Full text: Verbesserung der Wasserbeschaffenheit. Hebung des Wassers. Aufbewahrung des Wassers. Leitung und Verteilung des Wassers. Literaturverzeichnis (2,b)

  
  
  
Sie werden in Durchmessern von 3—8 Metern mit etwas anlaufendem unteren Teil auf 
eisernem Schuh in Ziegelmauerwerk mit äußerem Glattstrich und eventueller innerer 
Verkleidung mit glasierten Plättchen hergestellt und am besten auf der Sohle durch 
Beton geschlossen, da sie sich, wie die Erfahrung lehrt, sonst leicht mit der Zeit weiter 
senken und dadurch Rohrbrüche verursachen. Sie sind mit bequemer Einsteigöffnung 
zu versehen und werden oben zubetoniert oder mit einem (eventuell verglasten) Dach 
abgeschlossen. Für gute Lüftung, Umgänge, Treppen oder Leitern ist Sorge zu tragen. 
Die Rohre werden ın den Sammelbrunnen aufgehängt oder besser auf der Sohle aufge- 
stellt, weil dann der Bedienungspodest frei bleibt. Die Durchgangsstelle der Rohre durch 
die Brunnenwände sollte erst dann vollkommen gedichtet werden, wenn sich dieser 
nicht mehr senkt. Der Brunnen muß für alle Saug- und Heberrohre genügend Platz 
bieten. Für spätere Erweiterungen kann man mit Blendflanschen versehene kurze 
Rohrstücke von Anfang an in die Brunnenwandungen einbauen. Die Unterkante der 
Saugrohre bezw. die Oberkante der Saugkorbschlitze muß mindestens 0,50 m unter dem 
tiefsten abgesenkten Wasserspiegel und mindestens 0,70 m über der Sammelbrunnen- 
sohle liegen. Alle Leitungen müssen verschließbar sein. Ist das Wasser nicht ganz rein, 
so sind auswechselbare Rechen einzubauen wie in Magdeburg. Vorrichtungen zum Ab- 
saugen der Leitungen dürfen nicht fehlen, ebenso Flaschenzüge bezw. Kranen für 
Reparaturen. Die Saugleitungen nach dem Maschinenhaus werden vielfach in Stollen 
verlegt, auch wenn die Heberleitungen nicht in solchen liegen, und zwar deshalb, weil 
durch den Sammelbrunnen und die Maschinenhausfundierung leicht eine Lockerung des 
Untergrunds eintritt. Man vergleiche bierzu auch das in Abschnitt III, $ 91, Seite 802 
Gesaste. 
6. Saughöhe der Pumpen.!) In den meisten Fällen werden die Pumpen höher 
als der Spiegel des zu fördernden Wassers aufgestellt, so daß sie eine Saugwirkung aus- 
üben müssen. Die größte theoretische Saughöhe ist die Wassersäulenhöhe des größten 
Barometerdrucks. Seine extremsten, auf Meeresniveau 0° C reduzierten Werte 
bewegen sich zwischen 686 und 808 mm Quecksilber, entsprechend 9,327 und 10,985 m 
Wassersäulenhöhe. Die mittleren Schwankungen betragen 35 mm Quecksilber- 
säule oder 47,5 cm Wassersäule.. Dem mittleren Barometerstand im Meeresniveau 
von 760 mm entspricht eine Wasserhöhe von 10,33 m. Diese dem Barometerstand 
entsprechenden Saughöhen können jedoch wegen der zu überwindenden Reibungswider- 
stände in den Saugleitungen und Pumpen nie erreicht werden. Im ganzen kommen für 
die Saughöhe in Betracht: 
a) Die Meereshöhe. Der mittlere Barometerstand ist in einer Meereshöhe von 
070 100 200 400 600 800 1000 1500 2000 
mm. 00: ' cal 2 74 00 60 6A 090 58 
m Wassersäule: 10,33 10,21 10,09 9,84 9,61 9,38 911 863 8,13 
Dieser Umstand ist bei Aufstellung von Pumpen in großer Meereshöhe wohl zu 
berücksichtigen, während bei Pumpen in Bergwerken der mittlere Barometerstand den 
Wert 10,33 m Wassersäule übersteigt und in 1000 m Tiefe etwa 10,9 m beträgt. 
b) Die Temperatur des Wassers. Steht das Wasser unter Saugspan- 
nung, so scheiden sich aus ihm Luft und Gase (O,, CO,) aus, deren Spannung d 
  
*) Ein Aufsatz über die Luftleere, ihre technische Anwendung und die Maschinen zu 
ihrer Erzeugung (Kolbennaßluftpumpen, Kolbentrockenluftpumpen, Quecksilberluftpumpen, 
Strahlluftpumpen und umlaufende Schleuderluftpumpen) findet sich in der Zeitschr. d. Ver. 
d. Ing. 1915, Seite 1863.
	        
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