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Bei tiefer Lage des Saugwasserspiegels, starkem Schwanken desselben, bei beschränkter
Baufläche, schwierigem Terrain kann sie sehr häufig unmöglich werden.
Bezüglich der Frage, ob stehende oder liegende Anordnung zu wählen sei,
weisen wir zunächst auf die Vorzüge beider Aufstellungsarten hin. Die Vorzüge der
stehenden Maschine sind: geringerer Raumbedarf, geringere Abnützung der bewegten
Teile, oft geringere Kosten und leichteres Dichthalten. Die Vorzüge der liegenden Maschine
sind: leichtere Zugänglichkeit aller Teile, größere Stabilität, meist billigere Fundierung
und die Möglichkeit, mit größerem Hub zu arbeiten.
Bei Riemen- und Seilantrieb kann die Wahl ganz nach diesen Gesichtspunkten.
getroffen werden, dagegen hängt die Aufstellungsart bei direkt gekuppelten Pumpen
wesentlich davon ab, ob die zulässige Saughöhe eine liegende Pumpe im Maschinenhaus-
flur gestattet oder eine im Schacht stehende Pumpe verlangt.
Bezüglich der Kondensatoren sei kurz bemerkt, daß Oberflächenkondensatoren
verwendet werden, wo Wasser reichlich zur Verfügung steht, aber zur Kesselspeisung
ungeeignet ist.
Die Luftpumpen der Einspritzkondensatoren müssen auch die im Wasser enthaltene
Luft (von 3—4%, des Wasservolumens) entfernen können.
Ist das Wasser sehr teuer, so kommen Rückkühlanlagen in Betracht.
Dampfturbinenanlagen verbrauchen in der Regel mehr Wasser und verlangen.
ein höheres Kondensationsvakuum als andere Dampfmaschinen.
Bei kleinen Anlagen verwendet man in der Regel Binzylinderdampi-
maschinen mit Expansion und 6 bis 8 Atmosphären Kesselüberdruck. Da die Einfach-
heit einer Anlage an sich ein Faktor ist, welcher stets Rücksicht verdient, überwiegt
bei kleinen Maschinen der hieraus hervorgehende Vorzug fast ohne Ausnahme
die Nachteile der Dampfverluste, die allerdings bei geringen Dampfkolbengeschwindig-
keiten, bezw. langsam gehenden Pumpen ziemlich groß werden und daher rühren, daß
verhältnismäßig sehr viel Kraft (Dampf) für die Wasserbeschleunigung verbraucht
wird. Im übrigen gestatten kleine Pumpen auch die relativ größte Pumpengeschwindig-
keit und Umdrehungszahl.
Von einer bestimmten Grenze ab (bei mittleren Anlagen) werden gewöhnlich die
Zweizylindermaschinen mit 8 bis 15 Atmosphären Kesseldruck vorgezogen.
Die Anordnung mit zwei hintereinander liegenden Zylindern (Tandemanordnung) wird.
häufig angewendet; noch mehr verbreitet ist die Anordnung von nebeneinander liegendem
Hochdruck- und Niederdruckzylinder, verbunden durch eine Kurbelwelle, an welcher
die Kurbeln um 90° (manchmal auch um 180°) gegeneinander verstellt sind. Die Be-
anspruchung der Maschinenteile ist eine geringere, es kann mit leichterem Schwungrade
als bei sonst gleichen Einzylindermaschinen derselbe Gleichförmigkeitsgrad erreicht
werden, wie bei dieser. Die Maschinenanlage selbst ist aber unter sonst
gleichen Umständen stets kostspieliger.
Die Dreizylinder-Expansionsmaschinen sollten nur für große Anlagen
(über 100 Pferdestärken) bei gleichzeitig bestehenden hohen Dampfispannungen (mehr als.
10 Atmosphären Überdruck) verwendet werden. Sie gestatten eine noch bessere Aus-
nutzung der Dampfkraft als Zweizylindermaschinen, sind aber in der Anschaffung
teurer als die andern Maschinen.
Die Dampfturbinen sind in den letzten Jahren außerordentlich in Aufnahme:
gekommen. Ihre großen Vorzüge sind hohe Umdrehungszahl, das Fehlen hin und her
gehender Teile, weit kleinere Gewichte und Abmessungen als bei Kolbenmaschinen,