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Durchgangsgeschwindigkeit von Ozonluft und Wasser durch besondere Versuche mit
dem in Betracht kommenden Wasser festzustellen seien. Diese Versuche werden sich
jedoch in den meisten Fällen an eingesandten Wasserproben in der Fabrik anstellen
lassen, wenn dafür gesorgt wird, daß für die Bestimmung der Ozonkonzentration und der
pro cbm Wasser aufgewandten Luftmenge genügende Wassermengen von hinreicbender
Frische und der für den Reinigungserfolg ungünstigsten Zusammensetzung gewählt
werden. Dies bezieht sich nicht auf die — unter allen Umständen vor der Ozonisierung
zu entfernenden — Suspensionen, sondern auch den Gehalt des Rohwassers an organischen
Stoffen. Bei Talsperrenwässern wird man also die Veränderungen berücksichtigen müssen,
welche das in die Stauweiher geleitete Wasser erfährt, vgl. den Fall von Plauen, Seite 124.
Immerhin wird man bei Talsperrenwasser sagen können, daß wenn das Zuflußwasser zur
Sperre untersucht und für dieses die Ozonkonzentration und Luftmenge festgestellt ist,
genügend vorsichtige Anhaltspunkte für das Sperrenwasser vorliegen, das ja einer
Selbstreinigung unterliegt, besonders wenn man das Sperrenwasser der Vorsicht halber
namentlich zur Entfernung des Planktons unter allen Umständen einer Vorreinigung
unterzieht.
4. Ozonisierungssysteme.!) Für die Wasserreinigungstechnik kommen heute
bei uns im wesentlichen drei Ozonisierungssysteme in Betracht:
a) Das System Siemens & Halske-de Frise.
b) Das System Otto-Abraham-Marmier.
c) Das System Siemens-Otto.
Zu a). Das System arbeitet mit Röhrenozonisatoren System Siemens & Halske,
Fig.79, und mit Sterilisationstürmen System de Frise. Die Ozonisatoren sind kastenförmige
Apparate welche bei etwa 8000
Volt Spannung je 6 bis 8 Sie-
menssche Röhren enthalten. Diese
bestehen aus einem inneren Alu-
miniumrohr D und einem zu ihm
konzentrischen äußeren Glasrohr
E, welches durch Wasser gekühlt
und geerdet ist. Die Wasserküh-
lung findet statt, weil Tempera-
turerhöhungen die Ozonbildung
beeinträchtigen. Die Aluminium- |
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Fig. 79.
il =
SI
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ck
zylinder sind unter sich parallel
geschaltet und mit dem andern
Hochspannungspol verbunden.
In der Figur 79 ist die Bedeutung
der einzelnen Teile angegeben.
Die Sterilisationstürme be-
stehen aus 6 bis 7 Meter hohen,
etwa einen Meter Durchmes-
ser habenden eisernen Türmen,
welche im Inneren ın Abständen
von einem halben Meter durch
engstgelochte Zelluloidplatten unterteilt sind. Dadurch wird die ebenso wie das Roh-
1) Vgl. die Anm. auf 8. 172.