Full text: Verbesserung der Wasserbeschaffenheit. Hebung des Wassers. Aufbewahrung des Wassers. Leitung und Verteilung des Wassers. Literaturverzeichnis (2,b)

  
  
  
  
u, 
Man soll niemals eine technisch richtige Grundrißbildung einer angeblich architek- 
tonisch schöneren opfern. Ein technisch richtiger Grundriß und eine gute architektonische 
Durchbildung sind keine Gegensätze. 
3. Das Maschinenhaus. In den Maschinenhäusern soll die größte Reinlich- 
keit herrschen. Bei mittleren und großen Anlagen mit Dampfbetrieb sollten deshalb 
Maschinen und Kessel niemals in gemeinsamem Raume untergebracht sein, weil der beim 
Heizen usw. sich ergebende Kohlenstaub und Rauch die Pumpmaschinen sowohl als 
auch Boden, Wände Fenster usw. beschmutzt und angreift. Bei kleinen Anlagen, bei 
welchen die Besorgung von Maschine und Kessel durch einen einzigen Arbeiter zu er- 
folgen hat, gibt es jedoch Fälle, in welchen die Durchführung einer Trennung von 
Maschinenhaus und Kesselhaus ökonomisch unvorteilhaft wird bezw. die entstehenden 
technischen Mißstände aus der Vereinigung beider durch Ersparnis an Personal aufge- 
wogen werden (vgl. Nr. 7 Beispiel 4). In solchen Fällen muß eben strenge Aufsicht 
geübt und auf möglichste Sauberkeit geachtet bezw. es muß diese durch Anbringung 
von durchweg glatten Wand- und Bodenflächen begünstigt werden. Dies ist überhaupt 
allgemein empfehlenswert: mit Plättchen belegte oder mit Ölfarbe gestrichene wasch- 
bare, glatte Wände ohne alle zur Ansammlung von Staub usw. geeigneten dekorativen 
Anordnungen und glatte Steinfliesen, Terrazzo- oder Eisenklinker als Böden sind richtige 
Innenausstattungen für Maschinen- und Kesselhäuser. Sie lassen jeden Schmutz 
sofort erkennen und erleichtern dadurch die Reinhaltung der Anlage. Die äußere Aus- 
stattung sei einfach und gediegen. Die Durchbildung der Fassaden muß so erfolgen, daß 
sich eventuelle spätere Erweiterungen organisch eingliedern lassen. Der Maschinenraum 
soll möglichst hell, luftig und reichlich hoch sein. Das letztere, um zu hohe Sommer- 
temperaturen, wie sie sich in solchen Räumen leider noch vielfach finden, wirksam 
zu verhindern. Weite Türen sind erforderlich, so daß die größten Maschinenteile durch 
sie hindurchgebracht werden können. Zum Transport der Maschinenteile — auch bei 
Revisionen und Reparaturen — dient der vielfach elektrisch angetriebene Laufkran. 
Überhaupt soll die technische Ausstattung der Anlagen so vollkommen als nur möglich 
sein, damit niemals aus dem Fehlen oder der Untauglichkeit von Ausstattungsgegen- 
ständen eine Entschuldigung für Nachlässigkeiten abgeleitet werden kann. 
Alle Vorrichtungen zur Darstellung der jeweiligen Betriebsverhältnisse (Vakuum- 
meter, Manometer, Tourenzähler, Wasserstandszeiger) müssen möglichst übersichtlich 
angebracht sein, eine Telephoneinrichtung sollte bei keinem Pumpwerk fehlen. 
Der Maschinenmeister bei größeren Anlagen sollte einen Raum besitzen, von welchem 
aus er während seiner sonstigen Arbeiten unauffällig den ganzen Betrieb dauernd über- 
wachen kann. 
Über die erforderliche Anzahl von Angestellten vgl. z. B. $ 124, 2b. 
Von größter Bedeutung ist möglichste Übersichtlichkeit und leichte Zugänglichkeit 
aller Maschinenteile bei guter Beleuchtung derselben. Fehlen diese, so wird die Unter- 
haltung vernachlässigt und aus kleinen Schäden, die mit geringem Aufwand und leichter 
Mühe zu beheben gewesen wären, entstehen betriebsstörende Gebrechen. Namentlich 
der Pumpenkeller sei bequem zugänglich, geräumig, gut zu entwässern und zu 
beleuchten. Hiergegen, namentlich bezüglich der zugänglichen Anordnung der Rohr- 
leitungen, wird viel gesündigt. 
Handelt es sich um Wasserhebungsanlagen, die von Wassermotoren betrieben 
werden, so läßt sich allgemein nur sagen, daß das Maschinenhaus vor Hochwassereintritt 
geschützt sein muß; im übrigen hat dasselbe ganz den seither entwickelten Bedingungen 
zu entsprechen. Ist Aussicht vorhanden, daß in späterer Zeit eine größere Wassermenge 
  
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.