Full text: Verbesserung der Wasserbeschaffenheit. Hebung des Wassers. Aufbewahrung des Wassers. Leitung und Verteilung des Wassers. Literaturverzeichnis (2,b)

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13. Reinwasserbehälter von 19000 cbm Inhalt. 
Das Verhältnis der Roh- zur Vorfilterfläche, stellt sich wie 1:4, mit 1 qm Gesamt- 
filterfläche werden in 24 Stunden durchschnittlich geleistet 2,14 cbm. Zur Bedienung 
der ganzen Anlage genügen 5 Mann. 
Stets befinden sich in Reinigung 1 Rohfilter, 2 Vorfilter und 2 Feinfilter. Es beträgt 
die Betriebsdauer bei den Rohtiltern 8—-30, bei den Vorfiltern 5—20 Tage und bei den 
Feinfiltern 6—11 Monate. 
17. Kapitel. 
Enteisenung und Entmanganung. 
$ 102. Über Wasserenteisenung. 
1. Allgemeines. Über das Vorkommen des Eisens im Wasser haben wir uns bereits 
im ersten Band Seite 14 ff. ausgesprochen. Es genügt also hier die kurze Erwähnung, 
daß das Eisen im Grundwasser meist als doppelkohlensaures Eisenoxydul (primäres 
Ferrokarbonat) auftritt. Nicht selten ist es auch an organische Substanzen, Humus- 
säuren oder an Phosphorsäure, seltener dagegen an Mineralsäuren, z. B. Schwefelsäure 
gebunden. 
Eine wesentliche Rolle bei der Aufnahme von Eisen ins Wasser spielen die orga- 
nischen Substanzen des Bodens. Bei ihrer Zersetzung ve:mag das in den Boden eindrin- 
gende Wasser Kohlensäure aufzunehmen. Mit dieser beladen, gelangt das Wasser in die 
Tiefe und wirkt lösend auf die unten befindlichen Stoffe ein. Unter diesen sind insbe- 
sondere zu erwähnen die Pyrite (Schwefeleisen). Bei der Spaltung der Pyrite bildet sich 
doppelkohlensaures Eisenoxydul (primäres Ferrokarbonat) und Schwefelwasserstoff, 
welcher den charakteristischen Geruch vieler eisenhaltigen Wässer hervorruft. Die 
Schwefeleisenverbindungen stammen aus Gegenden mit Braunkohlen und eisen- 
haltigen Moorbildungen. Die eisenhaltigen Grundwässer enthalten neben Eisen und 
Schwefelwasserstoff vielfach kleinere oder größere Mengen von Ammoniak, aber meist 
keine salpetrige und keine Salpetersäure. Solange das eisenhaltige Grundwasser nicht 
an die Luft gelangt ist, ist Eisenoxydul vorhanden und das Wasser frei von Sauerstoff. 
Es verdient hervorgehoben zu werden, daß das im Untergrund aus Eisenoxydul 
gebildete Eisenoxydhydrat (Ferrihydroxyd) organische Substanzen oxydiert, wobei 
es wieder zu Eisenoxydul reduziert wird. Dabei kann sich nun wieder neue Kohlen- 
säure bilden. Man muß sich überhaupt die Vorgänge im Untergrund nicht einseitig in 
der Richtung der Oxydation.verlaufend denken, sondern es können u. U. gleichzeitig 
Oxydations- und Reduktionsprozesse nebeneinander herlaufen. 
Es würde zu weit führen, uns hier über die Vorgänge im Untergrund weiter zu 
verbreiten, wir verweisen deshalb auf die Arbeit von A. Thiem und Fischer in der Deutschen 
Vierteljahrsschrift für öffentliche Gesundheitspflege 1897, 29. Bd., Heft 1, sowie beson- 
ders auf Schmidt und Bunte: Über die Vorgänge bei der Enteisenung des Wassers, Journ. 
f. Gasbel. u. Wasservers. 1903, Seite 481. 
Die Nachteile des Eisengehalts im Wasser haben wir in Band I, Seite 14 behandelt. 
Besonders unangenehm wirkt er für Wäschereien und Gerbereien, woselbst infolge einer 
Reaktion zwischen Gerbsäure und Eisen Schwarzfärbung des Leders eintritt. Auch die 
Eisenalgenplage wurde früher schon erwähnt. 
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