Full text: Verbesserung der Wasserbeschaffenheit. Hebung des Wassers. Aufbewahrung des Wassers. Leitung und Verteilung des Wassers. Literaturverzeichnis (2,b)

  
  
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Auf dem Gebiet der Trinkwasserbereitung durch Abkochen hat sich in Deutschland 
u. a. die Firma R. A. Hartmann in Berlin $. 42, Gitschinerstraße 65 betätigt, welche 
die Apparate der früheren Firma Ritschel und Henneberg in den Handel bringt. 
Diese Apparate bestehen aus einem Kessel zur Erwärmung des Wassers, einem Kühler 
und einem Filter zur Reinigung und Wiederbelüftung des Wassers. 
Der Kessel erhitzt das Wasser auf 105 bis 110 Grad und arbeitet demgemäß mit einer 
Spannung von 0,3 bis 0,5 Atmosphären. Zur Sicherheit, daß jeder Tropfen Wasser vor dem 
Verlassen des Kessels die erforderliche Temperatur angenommen hat, ist die Vorrichtung 
getroffen, daß eine Rohrschlange innerhalb des Wasserraums angeordnet ist, durch welche der 
auf der Wasseroberfläche lastende Dampfdruck (nicht aber der Druck der Speisepumpe) 
auf das aus der heißesten Zone des Kessels abfließende Wasser drückt; dieses gebraucht eine 
gewisse Zeit, um die Schlange von Anfang bis zu Ende zu durchströmen, und während dieser 
Zeit verhindert das die Schlange von außen umgebende kochende Wasser nicht nur jede 
Wärmeabgabe, sondern führt ihm unter Umständen noch weitere Wärme zu. Außerdem ist 
ein Ventil vorhanden, welches das Wasser erst nach Erreichung des gewünschten Drucks 
aus dem Kessel austreten läßt. Dazu kommt an der Austrittsstelle ein Thermometer zur 
Kontrolle der Wassertemperatur. 
Der Kühler, welcher zugleich als Rohwasservorwärmer dient, ermöglicht es mit Hilfe 
des Gegenstromprinzips, das sterile Wasser bis auf nur 2 Grad über der Temperatur des Roh- 
wassers abzukühlen, während sich 
dieses gleichzeitig bis zur Siede- 
temperatur vorwärmt. 
Im Filter wird das Wasser 
durch Regenbrausen eingeführt 
und durchläuft ein ganz dichtes 
mit einem starken Zusatz von 
zur Geschmacksverbesserung ge- 
eigneter Knochenkohle versehe- 
nes Filter, wobei es mit Luft in 
Berührung kommt, die ein keim- 
dichtes Wattefilter passiert hat. 
Ein Hausapparat, um Was- 
ser durch Erhitzen in einer 
Durchstromvorrichtung zu steri- 
lisieren, ist im Gesundheitsinge- 
nieur 1913, S. 410 beschrieben. 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Die Figur 85 zeigt den 
Grundriß einer Henneberg- 
Hartmannschen stationären Trinkwasserbereitungsanlage für eine Leistung von 10 cbm 
pro Stunde. In dieser Figur bedeuten 
  
A Duplexdampfpumpen zur Speisung des Sterilisierkessels nebst Vorfilter. 
@ Sterilisierkessel. 
H Ein Sicherheitsstandrohr. 
E Einen Vorkühler. 
F Die Hauptkühler. 
D Die Filter- und Belüftungsapparate und schließlich 
B eine Duplexdampfpumpe zur Entnahme des belüfteten und gekühlten sterili- 
sierten Wassers behufs Überführung desselben in einen Hochbehälter. 
2. Destillation des Wassers. In Abbildung 85 stellen wir eine Form des Destillier- 
apparats von Kirkaldy dar. Er besteht aus einem Verdampfer, aus welchem der Dampf 
oben bei @ in den Kondensationsapparat ein- und durch die Rohrschlangen hindurch- 
strömt. Das Kühlwasser strömt nach dem Prinzip des Gegenstroms von S nach $.. 
  
  
 
	        
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