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Werden Balanciers an horizontalen Dampfpumpen angeordnet, so gewährt diese
Kunstkreuz genannte Anordnung den Vorzug, daß man (in gleicher Weise wie bei den
stehenden Pumpwerken mit unmittelbarer Kraftübertragung) die Pumpe dem tiefsten
Saugwasserspiegel beliebig nähern kann, daß die
Richtungen der zu übertragenden Kräfte mit jener
der Schwerkraft entweder nahezu zusammenfallend
oder nahezu entgegengesetzt sind und daß es durch
entsprechend bemessene Hubgröße von Dampf-
maschine und Pumpe möglich ist, die Ge-
schwindigkeit des Dampfkolbens größer
zu wählen als jene des Pumpenkolbens,
wodurch ein guter Nutzeffekt erzielt werden
kann. Am Balancier selbst lassen sich alle Hilfs-
maschinen bequem anbringen, ebenso Zubringe-
oder Filterpumpen.
Wir haben in Fig. 136, eine der neueren An-
lagen mit Balancier dargestellt, welche 1884 für
die Stadt Leipzig bei Naunhof von Thiem er-
baut wurde. Es waren dort wegen der 7 Meter
betragenden Spiegelabsenkung die Pumpen tief zu
stellen und die Bodenbeschaffenheit erforderte
gleichzeitig tunlichste Beschränkung in den Ab-
messungen für Maschinen- und Kesselhaus. Das
Pumpwerk ist nach dem Verbundssystem herge-
stellt, der Durchmesser des Hochdruckzylinders
der Dampfmaschine beträgt 430 Millimeter, jener
des Niederdruckzylinders 660 Millimeter; der ge-
meinsame Hub ist 1000 Millimeter, der Plungerdurchmesser an der Pumpe 310 Mill-
meter und die Zahl der Umdrehungen in der Minute 40 bis 50. Die Maschinen haben
Ventilsteuerung mit Auslösung und von Hand einstellbarer Expansion; die Admissions-
spannung im Hochdruckzylinder beträgt
6 Atmosphären. Die Kessel sind Flamm-
rohrkessel mit Tenbrinkapparat; sie haben
je 80 Quadratmeter Heizfläche. Je eine
Pumpmaschine (bezw. zwei Verbundpumpen)
vermag normal ın 22,8 Arbeitsstunden 1590
Kubikmeter Wasser zu liefern; eine Ver-
größerung der Umdrehungszahl gestattet eine
noch höhere Leistung. Im übrigen ist die
Anordnung aus der Figur ersichtlich (vgl.
auch Fig. 98 und 99).
In Fig. 137 geben wir einen Schnitt
durch einein Boston befindliche eigentümlich
gebaute Dreifach-Verbundwasserhebemaschine,
welche gewissermaßen zwischen der liegenden
und der stehenden Anordnung vermittelt. Die Pumpe ist mit schrägliegendem Kolben ange-
ordnet und die Disposition selbst durch Mangel an Raum auf der Baustelle veranlaßt worden.
Die sehr kostspielige Anordnung vermindert die Saughöhe gegenüber der liegenden Maschine
und die Einzelteile der Anlage sind leichter zugänglich, als sie es bei Pumpen, die senkrecht
unter stehenden Dampfzylindern liegen, wären; auch kann durch Vermittelung des Balanciers
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