218
Was die Instandhaltung der Gebäude, Fundationen usw. anbelangt, so gilt selbst-
verständlich auch hier die Regel, daß man mit keiner notwendigen Reparatur säumen
soll. Hinsichtlich der Fundationen ist ganz besondere Aufmerksamkeit erforderlich.
Die Instandhaltung der Zuleitungen zu Wassermotoren beschränkt sich auf Wehrunter-
haltung, rechtzeitiges Reinigen und Ausbessern der Kanäle und Druckrohre, Reinigen
der Rechen usw. In der Regel sind diese Arbeiten leicht zu vollziehen und unterliegen
besonderen behördlichen Bestimmungen. Bei geschlossenen Rohrleitungen ist haupt-
sächlich darauf zu achten, daß das Wasser in denselben im Winter nie ganz still steht,
also nicht gefrieren und die Leitung zerstören kann.
D. Sicherheit und Bequemlichkeit des Betriebs. Stehen bei einer Anlage mehrere
Antriebsarten zur Verfügung, so ist bezüglich der Sicherheit des Betriebs diejenige als
die beste anzusehen, welche für Materialzufuhr, Bauart und Betrieb der Maschinen die
größte Sicherheit bietet.
Gegen die Unterbrechung der Kohlenzufuhr in Streik- und Kriegszeiten kann
man sich durch Anlegen großer Kohlenvorräte zu schützen suchen. Die Zufuhr
von Rohöl ist durck Streiks nicht so sehr gefährdet, wie diejenige von Kohlen,
sie dürfte nur in Kriegszeiten ausfallen können. Dagegen ist die steigende Ten-
denz der Rohölpreise bei vorsichtigen Vergleichen in Rechnung zu setzen. Am
günstigsten ist die Zufuhr eines in einer Wasserkraftzentrale erzeugten elektrischen
Stroms, wenn für zwei voneinander unabhängige Stromzuführungen und eine Aushilfs-
motorenanlage (meist für kleinere als die Gesamtleistung) gesorgt wird.
Ob man den Riemenantrieb für weniger sicher halten soll, als den direkten
Antrieb der Pumpen, kann nicht allgemein sachlich entschieden werden. Man wird sagen
können, daß er eine weniger elegante Lösung darstellt, als die direkte Kraftübertragung,
daß das Geräusch der Riemen die Betriebssicherheit etwas beeinträchtigt und die Riemen-
sicherheit mit zunehmender Größe der zu übertragenden Kraft etwas abnimmt.
Bezüglich der Rohölmotoren wäre noch anzufügen, daß die häufigere Reinigung
namentlich bei langer täglicher Betriebszeit die Betriebssicherheit nicht erhöht.
Stellt man die einzelnen Teile einer Gesamtanlage für Dampfmaschinen-, Rohöl-
motoren- und Elektromotorenantrieb zusammen, so ergibt sich, daß die Anzahl der
einzelnen Teile beim Dampfmaschinenantrieb am größten, beim Elektromotorenantrieb,
selbst wenn eine Reservemaschine zur Aufstellung kommt, am kleinsten ist. Dieselben
Verhältnisse ergeben sich bezüglich der notwendigen Anzahl von Maschinenwärtern.
Der Elektromotorenbetrieb zeigt außerdem den Vorteil größter Reinlich-
keit, Teilbarkeit und bequemer schrittweiser Vergrößerungsfähigkeit, sowie größter
Anpassungsfähigkeit an schwankende Fördermengen. Die Geschwindigkeitsregelung
großer Drehstrommotoren unter Einhaltung eines möglichst hohen Wirkungsgrades
hat sich in den letzten Jahren so gestaltet, daß sie in ihrer Anwendung für den Antrieb
von Zentrifugalpumpen der Entwickelung dieser Pumpen ebenfalls förderlich sein wird.
$ 120. Anzahl der Maschinen und tägliche Betriebsdauer.
a) Anzahl der Maschinen. Eine einzige Maschine genügt praktisch nicht zur
Durchführung eines kontinuierlichen Betriebs, da jede Maschine von Zeit zu Zeit behufs
Reinigung, Schmierung, Revision und Reparatur stillgelegt werden muß. Im allgemeinen
rechnet man mit täglich mindestens zwei Revisions- und Schmierpausen. Man braucht also