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C. Die Instandhaltung der Gesamtanlagen zur Wasserhebung. Da von dem
richtigen Arbeiten der Wasserhebemaschinen die ganze auf künstlicher Hebung beruhende
Wasserversorgung abhängt, so ist die betriebsfähige Erhaltung der Maschinen sehr
wichtig. Sie ist in erster Linie abhängig von der Konstruktion der Motoren und
Pumpen. Ihre Dauerhaftigkeit hängt ebenfalls damit zusammen: je geringer im all-
gemeinen die Inanspruchnahme des zu den einzelnen Maschinenteilen verwendeten
Materials ist und je genauer sich alle Bewegungen den vorausberechneten anpassen,
um so länger wird die Lebensdauer der Hebemaschinen sein, um so sicherer also auch
der Betrieb. Dazu kommt als zweites Moment von Bedeutung: die richtige Füh-
rung der Maschine. Der Maschinist muß nicht nur den ganzen Aufbau der Anlage
gründlich verstehen, sondern auch intelligent genug und mit dem nötigen Können aus-
gerüstet sein, um bei besonderen nicht vorherzusehenden Vorkommnissen selbständig
mit Geschick und Geistesgegenwart einzugreifen. Außerdem braucht er noch zweier
weitere Eigenschaften: Gewissenhaftigkeit in der Geschäftsführung und Selbstbe-
herrschung.
Technisch ist von größter Bedeutung, daß nicht nur alle Vorrichtungen an den
Maschinen vorhanden sind, welche eine leichte und sichere (soweit möglich selbsttätige)
Schmierung, sowie das Erkennen der Vorgänge im Innern der Motoren, Pumpen, Wind-
kessel usw. gestatten, sondern auch eine angemessene Zahl von Reservestücken zu Ge-
bote steht, so daß ein Ersatz fehlerhaft gewordener Teile unverzüglich erfolgen kann.
Sobald sich irgend ein Fehler zeigt, muß er behoben werden; das ist wohl die wich-
tigste Regel bei jedem Maschinenbetriebe.
Man hat aber auch darauf zu achten, daß jede Maschine sich allmählich der Grenze
nähert, von welcher ab ihre weitere Brauchbarkeit überhaupt in Frage steht. Die richtige
Erkenntnis dieser Grenze ist nicht schwierig; es erfordert aber sehr häufig energisches Ein-
greifen, um den Ersatz rechtzeitig zu erzielen; wir möchten dieses Eingreifen als eine be-
sonders beachtenswerte Pflicht der Betriebsführung hervorheben. Andernfalls kann man
in die Lage kommen, daß die Maschine gerade in einer Zeit den Dienst versagt, in welcher
man ihrer am notwendigsten bedürfte.
Es ist selbst für den Laien nicht schwer, zu übersehen, wo der Betrieb einer an sich gutm
Anlage richtig gehandhabt wird und wo nicht. Im ersteren Falle zeigt sich stets und in Alleen
die größte Sauberkeit: ihre Handhabung ruft auch nach jahrelangem Gebrauche noch den
Eindruck hervor, als ob die Maschinenanlage neu sei. Eine solche Sauberkeit ist durchaus
notwendig, keineswegs luxuriös, wie manche meinen und schlechte Maschinisten behaupten.
Sie ist der Beweis dafür, daß der Beamte mit gleicher Sorgfalt und häufig jeden einzelnen
Bestandteil der Gesamtanlage beobachtet, wobei ihm nicht entgehen kann, wenn irgend
eine Vorrichtung in anderer als der ihr zukommenden Weise funktioniert oder sich in
einem Zustande der Abnutzung befindet, welcher Abhilfe erheischt.
Es muß vor allem ein leichter, tunlichst geräuschloser Gang der Maschine, ohne Stöße
und Vibrationen, stattfinden; alle sich reibenden Flächen müssen sorgfältig vor Abnützung
und Erhitzung behütet sein; das Spiel der beweglichen Teile muß jederzeit den allmählichen
unvermeidlichen Änderungen infolge Verschleißes angepaßt sein; es sollen weder Wasser-
verluste an den Pumpen, noch ein unerwünschtes Eindringen von Luft in dieselben vor-
kommen. Bei Anwendung von Dampfmaschinen dürfen auch keine Dampfverluste an
Stopfbüchsen usw. bemerkbar sein. Ruhe, Ordnung und Sauberkeit im Maschinenhause
werden bei Dampfbetrieb auf jedermann den Eindruck machen, daß man es mit einer gut
bedienten Anlage zu tun hat.
Gas- oder Petroleummotoren müssen häufig gereinigt werden. Verbrennungsprodukte
dürfen sich nie in größeren Mengen ansammeln,
Elektrische und Wassermotoren sind verhältnismäßig leicht imstande zu halten; sie
bedürfen ihrer hohen Umdrehungszahlen wegen hauptsächlich einer guten Schmierung bezw.
der hierzu erforderlichen richtigen Vorkehrungen.