Full text: Verbesserung der Wasserbeschaffenheit. Hebung des Wassers. Aufbewahrung des Wassers. Leitung und Verteilung des Wassers. Literaturverzeichnis (2,b)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Über die Temperaturverhältnisse in Leitungen vgl. Abschnitt VII. 
Zur Beschaffung von frischem Trinkwasser empfiehlt Hieke Österr. Wochenschr. f. d. 
öffentl. Baudienst 1909, Seite 730 die Verwendung von hohen, bauchigen Gefäßen von etwa 
‚30 cm Durchmesser und 85 cm Höhe entsprechend 501 Inhalt, aus gebranntem Ton ohne 
jede Glasur, mit Wandstärken von höchstens 10 mm. Bei solchen Gefäßen, die mit starkem 
Boden und oberem stark wulstigem Rand in den Tropen verwendet werden, findet die Ab- 
kühlung des in ihnen enthaltenen Wassers dadurch statt, daß das Wasser durch die Poren 
sickert und an der Oberfläche des Gefäßes, namentlich wenn es der Sonne ausgesetzt ist, 
verdunstet. Hieke meint, es sollten solche Gefäße auf der Oberfläche der Häuser aufgestellt 
werden und direkt mit den Hauswasserleitungen verbunden werden. Die Einrichtung wäre 
bei Eintritt der kälteren Jahreszeit außer Betrieb zu setzen. 
Zu 3. Über Wasserkühlung durch Zuführung gekühlter Luft sind dem Ver- 
fasser Nachrichten nicht bekannt geworden, es ist jedoch nicht undenkbar, daß mittels 
Rieselung des Wassers in luftgekühlten Räumen eine Erniedrigung der Wassertemperatur 
erzielt werden kann. Ob der Effekt in richtigem Verhältnis zu den Kosten stehen würde, 
käme vor allem auf die Menge des zu kühlenden Wassers an. 
Zu 4. Man kann sich fragen, welcher Kraftaufwand erforderlich ist, um Wasser 
mittels Kältemaschinen abzukühlen und ob ein solches Verfahren rationell sein 
kann. Ein Beispiel wird dies zeigen. 
Eine Stadt mit 20000 cbm täglichem Sommerverbrauch (also etwa 150 000 Einwohnern) 
wünsche ihr im Sommer im Mittel 20 0 C warmes Oberflächenwasser auf 12 0 C abzukühlen. 
Der Betrieb der Anlage ist während rund 2,5 Monaten im Jahre vorzusehen und die Kühlung 
des Wassers um 8° C müsse innerhalb 15 Tagesstunden erfolgen. 
Aus vorstehendem ergibt sich, daß in der Sekunde 370 Liter die Anlage passieren und 
jedem Liter pro Sekunde 8 Wärmeeinheiten zu entziehen sind. Dies gibt eine sekundliche 
Entziehung von 2960 Wärmeeinheiten oder pro Stunde 10656000 WE. 
Wie hoch sind die Kosten dieser Kühlung berechnet auf einen 
Kubikmeter Wasser, einschl. Verzinsung, Abschreibung, Amortisation, Putz- und 
Schmiermittel, Bedienung und Energieverbrauch ? 
In Betracht komme eine Kompressionskältemaschine mit Schlangenrohrkühlung 
(Riedinger-Augsburg, Maschinenfabrik Eßlingen). Die Verdampfertemperatur sei 0° C oder 
I, = 273° absolut. 
Sollen einem Wasser bei 7, = 273° absoluter Temperatur stündlich Q, = 100000 WE 
entzogen und auf ein Kühlwasser von 25°C, T, = 298° absolut, übertragen werden, so ergibt 
sich die hierzu nötige kleinste Arbeit Q@, aus: 
01:92 = Tı:T; 
  
zu 
0 Tı  100000.98 a, 
woraus 
eg 
v1 2 494 8: 
Es ist also die mechanische Arbeit 
L = 9160. 424 — 3883840 mkg 
oder auf die Sekunde berechnet 
3883 840 
Mit einem Verlustkoeffizienten 1,2 erhält man als totale für 100000 WE aufzuwendende 
indizierte Arbeit: 
A 144.125 17928 PS, 
Hieraus folgt die stündliche Kälteleistung pro PS;: 
100000:17,3 = 5780 WE. 
m nn 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.