Full text: Vorkenntnisse und Hilfswissenschaften, die Hydrologie, die Wassergewinnung (2,a)

     
     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
   
  
   
    
die Tanner Ser. 0.8 edas- 54-fache 
die Esche 22 ren ee 552 203 
die -Sychmer 000 re 
Über Verdunstungsmessungen macht König Angaben, denen wir im folgenden einiges 
auszugsweise entnehmen: Wollny (Forschungen auf dem Gebiete der Agrikulturphysik) 
fand durch Versuche eine Verdunstung vom unbepflanzten Boden während der sechs 
Sommermonate von rund 400 mm, während Bühler (Mitteilungen der schweizerischen 
Zentralanstalt für forstliches Versuchswesen) im Sommer eine monatliche Verdunstungs- 
höhe von 75 mm erhielt. 
  
I Nach den Augsburger Beobachtungen beträgt die Winterverdunstung von der 
freien Wasserfläche ein Drittel der Sommerverdunstung, daraus folgt die Verdunstung 
vom nackten Boden während des ganzen Jahres nach Wollny mit 530, und nach den 
Versuchen der Bayrischen Forststationen mit 405 mm. Nimmt man der Sicherheit wegen 
das Mittel aus diesen zwei Werten, so erhält man die Jahresverdunstung von nacktem 
Boden zu 470 mm oder 67% einer angenommenen Niederschlagshöhe von 700 mm 
(71% bei h = 660 m). 
  
IR li Dalton ermittelte die jährliche Verdunstung des natürlich durchfeuchteten Bodens 
\ | ji zu. 639 mm gegenüber einer Verdunstung von der freien Wasserfläche von 762 mm und 
II einer Niederschlagshöhe von 950 mm; demnach betrug die Verdunstung vom nackten 
Kl natürlich durchfeuchteten Boden 65%, der Jahresniederschläge. 
I] Nach Mager besitzt das Einzugsgebiet der Seine bis Paris eine Oberfläche von 
| 4327 000 ha. Bei einer angenommenen Regenhöhe von 530 mm gibt dies 22 933 000 cbm 
Jahresniederschlag. Nun schätzt man den Jahresabfluß der Seine in Paris auf 8242000 cbm. 
Diese Zahl ist etwa !/, der ersteren Zahl. Die übrigen zwei Drittel der Niederschläge 
li würden also durch Verdunsten, durch den Wasserverbrauch der Pflanzen und durch 
Grundwasserbildung, wobei die letztere einen verhältnismäßig kleinen Anteil hat, dem 
offenen Abfluß verloren gehen. 
Manche Forscher nehmen die Verdunstungshöhe zu 80 und mehr Prozent der 
Niederschlagshöhe an!). In heißen trockenen Klimaten ist sie sicher größer, vgl. die unten 
folgende Tabelle von Mager. 
Nach Volger, Grundlehren der Kulturtechnik I, Seite 151 verdunsteten von den 
im Verlauf eines Jahres auf den Boden fallenden Regenmengen 
aus nackım Moor u... 
auf oberflächlich mit Sand gemischtem Moor . . 25,5% 
auf mit grobem Sand bedecktem Moor . . . . 11,6% 
Nach Mager verdunstet ein 2 Zentimeter hoch mit Sand bedeckter Boden nur zwei Drittel 
der Menge desselben aber unbedeckten Bodens. Kalk und Ton geben nach Mager die 
doppelte Verdunstungshöhe, wie Sand und Humus. 
Über den Einfluß der Windgeschwindigkeit hat Imbeaux in Zeitschr. f. Gewässer- 
kunde 1899, S. 220, 257 Angaben gemacht, auf welche wir verweisen. 
Riedway stellte in Laramie (Ver. St.) Versuche über Verdunstung an (Kultur- 
techniker 1904). 
1) Weiße Kohle 1908, S. 245. — Journ. f. Gasbel. und Wasservers. 1906. Nr. 48. 
  
  
 
	        
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