleidet werden kann; ferner die Anordnung von 
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