Full text: Das Leuchtgas als Mittel zur Versorgung der Städte mit Licht, Kraft und Wärme (Band 4, 1. Heft)

  
  
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Schwankungen des Gasverbrauches im wesentlichen durch den zur Beleuchtung 
dienenden Teil desselben bedingt, und es kann hier auf die obigen Angaben ver- 
wiesen werden. 
Ein spezieller Vergleich mit der Konsumverteilung des zum Betriebe von Gas- 
motoren und zum Kochen und Heizen benutzten Gases befindet sich in 5.21. Us 
erübrigt hier noch zu bemerken, daß die Spezialisierung des Gaskonsums nach 
Unterabteilungen auf den einzelnen Gasanstalten beliebig weit getrieben werden 
kann, daß aber eine weitgehende Spezifikation fast nur örtliches Interesse hat. In 
den Geschäftsberichten der Deutschen Kontinentalgasgesellschaft*) wurden bis zum 
Jahre 1888 folgende 14 Unterabteilungen des Fabrikkonsums angeführt: Eisen- 
bahnhöfe, Baumwollindustrie, Eisen- und Stahlindustrie, Wollindustrie, Zucker- 
fabriken, Brauereien und Brennereien, Papier- und Tapetenfabriken, Metallwaren- 
fabriken, Mühlen und Dampfbäckereien, Lederfabriken, Tabakfabriken, Seidenindustrie, 
chemische Fabriken, Diverse. Es liegt auf der Hand, daß diese Einteilung an 
verschiedenen Orten geradezu entgegengesetzte Konsumzahlen ergeben muß, je 
nachdem der eine oder der andere Industriezweig stark, wenig oder gar nicht am 
betreffenden Orte vertreten ist. 
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S$ 29. Vergleich der Gasbeleuchtung mit anderen Beleuchtungsarten. 
Die Gasbeleuchtung befindet sich gegenwärtig in dem Stadium einer be- 
deutenden Umwandlung durch die schnell fortschreitende Einführung des Gasglüh- 
lichtes. Man kann mit großer Wahrscheinlichkeit annehmen, daß die alten Schnitt- 
und Argandbrenner, sowie auch die Regenerativbrenner bis auf kleine Ueberbleibsel 
zurückgedrängt werden, sobald die Glühkörper für das Gasglühlicht für einen Preis 
käuflich sind, welcher ungefähr den jetzigen Herstellungskosten, ohne die übermäßig 
hohen Unternehmergewinne der Patentinhaber, entspricht, und sobald die unablässig 
erscheinenden neuen Verbesserungen zur Herstellung von haltbareren Glühkörpern 
geführt haben werden. 
Auf die Petroleumbeleuchtung hat die Erfindung des Auerschen Glüh- 
lichtes ebenfalls einen bedeutenden Einfluß ausgeübt, indem ein Petroleumglühlicht 
geschaffen wurde. 
Das Spiritusglühlicht ist als ein neuer Konkurrent der übrigen Beleuch- 
tungsarten gezeitigt worden; dasselbe muß sich erst in die Praxis einführen. 
Die Oel- und Kerzenbeleuchtung ist innerhalb ihrer alten Anwendungs- 
gebiete stehengeblieben. 
Die elektrische Beleuchtung hat seit mehreren Jahren keine wesentlichen 
Verbesserungen aufzuweisen, sonderu steht hinsichtlich der Lichtentwickelung durch 
Glüh- und Bogenlampen ungefähr auf demselben Standpunkte, wie vor einem Jahr- 
zehnt. Nur die Anschaffungskosten der Lampen und Leitungen sind erheblich 
erniedrigt worden. Dagegen wird gerade infolge der größeren Billigkeit über minder 
gute Beschaffenheit der elektrischen Glühlampen vielseitig geklagt. 
Die Gasbeleuchtung steht demnach ihren Konkurrentinnen gegenüber jetzt 
wesentlich gekräftigt da. 
Für den Vergleich der verschiedenen Beleuchtungsarten untereinander kommen 
neben der Lichtmenge und dem Preise noch folgende Punkte in Betracht: Die Ein- 
wirkung des Lichtes auf das menschliche Auge, also seine Farbe, sein Glanz, das 
Flackern und die etwaige Ueberreizung der Augennerven; ferner die Verunreinigung 
der Luft durch die Verbrennungsprodukte, die Wärmeentwickelung, der Einfluß auf 
oO? 
ed 
Alljährlich im „Journal für Gasbeleuchtung und Wasserversorgung“ veröffentlicht.
	        
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