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nk ‘
Die Leistung eines Windrads kann berechnet werden nach der empirischen Formel:
Sv3
N 300 bis 3500 Pferdestärken 1)
wo S die Flügeltläche in qm und ® die Windgeschwindigkeit in m pro Sekunde bedeutet.
Wählt man die Flügelfläche gleich 80 Prozent der durch den Windraddurchmesser ge-
gebenen Kreisfläche, so ist mit S=0,8. ae der erforderliche Windraddurchmesser
abgerundet
DA viei6ß mal|/ N | 2)
Hieraus folgt:
N = 0,00051 D? v? bis 0,00025 D? v® 3)
der Zahlenkoeffizient hängt natürlich von der Größe und Konstruktionsart des Motors
ab. Wir bemerken noch, daß ein etwa zu groß gewählter Durchmesser niemals von Nach-
teil sein kann, sondern nur bewirkt, daß der Motor schon vor der rechnungsmäßig voraus-
gesetzten Windgeschwindigkeit arbeitet.
Wir haben im vorstehenden in den Formeln den Annahmen ziemlich weiten Spiel-
raum gelassen, da die Berechnung des bei einer Windgeschwindigkeit v entstehenden
Effekts noch nicht einwandfrei möglich ist, schon deshalb weil es große Schwierigkeit
bereitet, den Wert v richtig zu messen, aber auch deshalb, weil noch nicht entschieden
ist, ob der Druck oder der Stoß des Winds in Rechnung zu setzen ist. Die Preistabelle
auf Seite 279 enthält auch Angaben über die Leistungen von Windturbinen.
Aus der ersten Formel 3) ergibt sich in Verhältniszahlen für
vl = 3 4. 5 6 7.88
Wet 8 2 64 1295 216 343 m
Einheiten. Man sieht z. B., daß hiernach ein Motor das Doppelte leistet, wenn die Wind-
geschwindigkeit von 4 auf 5m gestiegen ist.
3. Windgeschwindigkeit. Der unvermeidliche Übelstand der Windräder, bei
zu geringer oder zu starker Windgeschwindigkeit nicht arbeiten zu können, beschränkt
ihre Anwendung, wie wir sahen, auf Wasserversorgungen mit größeren Reservoiren,
deren Inhalt nach der Dauer der bekannten Windstillen zu bemessen ist, wenn nicht in
solchen Perioden für Ersatz gesorgt werden kann.
Als Inhalt der Reservoire nimmt man den 4—10 fachen Tagesbedarf an.
Nach den am Kaiser Wilhelm-Institut für Landwirtschaft in Bromberg seit dem
1. Januar 1909 mit einem selbstzeichnenden Windmesser von Frieß gemachten Beobach-
tungen ergab sich die jährliche Dauer verschiedener Windstärken in Tagen wie folgt:
v in m/sec unter 112 2-3 3-4 45 5-6 6-7 78
Tage 99.5.,897 78: 59.9 8 0 8
Die mittlere Windstärke war 3,6 Meter. Es überwogen Geschwindigkeiten von 2 bis
5 Metern.
Nach der Zeitschrift Mühlen- und Speicherbau 1909, Seite 206 ist die mittlere
Windgeschwindigkeit im Lauf eines Jahres beispielsweise: in Berlin 4,5; in Bremen 5,1;
in Erfurt 4,4; in Magdeburg 4,1 und in Memel 5,4 Meter. Die Bromberger Zahlen weisen
jedoch darauf hin, daß derartige Mittelwerte mit Vorsicht zu benutzen sind.
In einer Druckschrift der Vereinigten Windturbinenwerke G. m. b. H., Dresden-
BR
6.
RER:
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