Full text: Verbesserung der Wasserbeschaffenheit. Hebung des Wassers. Aufbewahrung des Wassers. Leitung und Verteilung des Wassers. Literaturverzeichnis (2,b)

  
  
  
Falle wird von der Hebemaschine nur während i Stunden Wasser gefördert und zu Zeiten 
ihres Stillstands die Versorgung vom Hochbehälter allein übernommen. 
Die Größe von t ist dann abhängig vom Wasserfassungsvermögen des Behälters 
und umgekehrt. In der Regel wird ia priori angenommen und hiernach der Wirtschafts- 
plan bestimmt. 
Nach ziemlich allgemeinem Gebrauche setzt man i im Maximum gleich 22 bis 
23 Stunden und man nennt dies — obschon nicht ganz genau — einen kontinuierlichen 
Betrieb, weil das Maschinenpersonal Tag und Nacht in Tätigkeit sein, also abwechseln 
muß. Läßt man eine zeitweilige Größe t,,,, == 12 bis 14 Stunden zu, so kann der Betrieb 
eben noch ohne Personalwechsel besorgt werden und dann nennt man ihn einen einschich- 
tigen oder Tagesbetrieb. Die Entscheidung was zu wählen, sei in den meisten Fällen das 
Ergebnis einer vergleichenden Kostenberechnung, welche folgende Posten enthalten muß: 
&. Art der Krafterzeugung, Maschinen und Verbrauchsschwankungen. 
ß. Kosten des Betriebs und der Unterhaltung, wobei besonders die Personalkosten 
eine Rolle spielen. 
y. Verzinsung und Abschreibung ev. Tilgung. 
Hierzu ist folgendes zu bemerken: 
1. Wird der Betrieb mit Elektromotoren, Gas, Preßluft usw. besorgt und sind die 
Kräfte nach bestimmten Einheiten jederzeit käuflich zu haben, so sind die Kosten pro 
Arbeitseinheit von der Betriebszeit — von den Personalkosten vorerst abgesehen — 
nahezu unabhängig. Unter gleichen Verhältnissen, d. h. bei einer unbeschränkten Wasser- 
menge, gilt dies auch von der Wasserkraft. Deckt dagegen im letzteren Falle die 
Wassermenge nur knapp den Bedarf, so kann eine kurze Betriebszeit die Verhütung 
nutzlosen Wasserablaufes durch eine Akkumulierungsanlage bedingen. Der Wirkungs- 
grad solcher Anlagen dürfte 40—50% im durchschnittlichen Betrieb nicht übersteigen. 
Bei Wasserkraftpumpwerken empfiehlt sich deshalb eine recht lange tägliche Pumpgzeit. 
2. Bei Verwendung von Dampfkraft ist zu berücksichtigen, daß der 22-stündige 
Betrieb gegenüber dem 12- oder 14-stündigen unter sonst gleichen Umständen pro 
Einheit der Arbeitsleistung deshalb billiger werden kann, weil der im letzteren Falle 
für das frische Anheizen oder die Unterhaltung eines gedeckten Feuers unter den Kesseln 
erforderliche Brennmaterialverbrauch wegfällt. Indessen ist dies nicht unbedingt anzu- 
nehmen. Da beim kürzeren Betrieb größere Maschinen arbeiten, so kann der für das 
tägliche Neuanheizen bezw. die Unterhaltung des gedeckten Feuers verwendete Brenn- 
materialverbrauch unter Umständen durch Brennmaterialersparnisse der größeren 
Maschinen ausgeglichen werden. 
3. Unbedingt sicher sind beim kürzeren Betrieb die Folgen, daß entsprechend 
dem Verhältnisse 22:12 bezw. 22:14 größere Maschinen, Kessel usw. angeschafft werden 
müssen, weil eine in diesem Verhältnis größere sekundliche Wassermenge zu heben 
ist; auch werden für den Hochbehälter die Saug- und Druckleitungen und in der Regel 
auch für das Maschinen- und Kesselhaus größere Abmessungen nötig. Bei kleinen An- 
lagen werden die Kosten durch Vergrößerung der Maschinen absolut genommen nur 
um geringe Beträge erhöht. 
4. Für große Wasserversorgungen wird in der Regel Tag- und Nachtarbeit eingeführt 
werden müssen, dies gilt angenähert auch für kleinere Anlagen, da wo der Bau eines 
gewöhnlichen Hochreservoirs von bedeutendem Wasserinhalte mit unverhältnismäßig 
großen Kosten verknüpft wäre, z. B. in ganz flachen Gegenden, in welchen die Wasser- 
behälter als Türme zu erbauen sind. Die tägliche Pumpzeit wächst dann mit abnehmendem 
Reservoirinhalt und wird am größten beim Vorhandensein eines sehr kleinen Wasserturms. 
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.