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Unterwasserraum in ermöglichst, so wirkt das im Rohr b ungehindert weiterströmende
Wasser wie ein Pumpenkolben und saugt aus dem Raum U Wasser ab. (Diese Stellung
ist Inks in der Fig. 162 gezeichnet).
In der Praxis wird zweckmäßig das Drehventil oder Schaltrad statt mit zwei mit
vier (vgl. Fig. 163) oder acht Kammern ausgeführt, um einseitige Belastung der Drehachse
zu vermeiden. Wie der Widder kann auch der Hydropulsator als Saugpumpe verwendet
werden.
Die Bewegung des Schaltrads durch das Kraftwasser ist durch leichte Krümmung
der Schaltkammerwände erreicht, so daß das Schaltrad an eine Turbine erinnert.
Soll der Apparat als Druckpumpe dienen, so wird das Kraftwasser durch L und b
zugeführt; es versetzt den Kreisel in Drehung und gelangt so abwechselnd durch c, nach U
oder es wird nach c gedrängt und fließt nach O hinauf ab. Die Größe der durch ein Dreh-
ventil förderbaren Wassermenge wächst erheblich, wenn in einem Kreis um dasselbe
herum, mehrere zur Steigleitung fübrende Widderrohre oder Triebrohre b angebracht
sind, so daß dann ununterbrochen Wasser in die Steigleitung treten kann.
Für Wasserversorgungszwecke kommt nur der Druckhydropulsator in Betracht,
der sich jetzt schon für das Verhältnis 1:12 von Triebgefälle zu Förderhöhe bauen läßt.
Der Gesamtwirkungsgrad der Anlage beträgt dann ca. 65%. Er ist von den einzelnen
Wasserhöhen abhängig, deshalb ist bei starkem Wechsel der Wasserhöhen, eine Regulier-
vorrichtung nötig:
Im übrigen ist das Anwendungsgebiet der Saug- und Druck-Hydropulsatoren ein sehr
weites. Es erstreckt sich auf Ent- und Bewässerungsanlagen auf Kraftwerke und Schleusen.
Die Apparate werden in sehr verschiedenen Formen mit vertikaler oder horizontaler Achse
je nach ihrem Verwendungszweck ausgeführt. Der größte Druck-Hydropulsator, dessen
Ausführung zurzeit geplant ist, soll 40 Triebrohre von je 750 mm Durchmesser erhalten,
durch die 54 cbm pro Sekunde fließen. Er soll ermöglichen, die Wasserkraft der durch ein
Wehr gestauten Weser auch bei Rückstau infolge Hochwassers noch nutzbar zu machen.
Die Wartung der Anlagen ist sehr einfach, jedoch muß durch Rechen usw. wie bei
Wasserkraftanlagen dafür gesorgt werden, daß keine sperrigen Stoffe zukommen können.
Fische scheinen den Betrieb nicht stören zu können.
Über die Kosten der Anlagen können allgemeine Angaben noch nicht gemacht werden.
Sie werden ausgeführt durch das Ottenser Eisenwerk A.-G. Altona-Hamburg.
IV. Strahlpumpen (Strahlapparate, Wasserstrahlpumpen, Luftstrablpumpen,
Dampfstrahlpumpen). Ist bei einer Wasserversorgung Wasser unter überschüssig hohem
Drucke aber in ungenügender Menge vorhanden, während geeignetes tief liegendes Wasser
in genügendem Maße zu haben wäre und die Hebung
desselben nur auf geringe Höhe nötig ist, so können
unter Umständen — bei zulässigem geringem
Nutzeffekt für die zur Verfügung stehende
Wasserkraft — auch die sogen. Wasserstrahlpumpen
verwendet werden. Sei z. B. D in Fig. 164, eine Quellen-
fassung bezw. das Reservoir der Hochdruckleitung, so kann
mittels eines in B gelegenen Strahlapparates das Wasser
aus D zuzüglich eines mehr oder weniger großen Quantums aus dem Brunnen B
nach einem tiefer gelegenen Reservoir R gefördert werden. Je höher der Druck in
der Zuleitung DB ist, ein um so größeres Quantum wird aus B zugesaugt werden
und umgekehrt.
Der Strahlapparat S ist in umstehender Fig. 165 schematisch verdeutlicht. Die Druck-
wassermenge Q treibt durch ein konisches Rohr, welches in das mit entgegengesetztem Konus
gestellte Ablaufrohr einmündet, mit großer Geschwindigkeit ein und reißt dabei eine Wasser-
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