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also vom Grundwasserstand sprechen, so verstehen wir darunter nicht immer einen tat«
sächlich vorhandenen Wasserspiegel, sondern eben nur denjenigen Spiegel, der sich zeigen
würde, wenn man tief genug ausschachtete oder einen Brunnen einsenken würde.
Über Grundwasserstände werden erst in den letzten Jahren behördlicherseits
systematische Messungen angestellt. Ihre Bedeutung erstreckt sich auf die Kenntnis
der Beziehungen zwischen Niederschlag und Abfluß, auf Schädigungen durch Wasser-
zufuhr oder Wasserentziehung, auf Strombauten, Meliorationen, Städtekanalisationen,
Hochbauten, Friedhofanlagen und insbesondere auf Wasserversorgungs-
fragen.
Das Grundwasser nimmt natürlich nicht immer denselben Stand ein, sondern es
schwankt unter verschiedenen später zu besprechenden Einflüssen in täglichen, jähr-
lichen und säkularen Perioden. Man muß daher Grundwasserstandmessungen in genü-
sender Häufigkeit wiederholen. Dabei ist zu beachten, daß man bei selteneren
Messungen Kurven erhält, die mehr den mittleren Verlauf der Grundwasserschwankungen
zeigen, während zahlreiche Messungen auch die kleineren kurzdauernden Sehwankungen
wiedergeben. Besonders wichtig kann aber der Umstand werden, daß man bei selteneren
Messungen häufig gerade zur Zeit des niedersten oder höchsten Standes nicht mißt, also
in den Aufzeichnungen die tatsächlichen Maxima und Minima gar nicht erhält.
Über die Schwankungen des Grundwassers hat namentlich Soyka wertvolle Mit-
teilungen gemacht (vergl. Penks Geographische Mitteilungen, Wien 1888; wiedergegeben
in Keilhacks Grundwasser- und Quellenkunde, Berlin 1912).
Die Bedeutung der Grundwasserstandsschwankungen für die Wasserversorgung liest
für uns besonders in den damit verbundenen Änderungen der Grundwassermengen und
in den Veränderungen der Saughöhen von Pumpenanlagen, was beim Projektieren be-
sondere Vorsicht erfordert. Beim Bau des Grundwasserwerks von Meerane in Sachsen z. B.
lag der Grundwasserspiegel nahezu einen Meter tiefer als zur Zeit der Projektierung.
Die jährlichen Differenzen zwischen höchstem und tiefstem Grundwasserstand
erreicht in einer Anzahl von Städten nachstehende Werte:
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Betisnklurt aM 20.0... 0.2.80250 0,539,
nBeln on szlnscese 0.58;
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In einzelnen Jahren wird man sehr wohl auf 100 und mehr Zentimeter Schwankungen
rechnen müssen, je nach der Durchlässigkeit des Untergrundes und den Speisungsverhält-
nissen, dabei wird ein Grundwasser, das aus sehr großer Entfernung kommt, während
einer heißen Periode natürlich weniger rasch zurückgehen, als eines mit kleinem Einzugs-
gebiete.
Über größere Schwankungsperioden orientiert die nächste dem Handbuch der
Ingenieurwissenschaften entnommene Tabelle.
Beobachtungen | Grundwasser | Regenmenge Sättigungs-
in Salzburg |m über d. Meere | Defizit
Q Se mm. |, , mm,
1861 —65 412,97 | 1058 2,38
1866 —70 413,03 | 1207 1,95
1871—75 412,99 1283 1570
1876-—80 413,13 1431 1,63
1881—85 413,04 1285 1579
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