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Zeit, als die Gasbeleuchtung der letzteren nur mühsam standhielt. Die Zunahme
des Gasverbrauches bei den bestehenden Gasanstalten war gerade in den Jahren 1878
bis 1880, also gerade zu der Zeit, als das elektrische Licht zuerst in weiteren
Kreisen von sich reden machte, äußerst schwach und hob sich erst nach dem
Jahre 1880 wieder, trotz der gleichzeitigen intensiven Verbesserungen der Petroleum-
lampen und trotz der Enntwickelung des elektrischen Lichtes.
Neben den Einwirkungen der konkurrierenden Beleuchtungsarten ist auch der
Umstand für die Verbreitung der Gasanstalten jedenfalls nicht förderlich gewesen,
daß das Privatkapital durch die Gemeindeverwaltungen der Städte vielfach aus den
Gasanstaltsbetrieben hinausgedrängt wurde, und daß auch in den Fällen, wo sich
die Gasanstalten noch jetzt im Besitze von Privatgesellschaften oder Einzelbesitzern
befinden, die rechtlichen Beziehungen zwischen Stadt und Gasanstalt oft nicht der-
artige sind, daß der Unternehmungsgeist dadurch unterstützt würde. Die Auffassung,
daß der Gasanstaltsbetrieb ein so einfacher und gesicherter sei, daß man ihn zu
einer bequemen Einnahmequelle für den Stadtsäckel benutzen könne, ist jedenfalls
der Entfaltung des Unternehmungsgeistes zur Anlage neuer Gasanstalten hinderlich
gewesen, weil das Großkapital von der Gasindustrie zurückgeschreckt wurde, und
Unternehmungen im großen Stil, wie sie auf dem Gebiete der Elektrotechnik so üppig
emporsprießen, auf dem Gebiete der Gasindustrie in neuerer Zeit nicht zu verzeichnen
sind. Dagegen sehen wir an manchen Orten die traurigsten Beispiele von Stagnation
in der Entwickelung der Gasanstalten, weil die betreffenden Gemeindeverwaltungen
nur darauf warten, daß der Vertrag mit der Unternehmerin abläuft und die Stadt
dann die Gasanstalt gegen möglichst niedriges Entgelt übernimmt, um eine Steuer-
quelle daraus zu schaffen. Gerade das System der Beleuchtungsverträge auf be-
stimmte Frist ohne unzweideutige Stipulationen über die Bedingungen des Ankaufes
der Gasanstalten seitens der Städte zwingt den Besitzer der Gasanstalt, äußerst
vorsichtig in der Anlage von neuen Kapitalien zu sein, von denen die Früchte erst
nach Verlauf von Jahren geerntet werden können.
Der Fortschritt des Gasfaches ist in Deutschland zum großen Teile auf die
Verwaltungen der Gasanstalten in städtischer Regie deswegen angewiesen, weil die
meisten großen Gasanstalten in städtischer Regie betrieben werden. Anzuerkennen
ist, daß die Verwaltungen der städtischen Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerke teil-
weise recht eifrig dem Fortschritte huldigen, trotzdem das System bedingt, daß der
umständliche Apparat der Gemeindeverwaltung seine Einwirkung bis auf Kleinig-
keiten ausdehnt und dem Unternehmungsgeiste der Fachleute enge Grenzen zieht.
Es würde aber gerade in Deutschland eine noch viel lebhaftere Entwickelung der
Gasindustrie eingetreten sein, wenn das Großkapital sich derselben nur annähernd
in demselben Maße hätte zuwenden können, wie der Elektrotechnik.
Ss 26. Anteil der Gasanstalten an der Deckung des ganzen Lichtbedarfes.
Der jährliche Gasverbrauch innerhalb des Deutschen Reiches beträgt jetzt rund
1 Milliarde Kubikmeter. Davon entfallen etwa 85 '/o auf die Beleuchtung und 15%
auf andere Zwecke. Nimmt man die Anzahl der Einwohner von ganz Deutschland
zu rund 50 Millionen an, so entfällt auf den Kopf der Gesamtbevölkerung ein jähr-
licher Gasverbrauch von 20 cbm, wovon 17 cbm zur Beleuchtung dienen.
Der jährliche Petroleumverbrauch in Deutschland beziffert sich auf ca. 15 kg
für den Kopf der Bevölkerung.
Der Elektrizitätsverbrauch ist sehr schwer zu ermitteln, weil viele Einzel-
anlagen in Betracht kommen. Nach Dr. Rasch waren im Jahre 1893 in 517 Städten
und Ortschaften insgesamt tiber 52822 Bogen- und 1138370 Glühlampen vorhanden.