Full text: Verbesserung der Wasserbeschaffenheit. Hebung des Wassers. Aufbewahrung des Wassers. Leitung und Verteilung des Wassers. Literaturverzeichnis (2,b)

  
  
  
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Pumpen fast momentan hintereinander erfolgen. Für den Fall des Versagens einer Pumpe 
dienen alle andern als Reserve, indem sie sich ebenfalls selbsttätig zu- und abschalten. 
Auch der Fall ist denkbar, daß neben der automatischen Anlage für den Minimalverbrauch 
eine dauernd laufende Pumpe angeordnet wird. Derselben kann auch die Aufgabe zugewiesen 
werden, die Saugleitung zu entlüften und den Druckwindkessel mit Luft zu versorgen. 
Es sind heute schon eine ganze Anzahl von Delphinpumpwerken im Betrieb, z. B. 
— wohl das erste — im städtischen Schlachthof Offenburg für 60 cbm stündlichen Bedarf, 
in Riedisheim im Elsaß mit 42 cbm stündlicher Leistung, in der Ilseder Hütte, dem Be- 
kleidungsamt zu Koblenz. Das bisher größte Werk steht in Gerresheim bei Düsseldorf. 
Dieses Werk ist für 160 cbm stündlich ausgebaut und versorgt damit 15000 Einwohner, 
es kann erweitert werden auf 200 cbm für 25000 Einwohner. 
Die Baukosten eines Werks betragen bei normalen Verhältnissen und etwa 60 cbm 
stündlicher Leistung rund 25000 Mark, die Betriebskosten etwa 3 bis 5 Pfennig pro cbm. 
Unter besonderen Verhältnissen erhält man natürlich auch hiervon recht abweichende 
Werte. Vgl. auch Zeitschr. d. Ver. d. Ing. 1912, S. 1058. 
Die Anlagen arbeiten auch bei schwankenden Entnahmemengen durchaus 
befriedigend, die Sicherheit und Störungsfreibeit des Betriebs wird allerseits rühmend 
hervorgehoben. 
Es sind den Delphinpumpwerken unwirtschaftliche Größenabmessungen vor- 
geworfen worden (Zeitschr. des Ver. Deutscher Ing. 1912, 56, $. 1682); wir glauben, 
daß man dies nicht allgemein behaupten kann. 
Als Beispiel eines Delpbinpumpwerks lassen wir mit Fig. 106 die uns von der Firma 
Scheven freundlich überlassene Beschreibung des Werks der Stadt Sennheim folgen. 
Die Stadt Sennheim zählt zurzeit etwa 5500 Einwohner. Der größte Wasserbedarf 
für diese Einwohnerzahl berechnet sich zu etwa 550 cbm pro Tag. Mit Rücksicht auf eine 
Vergrößerung der Stadt wurde derselbe zu etwa 700 cbm angenommen. 
Die Beschaffung des Wassers erfolgt durch 2 Patent-Steinzeugrohrbrunnen, welche von 
der Sohle je eines etwa 15 m tiefen gemauerten Schachtes etwa 10 m tief mit 1000 mm weiten 
Mantelrohren abgeteuft wurden. Die Steinzeugfilterrohre haben 650 mm Lichtweite. Die 
Entfernung der Brunnen voneinander beträgt rund 30 m. Zwischen beiden Brunnen liegt das 
Maschinenhaus, zu dem die Saugleitungen führen. Dieselben liegen innerhalb eines begeh- 
baren Schutzkanals. 
Das Maschinenhaus besteht aus einem Pumpbrunnen von 6,0 m unterer lichter Weite 
und 14,80 m lichter Tiefe. Auf der Sohle des Pumpenbrunnens stehen die Pumpen des Delphin- 
pumpwerks. Es ist Platz für 3 Pumpen vorhanden, von denen vorläufig 2 zur Aufstellung 
gelangen. 
Jede Pumpe ist imstande, 55 cbm Wasser pro Stunde auf eine gesamte manometrische 
Förderhöhe von 0 m zu heben. Bei der Annahme, daß der größte Stundenverbrauch !/,, bis 
!/,a des Tagesverbrauchs beträgt, vermag das Pumpwerk unter Berücksichtigung voller 
Reserve 650—750 cbm Wasser pro Tag zu heben. In die Förderhöhe ist eine Saughöhe von 
6—6,5 m eingeschlossen. Weiterhin sind Druckschwankungen von 10 m innerhalb der beiden 
Windkessel und eine besondere Drucksteigerung im Brandfalle von etwa 10 m berücksichtigt. 
Die beiden Windkessel haben einen Inhalt von je 12 cbm. 
Die Aufstellung der Pumpmaschinen ca. 14 m unter Terrain innerhalb eines verhält- 
nismäßig engen Pumpenschachtes machte die Anordnung von Zentrifugalpumpen mit senk- 
rechter Welle notwendig. Diese Pumpen, die mit den Antriebselektromotoren direkt gekuppelt 
werden, nehmen nur einen verhältnismäßig geringen Raum ein. 
Die Unterstützung der Pumpen erfolgt durch Tragpratzen, welche an die Laterne an- 
gegossen sind und auf ein Eisenbetonpodest aufliegen. 
Die direkt gekuppelten Drehstrom-Elektromotoren sind für ca. 50 PS. Dauerleistung 
und 220 Volt Spannung bemessen. 
Die automatischen Hauptschalter für die Motoren befinden sich in dem Aufbau über 
dem Pumpenschacht. Die automatischen Anlasser stehen dahingegen neben den Motoren. 
  
 
	        
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