Full text: Das Leuchtgas als Mittel zur Versorgung der Städte mit Licht, Kraft und Wärme (Band 4, 1. Heft)

  
  
  
Beispiele von Gaspreisen in Pfennigen für 1 cbm. 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
| 1884 1886 1890 1892 1894 
Stadt | = | 
| a Motoren er s ne | Motoren er Motoren N Motoren 
Berhn..: . ©. 16 16... :.16 16 16 12,8 16 12,8 | 16 12,8 
Hamburg . 20 20 18 18 18 19018 19 2262218 15 
Kenn) 2:2 15 12 15 12 15 12—10 | 15—12 | 10—8 | 16—13 | 10—-8 
Leipzig . .| 2 2 2a 182. 2.18 5.218 15 38 15 
Königsberg . 20 20 16...110 16 12.1.2830 192.,.212..16 12 
Karlsruhe . 18 18 18 12 18 14.0... 18 12. |18—16,3 12 
Stettin 11,9 14 15 14 15 12,62. 015 12 2.1 01a 19 
Barmen . . 17,5—11117,5—11117,5—11|13,1117,5—11| 11,5—7 |17,5—11| 11,5—7 117,5—11| 11,7—7 
Stralsund . 20 20 20 18 |20-18) 18 |a0-18| 8 | 7 13 
NWemar 2.2109 92% 17 20 17 20 15 20 15 | 20 14 
Ratibor . . 20-15 12,5 15 12,5 15 129 15 12,5. 1.18 12 
Brandenburg 119—16,5 13 19—16,5113 |117—15!/a Io 17-15] 13—12 | 17 13—12 
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Den Durchschnittspreis für sämtliches in Deutschland von Gasmotoren ver- 
brauchte Gas können wir nach Ermittelungen von Schäfer**) auf Grund von 
Angaben aus 155 Städten mit 8227 Gasmotoren zu etwa 1314 Pfennig annehmen. 
5 36. Vergleich der Gasmotoren mit anderen Kraftmaschinen***). 
Die Gasmotoren haben sich nunmehr nach jahrzehntelangem Gebrauche in 
jeder Beziehung als konkurrenzfähig gegenüber allen anderen Motorenarten bewiesen. 
Ihre Hauptvorzüge bestehen in der schnellen Betriebsbereitschaft, dem Einhalten der 
normalen Umdrehungszahl bei wechselndem Kraftbedarf und dem exakten Nachweise 
über die entstandenen Kosten für den Gasverbrauch. Als Mängel der Gasmotoren 
führt man an, daß sie in ihrer Bauart empfindlicher seien, als Dampfmaschinen, daß 
sie bei Ueberlastung leicht stehen bleiben und dann erst wieder durch Andrehen in 
Bewegung gesetzt werden müssen, und daß sie schwerer in Gang zu setzen sind, 
als gleich große Dampfmaschinen. Die Empfindlichkeit beruhte hauptsächlich auf 
dem großen Verteilungsschieber der alten Ottoschen Motoren, auf der Flammen- 
zündung und dem Absetzen von Rußteilchen in den Gas- und Lufteinlässen. Bei 
einer nur einigermaßen sorgfältigen Wartung kommt diese Empfindlichkeit durchaus 
nicht zur Geltung. Außerdem sind an den neueren Gasmotoren bereits so viele 
Vereinfachungen und Verbesserungen angebracht, daß obige Einwendungen gar nicht 
mehr in Betracht kommen. 
Hinsichtlich der Dauerhaftigkeit können sich die Gasmotoren mit jeder anderen 
Maschinenart messen, ebenso auch hinsichtlich der Reparaturkosten. Ueber die 
erstere liegen Beispiele von den ältesten Jahrgängen an vor; über letztere gibt 
W.v.Oechelhäuser im „Journal für Gasbeleuchtung“ (1895, S. 499 u. 500) einige 
zifernmäßige Nachweise, wonach unter anderem in 9! jährigem Betriebe der elektri- 
schen Zentralstation zu Dessau auf 1 Pferdestärkenstunde 0,046 Pfennig Reparatur- 
kosten entfielen. 
Für die Dampfmaschine fällt nachteilig ins Gewicht, daß zur Erzeugung des 
*) Die Erhöhung des Gaspreises erfolgte nach der Eröffnung des städtischen Elektrizitäts- 
werkes i. J. 1894. 
=Y A.2.05.8.:99, 
*) Siehe auch: Der städtische Tiefbau, Bd. II: Die Wasserversorgung der Städte. Von 
O. Lueger. Abt. I, 8. 621—640. 
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