so lange in Tätigkeit, bis die Ursache der Störung beseitigt ist. Schließlich hat auch noch
jeder Einzelapparat Signalvorrichtungen und -sicherungen gegen die einzig mögliche
Störung, nämlich gegen Kurzschluß der beiden Hochspannungspole.“
„Schädigungen von Personen durch Starkstrom sind ebenfalls völlig aus-
geschlossen, denn die gefährlichen Leitungen sind, wie schon oben beschrieben, derartig
geschützt verlegt, bezw. isoliert, daß eine direkte Berührung gar nicht möglich ist; zudem
ist die ganze Apparatur in einem abgeschlossenen Raume untergebracht, der nur dem
sachkundigen Betriebspersonal zugänglich ist.“
Die einfache Betriebskontrolle mittels Eintauchen von Jodkaliumstärkepapier
in das Reinwasser haben wir schon früher erwähnt.
Die Verhältnisse bei Unterbrechungen und beim Beginn des Betriebes hat Schreiber
untersucht. Er hat festgestellt, daß durch eine plötzliche Unterbrechung des
Betriebs der Sterilisationseffekt nicht vermindert wird : Es wurde der Betrieb absichtlich
plötzlich unterbrochen. Während sich die Ventile für den Wasserzufluß der Sterilisations-
türme sofort schlossen, dauerte es ca. 2 Minuten, bis das in den Sterilisationstürmen
bereits befindliche Wasser abgelaufen war. Einige Minuten vor der Unterbrechung des
Betriebs bis etwa 5 Minuten nachher, wurde jede Minute eine Probe des ozonisierten
Wassers entnommen und zur Plattenaussaat gebracht. Die Anzahl der Keime, welche
auf den Platten wuchsen, war ebenso gering wie beim regulären Betriebe. Ein ähnlicher
Versuch wurde hinsichtlich des Sterilisationseffekts bei Inbetriebsetzung einer
Anlage ausgeführt. Auch bei ihm zeigte sich ein ausreichender Sterilisationseifekt,
wenn die Wasserförderungspumpen erst in Betrieb gesetzt werden, nachdem die Spannung
die erforderliche Höhe erreicht hat, was in Paderborn nach etwa 5 Minuten eintrat.
Schreiber ist der Ansicht, daß Ozonisierungsanlagen von einem im elektrischen
Betriebe erfahrenen Beamten dauernd überwacht sein müssen, der auch selbständig
die Ozonkonzentration steigern und evtl. die Reserven zu Hilfe nehmen oder die Durch-
flußmengen des Wassers erniedrigen könne.
Anmerkung. Über den Betrieb von Ozonwasserwerken vergleiche man auch die
Arbeit von Imbeaux in Weyl, die Betriebsführung. von Wasserwerken, Leipzig 1909.
Dort findet sich auch die Beschreibung einiger hier nicht genannten Apparate usw.
3. Das Rohwasser. An und für sich gibt es kein Rohwasser, welches nicht durch
eine Ozonisierungsanlage entkeimt werden könnte. Dagegen sind die Schwierigkeiten
und damit die Kosten der Entkeimung nicht bei allen Rohwassern gleich. In erster Linie
muß das zur Ozonisierung kommende Wasser frei von Trübungen sein, da Schwebestoffe
einen unnützen Ozonverbrauch bedingen, wenn nicht gar die Ozoneinwirkung auf in
der Tiefe der Schwebestoffe liegende Bakterien ganz ausbleibt. Trübe Rohwasser müssen
daher durch irgend ein Verfahren blank gemacht werden, wozu uns heute genügende Mittel
(Schnellfilter ev. mit chemischer Vorbehandlung, Filtertücher usw.) billig zu Gebote
stehen. Namentlich aber sind es organische in Lösung befindliche Verunreinigungen,
welche durch ihren hohen Ozonverbrauch zur Oxydation die Reinigungskosten vermehren
und von größerem Einfluß auf den Ozonverbrauch sind als der bakterielle Verunreinigungs-
grad eines Wassers. Immerhin arbeitet das Ozonverfahren nach Erlwein noch bakterio-
logisch befriedigend bei Wässern, die schwache Trübungen, Färbungen und kolloidale
Substanzen enthalten. Über die Ozonwirkung auf industriell verunreinigte Wasser läßt
sich allgemein nichts vorhersagen, nur die genaue Kenntnis der Verunreinigungsart
und -menge und etwaige Versuche können hier Aufschluß geben.
Schüder und Proskauer kamen bei ihren Versuchen zu dem Ergebnis, daß zur Fest-
stellung der Abmessungen eines jeden Werks zunächst die Ozonkonzentration und die