Full text: Verbesserung der Wasserbeschaffenheit. Hebung des Wassers. Aufbewahrung des Wassers. Leitung und Verteilung des Wassers. Literaturverzeichnis (2,b)

  
  
  
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fast verdoppelten Leistung eine Raumersparnis von 1,5 m in der Länge und 1m in 
der Breite gegenüber dem Raumbedarf der Schwungradpumpwerke. Auch die Auf- 
stellung der Kondensationsluftpumpen konnte bei den Worthingtonmaschinen günstiger 
gestaltet werden. 
Bei Im Jahre 1902 wurde ein wei- 
teres Doppelaggregat von Wor- 
thingtonpumpen in Betrieb genom- 
men. (Über die Leistung der 
Maschinen vgl. Seite 251.) Die 
Abbildung Fig. 143, entnommen 
der Festschrift der Stadt Nürnberg 
zur Eröffnung der Wasserleitung 
von Ranna, zeigt die eben bespro- 
chene Pumpe. 
  
  
  
  
V. Rohrbrunnenpumpen, bei 
welchen im Bohrrohr ein Steigrohr 
mit Gestänge, Arbeitszylinder und 
Ventil am unteren Ende eingebracht 
wird, zeigen von allen Pumpengattungen wohl die schwierigsten Verhältnisse infolge der 
unvermeidlichen Enge und der geringen Zugänglichkeit aller Teile. Man wählt die Kon- 
struktionen so, daß die Kolben, Saug- und Druckventile ohne weitgehendes Auseinander- 
nehmen und Beseitigen der übrigen Teile hochgezogen werden können. Bei jedem Hub 
müssen große Wassermengen beschleunigt und wieder verzögert werden. Man muß daher 
vermeiden, das Gestänge beim Abwärtsgang auf Druck (Knickung) zu beanspruchen, 
vielmehr soll es durch sein eigenes und des Kolbens Gewicht absinken. Weise und 
Monski bauen bei ihren bis 250 m Tiefe und 2500 1 minutlicher Leistung ausgeführten 
Anlagen Kreuzkopf und Plunger des über Tag befindlichen Zylinders zusammen und 
hängen das Gestänge unstarr am Plunger auf. Von besonderer Wichtigkeit ist natür- 
lich die Unlöslichkeit des Gestänges im Betrieb. Die üblichen Umdrehungszahlen be- 
wegen sich zwischen 22 und 30 in der Minute. 
Bei größeren Ausführungen muß eine Arbeitsverteilung über Auf- und Niedergang 
des Gestänges stattfinden. Man verwendet hierzu nicht mehr Gegengewichte wie bei 
kleineren Anlagen, sondern hydraulische oder pneumatische Ausgleichskolben. Bei den 
doppeltwirkenden Pumpen von Weise und Monski stehen im Steigrohr zwei Kolben über- 
einander. Hebt sich der eine, so senkt sich der andre. Das Gestänge des unteren Kolbens 
ist als Rohrtour über dasjenige des andern geschoben. Man erzielt damit angeblich 
Wirkungsgrade von bis zu 97%. Auch die Firma Deseniss & Jacobi, A.-G. in 
Hamburg hat sich dem Bau von Tiefpumpen zugewandt. 
Für ein näheres Studium aller dieser Konstruktionen verweisen wir auf den Aufsatz 
von Wettich in Zeitschr. des Ver. deutscher Ing. 1911, Seite 617, ferner auf weitere Aus- 
führungen in derselben Zeitschrift 1911, auf den Aufsatz von Hache in Das Wasser 
1914. 8.491 und die Druckschriften der genannten Firmen. 
  
VI. Rittingerpumpen. Für größere Wasserwerke finden sich bisweilen sogenannte 
Rittingerpumpen. Ihre Konstruktionsweise ist nach Berg: Die Pumpen: 3. Auf- 
lage, Seite 309, die folgende: ‚Ein innen und außen abgedrehter Stahlzylinder, der an 
seinem unteren Ende das Saugventil und den Saugkorb trägt, ist in seinem äußeren 
Durchmesser so dimensioniert, daß er durch die Verrohrung des Bohrloches hinabge-
	        
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