Full text: Verbesserung der Wasserbeschaffenheit. Hebung des Wassers. Aufbewahrung des Wassers. Leitung und Verteilung des Wassers. Literaturverzeichnis (2,b)

IV. Abschnitt, 
Verbesserung der Wasserbeschaffenheit. 
15. Kapitel, 
Allgememes. Ablagerungsbecken. 
S 93. Allgemeines über Wasserreinigung. 
I. Verunreinigungen des Wassers. Fast alle Oberflächenwässer, aber auch viele 
Grund- und Quellwässer, weisen Verunreinigungen auf, welche vor dem Gebrauch der 
Wässer entfernt werden müssen. Man unterscheidet an Verunreinigungen: 
1. Die ungelösten mechanischen Verunreinigungen, hervorgerufen 
durch Schwimm-, Schwebe- und Sinkstoffe. Dieselben bestehen 
a) aus anorganischen Körpern wie Erde, Sand, Staub usw. 
b) aus organischen Stoffen, wie Pflanzen- und Tierresten, sowie den gesamten 
pflanzlichen und tierischen Kleinlebewesen, d. h. dem eigentlichen Plankton und den 
Bakterien. 
2.Diegelösten Verunreinigungen, von welchen die anorganischen, wie Kalk, 
Eisen und Mangan und Chlor am wichtigsten sind. Sie können auf organischem und 
unorganischem Wege in das Wasser gelangen. 
3. Die pseudo- oder kolloidalgelöstenorganischenundanorganischen 
Verunreinigungen, welche unter den Verunreinigungen des Wassers eine außer- 
ordentlich wichtige Rolle spielen. 
Die Entfernung der Verunreinigungen kann erfolgen: 
Zu 1a in Absitzbecken mit oder ohne Zusatz von Chemikalien oder durch Filtration 
mit oder ohne Vorreinigungsverfahren. 
Za 1b. Bei makroskopischen Lebewesen (Plankton) durch Filtration, bei mikro- 
skopischen Lebewesen (Bakterien) durch Abkochen des Wassers, durch Filtration, Zusatz 
chemischer Stoffe durch die Ozonverfahren, oder durch Behandlung mit ultravioletten 
Strahlen. 
Zu 2. Von den gelösten Stoffen können in technisch befriedigender Weise beseitigt 
werden: Eisen, Kalk und Mangan, während die ebenfalls sehr wichtige Beseitigung der 
Chloride ihrer geringen Affinität wegen bisher noch nicht geglückt ist. _ 
Zu 3. Schon unter den in Nr. 2 genannten Stoffen kommen einige in kolloidaler 
Lösung vor, ausschließlich ist dies jedoch der Fall bei den sogenannten Humin- 
stoffen!), organischen Verbindungen von schwankender Konstitution, 
  
1) Zeitschr. f. prakt. Geologie 1909 S. 355. 
Lueger-Weyrauch, Wasserversorgung II. 2. Aufl. 1 
 
	        
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