Vorwort.
Als ich aufgefordert wurde, für den „Städtischen Tiefbau“ den Band IV unter
dem Titel „Die Versorgung der Städte mit Leuchtgas“ abzufassen, war ich geneigt,
die Aufgabe als zu umfangreich abzuweisen; denn zu einer erschöpfenden Behandlung
dieses Gegenstandes würde ein noch umfassenderes Werk als Schillings „Handbuch
der Steinkohlengasbeleuchtung“ oder Kings „Treatise on science and practice of coal
gas“ (3 Bände) erforderlich sein. Da jedoch das vorliegende Werk nur für den
Rahmen des „Städtischen Tiefbaus“ zugeschnitten werden sollte, so habe ich
meine Aufgabe dahin aufgefaßt, daß ich in möglichster Kürze das allgemein Wissens-
werte über die Gasindustrie behandelt habe und nur in denjenigen Kapiteln, welche
mit dem städtischen Tiefbau in direkter Beziehung stehen, auf Einzelheiten näher
eingegangen bin. Das Werk mag daher dem Gasfachmanne als lückenhaft erscheinen;
indes ist durch Litteraturnachweise dafür gesorgt, daß der Leser die Lücken durch
Benutzung anderer Schriften ausfüllen kann. Ich bitte daher, bei Beurteilung des
Werkes gütigst zu berücksichtigen, daß es in erster Linie so geschrieben werden
mußte, daß es dem Jünger der Tiefbaukunde lesenswert erscheint. Es wird jedoch
in dieser Form auch vielen Lesern, die zu der Gasindustrie in näherer Beziehung
stehen, und hoffentlich auch den Gasfachleuten willkommen sein.
Die Gasbeleuchtung steht zum städtischen Tiefbau dadurch in engen Be-
ziehungen, daß die Rohrleitungen für die Verteilung des Gases in den Straßen, die
Zwleitungen zu den Häusern der Gaskonsumenten und die Kandelaber für die Straßen-
laternen ein wesentliches Zubehör zur Ausrüstung des Straßenkörpers in allen
“größeren Städten und auch in kleineren Ortschaften bilden. Die Verwaltung und