Full text: Verbesserung der Wasserbeschaffenheit. Hebung des Wassers. Aufbewahrung des Wassers. Leitung und Verteilung des Wassers. Literaturverzeichnis (2,b)

für kontinuierlichen Betrieb mindestens zwei Maschinen, von denen jede die volle verlangte 
Fördermenge zu leisten vermag. Selbstverständlich ist, daß auch drei Maschinen dieser 
Forderung entsprechen, wenn je zwei zusammen die Maximalarbeit verrichten, während 
die dritte in Ruhe steht, ebenso vier Maschinen, wenn drei diese Leistungen vollbringen 
usw. Bei der Aufstellung einer Reservemaschine geht man von dem Gedanken aus, 
daß mehr als eine Maschine nicht auf einmal defekt wird. Man muß außerdem im Auge 
behalten, daß im allgemeinen eine gleichförmige Arbeitsleistung am besten (bezw. 
mit dem Minimum an Bau- und Betriebskosten) von einer einzigen Maschine vollbracht 
wird; sobald man statt einer mehrere Maschinen anwendet, wächst nämlich nicht bloß 
die Summe der unvermeidlichen Arbeitsverluste, sondern auch angesichts der größeren 
Zahl von Einzelteilen und der damit verknüpften kostspieligeren Unterhaltung und 
Wartung usw. der Anschaffungs- und Betriebsaufwand. Wechselt dagegen die 
Arbeitsleistung, so kann man mit einer einzigen Maschine diesem Wechsel nur da- 
durch folgen, daß man sie langsamer oder rascher gehen läßt. Da jede Maschine bei ihrer 
normalen Geschwindigkeit den größten Nutzeffekt gibt, so ist mit Steigerung oder Ver- 
ringerung der Geschwindigkeit (beide sind überdies nur innerhalb bestimmter Grenzen 
zulässig) ein mehr oder weniger bedeutender Effektverlust verknüpft. In solchen Fällen 
kann es also rationeller sein, trotz der höheren Anlagekosten zwei oder mehr Maschinen 
zu verwenden. Dies trifft besonders dort zu, wo die Wasserhebemaschinen dem Stunden- 
verbrauche innerhalb eines Tages zu folgen haben, d. h. wo kein die Verbrauchsschwan- 
kungen auf mindestens 24 Stunden ausgleichendes Hochreservoir vorhanden ist. 
Auf die zu wählende Maschinenzahl ist noch von Einfluß die Art der Maschine, 
die Entscheidung, ob genügend Reserveteile vorhanden sind, ob Reparaturen rasch und 
ohne Betriebsstörung durchgeführt werden können. Hierbei sind große Reservoirinhalte 
von bedeutendem Vorteil. Bei stark wechselndem Wasserverbrauch sind mehrere kleinere 
(namentlich elektrisch oder mit Verbrennungsmotoren angetriebene) Pumpen vorteil- 
hafter als wenige große. Besondere Verhältnisse können natürlich auch besondere Anord- 
nungen begründen. Wenn z. B. in Badeorten während der Saison zeitweise auch alle 
Maschinen arbeiten, so sind dabei doch während der stillen Zeit von selbst genügende 
Reserven vorhanden. Wenn in einem Ort außer der Versorgung mit künstlicher 
Hebung noch eine Gravitationsleitung vorhanden ist, so kann man im Pumpwerk auf 
Reserven eventuell ganz verzichten usw. Hierzu vergleiche man das im folgenden Para- 
graphen über Reserveanlagen Gesagte. Es ist Sache des projektierenden Ingenieurs, 
im einzelnen Fall alle besonderen Umstände zu berücksichtigen und dabei zu bedenken 
was wirtschaftlicher ist: die durch Betriebsunterbrechungen unter Umständen ent- 
stehenden Schädigungen in Kauf zu nehmen oder die Mehrkosten größerer Reserve- 
anlagen zu tragen. 
Im übrigen hat die Größe der Wasserhebemaschinen gewisse Grenzen, die durch 
Betriebsrücksichten oder bauliche Schwierigkeiten gezogen sind. Über 200 bis 300 Pferde- 
stärken reine Nutzleistung wird man nur selten gehen, wenn es sich um normale 
Förderhöhen, also große Fördermengen handelt, so hoch im ‘übrigen auch der 
ökonomische Vorteil großer Maschinen gewertet werden mag. Das Nachsehen der großen 
Metallteile ist oft mühsam und es besteht deshalb Gefahr, daß es unterbleibt; erforder- 
liche Reparaturen werden zeitraubend und lästig. 
b) Tägliche Betriebsdauer. Von dem Verlangen der kontinuierlichen Wasser- 
lieferung kann abgesehen werden, wenn für die Versorgung ein Hoch- 
behälter von genügendem Inhalte zur Verfügung steht. In diesem 
 
	        
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