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Rechnet man mit direkt gekuppelten Pumpen und verwendet für Plunger-
pumpen n = 0,84, für neuere Zentrifugalpumpen günstig n = 0,75, so folgt:
1 kg Kohle leistet in gehobenemWasser gemessen,
in der Plungerpumpp h=ng9= 19 227 290 mt
in der ZentrifugalpumpeAh=ng9= 113 203 260 mt
Man braucht für 1 mt Leistung in geho-
benem Wasser gemessen an Kohle
für die Plungerpumpe (1:h).. .. . 0,0079 0,0044 0,0034 kg
für die Zentrifugalpumpe (1:h) . 0,0088 0,0049 0,0038 kg
Namentlich die A-Werte werden dazu beitragen können, daß insbesondere
kleine Pumpwerke gerechter beurteilt werden, als es oft geschieht, daß aber auch anderer-
seits die außerordentlichen Leistungen mancher neuerer großer Anlagen ins richtige
Licht treten.
21. Kapitel.
Dampfkessel und Antriebsmaschinen.
$ 123: Kessel- und Dampfmaschinenanlagen.
1. Über Kesselsysteme. Einfache Kesselsysteme wie die 1-Flammrohr- (Cornwall-)
und die 2-Flammrohr-(Lankashire-)kessel bieten große Wasser- und Dampfreserve,
was besonders für etwas weniger sorgsam durchgeführten Dampfbetrieb und schwankende
Beanspruchung von Wert ist. Sie sind für niedere und hohe Spannungen brauchbar,
liefern trockenen Dampf, besitzen gute Wärmeausnutzung und Kesselbeanspruchung.
Ihre Reinigung ist sehr einfach. Sie brauchen aber viel Platz und müssen eingemauert
werden.
Betriebssicherer sind die Wasserrohrkessel, welche bei großem Oberkessel hohen
Nutzeffekt und trockenen Dampf geben. Ihr Raumbedarf ist gering. Da die Reinigung
der Wasserrohre weniger einfach ist als diejenige der Flammrohre, so verwendet man in
der Regel Speisewasserreiniger. Sie werden eingemauert und meist mit automatischer
Kohlenbeschickung versehen.
Die im Lokomobilbau verwendeten Heizrohrkessel sind nicht eingemauert,
daher leicht beweglich. Sie sind betriebssicher und besitzen vorzügliche Brennstofi-
ausnutzung. Dagegen ist die Reinigung etwas beschwerlich.
Die Schornsteine sollte man nur bei mehr provisorischen Anlagen aus Eisen
herstellen, da das Eisen teuer in der Unterhaltung ist und im Winter den Zug beein-
schränken kann.
Statt der Schornsteine kommen neuerdings bisweilen Anlagen für künstlichen
Zug zur Verwendung, z. B. nach System Schwabach.!) Hierbei wird mittels eines Ge-
bläses atmosphärische Luft in bestimmter Weise in das Abzugsrohr der Heizgase ge-
blasen, wodurch ein Unterdruck in der jeweilig nötigen Höhe im Feuerraum entsteht,
Das Gebläse, dessen Kraftaufwand nur etwa 1% der verbrannten Kohlenmenge aus-
machen soll, kommt dabei mit den weißen säurehaltigen Abgasen nicht in Berührung.
1) Gesellschaft für künstlichen Zug G. m. b. H., Charlottenburg. Sie gibt „Mitteilun-
gen‘ heraus.